Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO wuchs die heimische Wirtschaft im III.
Quartal 2016 gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent (II. Quartal +0,3 Prozent). Die Konsum- und Investitionsnachfrage
war erneut stark und stützte das Wirtschaftswachstum. Die Konjunktur in der Sachgütererzeugung verlief
robust. Positive Impulse kamen auch von den Dienstleistungen, insbesondere vom Tourismus (vor allem im Bereich
Beherbergung und Gastronomie).
Das österreichische Bruttoinlandsprodukt wuchs im III. Quartal gegenüber der Vorperiode um 0,4 Prozent
(Trend-Konjunktur-Komponente). Damit blieb die konjunkturelle Dynamik weiterhin stabil (I. Quartal +0,4 Prozent,
II. Quartal +0,3 Prozent). Gegenüber der Schnellschätzung von Ende Oktober gab es hier keinen Revisionsbedarf.
Das unbereinigte BIP lag im III. Quartal um 1,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (Revision um -0,1 Prozentpunkt
gegenüber der WIFO-Schnellschätzung).
Ausschließlich saison- und arbeitstagsbereinigt (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe) betrug das Wachstum in Österreich
0,5 Prozent und lag damit leicht über jenem im Euro-Raum (0,3 Prozent).
Die Wachstumsimpulse der heimischen Wirtschaft gingen erneut von der Binnennachfrage aus. Die Konsumnachfrage expandierte
auch im III. Quartal dynamisch. Auf Grund der verbesserten Einkommenssituation beschleunigte sich die Zunahme der
privaten Konsumnachfrage zuletzt (+0,4 Prozent). Die öffentlichen Konsumausgaben stiegen mit 0,2 Prozent etwas
schwächer. Insgesamt wuchs der Konsum bereits das vierte Mal in Folge um mindestens 0,3 Prozent.
Positive Nachfrageimpulse kamen auch von den heimischen Unternehmen. Sie investierten im III. Quartal besonders
in Maschinen und Fahrzeuge. Die Baukonjunktur, die in der ersten Jahreshälfte an Fahrt gewonnen hatte, schwächte
sich im aktuellen Quartal jedoch leicht ab. Insgesamt stiegen die Bruttoanlageinvestitionen, welche Ausrüstungs-
und Bauinvestitionen umfassen, um 0,7 Prozent (nach +1,2 Prozent im II. Quartal).
Der Außenhandel verlief im III. Quartal hingegen nur schleppend. Die Güterexporte stagnierten. Auf Grund
der kräftigeren Dynamik der Dienstleistungsausfuhr (einschließlich Reiseverkehr) stieg der Gesamtexport
um 0,2 Prozent. Das Wachstum lag damit unter jenem des Imports (+0,3 Prozent), womit der internationale Handel
abermals keinen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum leistete.
Nach einer leichten Abschwächung im II. Quartal verbesserte sich die Industriekonjunktur zuletzt wieder etwas.
Die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung stieg im III. Quartal um 0,4 Prozent (II. Quartal +0,2 Prozent).
Die positive Grunddynamik in der Bauwirtschaft hält weiterhin an, wenngleich zuletzt eine leichte Abschwächung
zu beobachten war (+0,3 Prozent nach +0,7 Prozent). Ebenso unterstützen die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum.
Die Wertschöpfung im Handel wurde um 0,3 Prozent ausgeweitet, im Bereich Beherbergung und Gastronomie stieg
diese aufgrund einer starken Sommersaison deutlich (+0,8 Prozent).
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