Feier und Konzertabend „Imagine“
Linz (stadt) - Im Oktober 1986 hat sich Linz im Gemeinderat offiziell zur Friedensstadt deklariert. Mit
dieser Erklärung hat die Stadt die Verpflichtung übernommen, die „Friedenssehnsucht und das Friedensengagement
der Menschen in der Stadt aufzugreifen und zu einem Grundprinzip künftigen kommunalpolitischen Handelns zu
machen“. Die Friedenserklärung wurde 2007 einstimmig erneuert und am 13. März 2008 durch das „Selbstverständnis
der Friedensstadt Linz“ inhaltlich konkreter bestimmt.
Das 30jährige Bestehen der Friedensstadt Linz im heurigen Jahr war erneut Anlass, mit einem breitgefächerten
Programm die Bedeutung des Themas Frieden in der Stadt in den Mittelpunkt zu stellen. Abschließender Höhepunkt
ist am Freitag, 2. Dezember, die offizielle Jubiläums-Feier mit Festkonzert der Musikschule Linz im Brucknerhaus.
Die jährliche Friedenserklärung wird am Donnerstag, 1. Dezember, in der Sitzung des Gemeinderates beschlossen.
Das Jubiläum steht auch ganz im Mittelpunkt der Initiative „City of Respect“, ein Kooperationsprojekt der
Friedensstadt Linz mit den LINZ AG LINIEN und dem KunstRaum Goethestrasse xtd für eine respektvolle Begegnung.
Gemeinsam für den Frieden
Bis heute wurden insgesamt zwölf Friedenserklärungen der Stadt Linz (einschließlich 2016) und
sieben der Friedensinitiative der Stadt Linz verfasst. Seit 2011, dem 25-jährigen Jubiläum der Friedensstadt,
ist jährlich eine Erklärung im Gemeinderat einstimmig beschlossen worden. Die Mitglieder der Friedensinitiative
haben den Inhalt gemeinsam mit allen Fraktionen des Gemeinderats erarbeitet und formuliert.
Die Friedenserklärungen sind eine politische und gesellschaftliche Momentaufnahme des jeweiligen Jahres und
reflektieren Ereignisse in Linz und im Weltgeschehen mit einem Blick in die Zukunft. Sie sind somit auch ein Stück
zeitgeschichtliche Dokumentation im Friedenskontext.
Die gesammelten Werke sind ab sofort geordnet auf der neu gestalteten Website friedensstadtlinz.at zu finden. Vor
dem zeitgeschichtlichen Hintergrund hat die Friedensinitiative die Online-Erklärungen um Links zu vertie-fenden
Quellen ergänzt. Damit können sich Interessierte noch mehr in das Themengebiet vertiefen und Hintergründe
erfahren.
Feier und Festkonzert
Die offizielle Feier „30 Jahre Friedensstadt Linz“ mit anschließendem Konzertabend findet am Freitag,
dem 2. Dezember, ab 18.30 Uhr anlässlich „Musikschule goes Brucknerhaus“, statt. Bürgermeister Klaus
Luger hält dabei die Ansprache.
Seit 2006 lädt die Friedensinitiative Literatinnen ein, einen Text zum Thema „Wenn ich in eine Friedensstadt
käme, woran würde ich sie erkennen?“ zu verfassen. In diesem Jahr folgt die österreichische Autorin
und Slam Poetin Mieze Medusa dieser Einladung. Mieze Medusa arbeitet im Spannungsfeld von Prosa, Lyrik, Spoken
Word & Rap und ist Pionierin der österreichischen Poetry Slam Szene. Der Schwerpunkt auf Vortragspoesie
ist eine Facette ihrer künstlerischen Tätigkeit, zudem hat sich Mieze Medusa seit Beginn immer auch auf
Prosa in ihren Lang- und Kurzformen konzentriert. Sie schreibt Romane und ist Frontfrau der Hip Hop Formation mieze
medusa & tenderboy. Sie präsentiert bei dieser Feier ihren Text als „Vortragspoesie“.
Der Konzertabend des Symphonischen Orchesters und des Chors „United Voices“ der Musikschule Linz steht unter dem
Motto „Imagine“ - mit Weltklas-segitarrist Wolfgang Muthspiel und der Newcomerin der Wiener Musikszene, Jelena
Popržan, als Special Guests. Das diesjährige Motto „Imagine“ beschreibt die – auch in der Musik – oft thematisierte
Sehnsucht nach einer besseren Welt. Durch eine durchdachte Auswahl an Stücken, die eine Friedensbotschaft
vermitteln, wird ein einmaliges musikalisches Erlebnis, das auf das Jubiläum „30 Jahre Friedensstadt Linz“
unmittelbar Bezug nimmt, quer durch die musikalischen Epochen und Musikstile geboten. Beethovens wunderbarer zweiter
Satz aus dem fünften Klavierkonzert steht hier neben Wolfgang Muthspiels Orchesterfassung seines berührenden
Songs „Austria“, John Lennons „Imagine“ neben der inoffiziellen Roma-Hymne „Ederlezi“, die durch Goran Bregovic
Berühmtheit erlangte.
City of Respect
Linz soll zu einer City of Respect werden. Die Initiative läuft bereits seit Juli dieses Jahres. Neben
einer Kampagne zur Bewusstseinsbildung in Form von Plakaten, Beklebungen von Haltestellen und Bushecks, Infoscreenschaltungen
und der „City of Respect“-Straßenbahn finden auch Kunstprojekte mit verschiedenen Zielgruppen, Workshops
an Schulen und Aktionen im öffentlichen Raum zum Thema respektvolles Miteinander statt.
Bei einer „Tattoo-Aktion“ können sich alle ein „City of Respect“-Klebetattoo auftragen und so ihre Unterstützung
für die Vision einer Stadt des Respekts sichtbar werden lassen – am 2. Dezember ab 16 Uhr beim Eingangsbereich
zum Café Anklang.
Hinweise und eigenes Logo
Seit 2011 weisen übrigens an zehn Stadteinfahrtsstellen Zusatztafeln darauf hin, dass Linz Friedensstadt
ist. Im Rahmen eines mit StudentInnen der Kunstuniversität Linz, Abteilung Grafikdesign und Fotografie durchgeführten
Wettbewerbs ist damals auch ein eigenes Logo entwickelt worden. Es trägt viele Assoziationen in sich: Flügel,
Fackel, emotionales Euphoriegefühl, ein Band, das „F“ von Frieden. Es zeigt eine positive Dynamik und weckt
viele Bilder im Kopf. Es besticht durch eine eigenständige Form, die jederzeit wiedererkannt wird und sehr
einprägsam ist.
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