91.000 Tage im Einsatz – Umfrage zeigt, wer die Freiwilligen sind und was sie tun
Wien (weltwegweiser) - Im Vorfeld des „Internationalen Tags des Ehrenamtes“ am 5. Dezember hat WeltWegWeiser,
die Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze von Jugend Eine Welt, 36 Organisationen über
die 2015 abgeschlossenen Auslandseinsätze befragt. Insgesamt 249 Einsätze ab 3 Monaten vermittelten im
letzten Jahr jene Organisationen, die sich an der Umfrage beteiligten. Ein Drittel davon waren Zivilersatzdienste,
der Rest waren andere Formen von Freiwilligeneinsätzen. Nimmt man auch die Einsätze im Rahmen des Europäischen
Freiwilligendienstes (EFD) dazu, waren es rund 370 Auslandseinsätze. Reinhard Heiserer, Geschäftsführer
von Jugend Eine Welt, schätzt die Gesamtzahl aller Einsätze, die von österreichischen Organisationen
vermittelt wurden, sogar noch höher ein: „Es dürften pro Jahr über 400 Freiwillige sein, die im
Ausland tätig sind. Die Einsätze werden von den Entsendeorganisationen als wichtiges Lern-und Austauschjahr
für Freiwillige und Einsatzstellen betrachtet, wo sich für beide Seiten Lernen und Engagieren gut ergänzen.“
Junge Frauen engagieren sich am stärksten
Internationale Freiwilligeneinsätze werden vorwiegend von Frauen geleistet: 56 Prozent der Freiwilligen
sind weiblich. Zieht man die Zivilersatzdienste ab, liegt der Anteil sogar bei 84 Prozent. Auffallend ist auch,
dass 9 von 10 Freiwilligen nicht älter als 30 Jahre sind. Bernhard Morawetz, Projektleiter von WeltWegWeiser,
ergänzt: „Die Hälfte aller Freiwilligen ist erst 18 oder 19 Jahre alt. Das zeigt, dass internationale
Freiwilligeneinsätze insbesondere für junge Leute eine attraktive und wichtige Form des Engagements für
eine gerechtere Welt sind.“
Mehrheit arbeitet mit Kindern und Jugendlichen
Pädagogische Tätigkeiten und Sozialarbeit mit Kindern und Jugendlichen liegen bei den ausgeführten
Tätigkeiten an der Spitze: In beiden Bereichen sind jeweils rund 6 von 10 Freiwilligen aktiv (Mehrfachnennungen
waren möglich). Knapp 80 Prozent aller Einsätze fanden 2015 im Globalen Süden statt. An der Spitze
der Einsatzländer lag Indien vor Uganda, Ecuador und Rumänien. Im Schnitt waren die Freiwilligen rund
9 Monate im Einsatz, fast die Hälfte der Freiwilligen war ein ganzes Jahr im Ausland tätig.
Einsätze 2017 weiter steigern
„Es ist beeindruckend, wie viele – vor allem junge - Menschen sich auf Freiwilligeneinsätzen weltweit
engagieren“, betont Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA). „Der ADA
ist es besonders wichtig, Entwicklungspolitik einem breiten Publikum bekannt zu machen, deshalb unterstützen
wir Freiwilligeneinsätze“, so Ledolter. Derzeit werden rund 170 Plätze mit mehr als 450.000 Euro pro
Jahr von der ADA gefördert, um interessierten Menschen einen Einsatz in Bildungs- und Sozialprojekten in Lateinamerika,
Afrika, Süd- und Osteuropa sowie Asien zu ermöglichen. „Für 2017 ist eine Erhöhung der geförderten
Einsatzplätze um 15 Prozent vorgesehen“, so Ledolter.
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