Herausforderungen für Mobilität und
 Energieversorgung in wachsenden Städten

 

erstellt am
01. 12. 16
10:00 MEZ

Brüssel/Wien (rk) - Unter dem Titel „Building the smart city of the future“ fand am 29.11. der dritte Teil der Veranstaltungsreihe „Growing Cities – Growth in Cities“ im Wien-Haus in Brüssel statt. Dieses Mal diskutierte der Vorstand der Wiener Stadtwerke mit europäischen EntscheidungsträgerInnen, Städte- und VerbandsvertreterInnen zu transport- und energierelevanten Zukunftsfragen. Die Wiener Stadtwerke fordern bessere Rahmenbedingungen für die Daseinsvorsorge, um das Bevölkerungswachstum in der Stadt durch die Digitalisierung und andere Herausforderungen bewältigen zu können.

Einleitungsstatements von Krajcsir, Domschitz und Weinelt: Stadtwerke brauchen optimale Rahmenbedingungen auf EU-Ebene
Generaldirektor Martin Krajcsir betonte, dass Stadtwerke in ganz Europa vor der Herausforderung stehen, die wachsende Bevölkerung mit Energie- und Transportnetzen zu versorgen, „und das bei immer engeren Budgetspielräumen.“ Die Chancen der Digitalisierung richtig zu nutzen sei ein Schlüssel zur Sicherstellung einer leistbaren Infrastruktur für alle BewohnerInnen. Dass Wien und die Wiener Stadtwerke punkto intelligenter digitaler Verknüpfung international ganz vorne mitspielen, zeigte die Verleihung des „World Smart City Awards“ vor drei Wochen, der im Bereich „Projekte“ an die Wiener Forschungsgesellschaft (Aspern Smart City Research - ASCR) ging.

Digitalisierung wird von den Wiener Stadtwerken als Chance begriffen, ihre Dienstleistungen noch kundenfreundlicher und noch effizienter zu gestalten. Für den Verkehrsbereich hielt Vorstandsdirektorin Gabriele Domschitz fest: „Richtig umgesetzt stellt beispielsweise das vernetzte, automatisierte Fahren eine Chance für den öffentlichen Personennahverkehr dar. Wichtig ist, dass wir uns auf EU-Ebene Gehör schaffen und die neuen Anwendungen nicht nur allein der Auto-Industrie überlassen, sondern darauf achten, dass die städtische Umwelt einen zusätzlichen Nutzen hat.“

Vorstandsdirektor Peter Weinelt betonte die entscheidende Rolle von Verteilnetzen, die in einem zunehmend dezentralen Energiesystem immer relevanter werden. „Versorgungssicherheit und Black-out Prävention sind unsere Kernaufgaben.“ Damit diese künftig erfüllt werden können, müssten auf EU-Ebene die Rollen im Energiesystem klar definiert werden. „Als verlässliche und neutrale Datenmanager sind Verteilnetzbetreiber wichtig für die Entwicklung von neuen Energie-Dienstleistungen“ stellt Weinelt fest.
Öffentliche Energie- und Transportunternehmen bauen auf Vertrauen, Partizipation und Versorgungssicherheit

In der anschließenden regen Diskussion an mehreren runden Tischen kristallisierten sich einige Themen als zentral heraus: Stadtwerke bauen auf das Vertrauen der Menschen in ihre Dienste angesichts der Digitalisierung. EU-Maßnahmen müssen daher auch auf die Skepsis vieler Menschen eingehen. Öffentliche Unternehmen sind oft Teil einer integrierten urbanen Politik, und sie sollten daher ihr Fachwissen, gemeinsam mit Städten, stärker in Entscheidungsprozesse auf EU-Ebene einbringen können. Wichtig dabei ist die Anerkennung der Vielfalt der lokalen und regionalen Lösungen. Und schließlich sei die Frage der Finanzierungsbedingungen für langfristige öffentliche Investitionen – Stichwort Stabilitäts- und Wachstumspakt – für wachsende Städte anzusprechen. „Hier brauchen wir mehr Spielräume,“ so Generaldirektor Krajcsir abschließend.

„Growing Cities – Growth in Cities“ – Erfolgreiche Veranstaltungsreihe 2016 des Wien-Hauses in Brüssel
Die Diskussionsreihe „Growing Cities – Growth in Cities“ wurde 2016 erstmals gemeinsam vom Verbindungsbüro der Stadt Wien ,und den Büros der Wirtschaftsagentur Wien und der Wiener Stadtwerke ausgerichtet. Dabei werden Herausforderungen, denen sich wachsende Großstädte wie Wien stellen müssen, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Den Auftakt bildete die Veranstaltung „Sozialer Zusammenhalt ist Schlüssel für erfolgreiches Städtewachstum“ am 27. April 2016, gefolgt von einer Diskussion zum Thema "Innovation als Motor für Beschäftigung und Wachstum in Städten" am 29. Juni 2016.

 

 

 

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