Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Wien (bka) - "Peter Rosei schafft zeitgenössische Literatur, deren ästhetische Qualität
und sprachliche Ausdifferenziertheit ihn zu einem bedeutenden Vertreter zeitgenössischer Literatur im deutschsprachigen
Raum macht", so Kunst- und Kulturminister Thomas Drozda am 30.11. anlässlich der Überreichung des
Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich im Bundeskanzleramt an Peter Rosei.
Der Erzähler, Lyriker, Essayist, Dramaturg und Hörspielautor nehme eine wichtige Bedeutung im österreichischen
Kulturbetrieb ein, wobei er das auf eine leise und unaufdringliche Art tue.
"Noch eine Facette möchte ich herausstreichen: Es ist Peter Roseis demokratische Grundhaltung, die er
nicht nur in die Literatur einfließen lässt. Er fühlt sich einem breiteren Kunstbegriff verpflichtet
als jenem, der sich nur auf den ästhetischen Charakter eines Werks bezieht. Er beobachtet und beschreibt scharfsinnig
die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, die manchmal wenig Anlass zu Optimismus geben. Er sieht sich
dabei jedoch nicht als moralisierende Instanz gegenüber den Lesern und Leserinnen", so Drozda, der Rosei
zu diesem Ehrenzeichen gratulierte.
Der 1946 in Wien geborene Peter Rosei erhielt bislang unter anderem 1991 den Österreichischen Würdigungspreis
für Literatur, 1993 den Franz Kafka-Preis, 1997 den Literaturpreis der Stadt Wien, 1999 den Anton Wildgans-Preis
und 2007 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse überreicht. Nach seiner
Tätigkeit als persönlicher Sekretär und Manager beim Maler Ernst Fuchs begann er 1972 als freier
Schriftsteller. Er brachte eines der umfangreichsten Werke der österreichischen Literatur hervor. Einiges
davon wurde auch zu Hörspielen und Fernsehfilmen verarbeitet. Nachdem er sich als Landschaftsschilderer einen
Namen gemacht hatte, wich sein radikaler Pessimismus einer melancholischen Sicht und einer kaleidoskophaften Darstellungsweise.
Im Mittelpunkt standen häufig existenzielle Ängste und der Identitätsverlust seiner Protagonisten,
wie auch die Thematisierung von Bewegung und Ortswechsel. Fast durchwegs spielte in seinem literarischen Werk Österreich
die Hauptrolle, wodurch er dem Land ein großes Denkmal gesetzt hat.
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