Übergänge als pädagogische Herausforderung für elementarpädagogische
Einrichtungen
Raiding/Eisenstadt (blms) - „Aller Anfang ist schwer – aber so manches Beenden ist auch nicht ohne! Übergänge
als pädagogische Herausforderung für elementarpädagogische Einrichtungen“ – zu diesem Thema referierte
Univ. Prof. Dr. Wilfried Datler von der Universität Wien bei dem am 09.12, im Lisztzentrum in Raiding veranstalteten
Symposion der Kindergarten- und HortpädagogInnen. Landeshauptmann Hans Niessl betonte: „Ich selbst habe 25
Jahre unterrichtet - dabei auch erste Klassen. Aus dieser Erfahrung heraus empfinde ich größten Respekt
und Anerkennung für die Arbeit der KindergartenpädagogInnen, denn in den Kindergärten wird wertvolle
Arbeit geleistet.“ Kindergärten sind die erste Bildungsstätte, in der neben altersadäquatem Wissen
auch Werte wie Demokratie, Sprache und soziale Kompetenz vermittelt werden, und die auch für die Persönlichkeitsentwicklung
von elementarer Bedeutung ist.
Landeshauptmann Hans Niessl verwies in seiner Rede darauf, dass das Burgenland wichtige Punkte umgesetzt habe.
„Praktisch gibt es im Burgenland schon das verpflichtende zweite Kindergartenjahr, denn 97,7% der Drei- bis Fünfjährigen
im Land besuchen den Kindergarten. Bei der Betreuung der Drei- bis Fünfjährigen liegt das Burgenland
damit bundesweit an erster Stelle, bei der Betreuung der bis Zweijährigen auf Platz zwei“. Der Kindergarten
ist die erste und damit sehr wichtige Bildungsstätte, wie eine - vor wenigen Wochen veröffentlichte -
OECD-Studie einmal mehr bestätigt. Darin heißt es: Wer einen Kindergarten besucht, hat ein deutlich
geringeres Risiko, später ein schlechter Schüler zu sein. Besonders deutlich wird dieser Zusammenhang
in Mathematik. Laut Studie fielen in Österreich 36% jener Kinder, die keinen Kindergarten besucht hatten,
in die Gruppe der leistungsschwachen Rechner. Bei Kindern, die 1 Jahr im Kindergarten waren, betrug der Anteil
nur 27%, bei längerem Kindergartenbesuch sogar nur noch 17%. „Übergänge müssen intelligent
und wertvoll gestaltet werden, es ist wichtig, dass der Kindergarten nicht zu sehr verschult wird, Kinder müssen
Kinder sein können“ so der Amtsführende Präsident des Landeschulrats Mag. Heinz Zitz.
Je besser die Kinder in vorschulischen Einrichtungen auf die Schule vorbereitet werden, umso bessere Startbedingungen
haben sie dann in der Schule. Ganz wichtig dabei ist auch der richtige Übergang (Transition). Der Beginn der
Schulzeit ist für Kinder eine neue Phase im Leben. Der Übergang ist von entscheidender Bedeutung für
die schulische Entwicklung des Kindes. Das im Juli beschlossene Schulrechtsänderungsgesetz stellt dabei das
erste Paket einer umfassenden Bildungsreform dar. Mit dem Schulrechtspaket wird der Übergang vom Kindergarten
zur Volksschule enger miteinander verwoben. Das letzte verpflichtende Kindergartenjahr und die ersten zwei Schuljahre
werden als gemeinsamer Bildungsraum verstanden und gestaltet. Durch einen Informationsaustausch von Kindergarten
und Volksschule wird dafür gesorgt, dass sich die PädagogInnen frühzeitig an den Talenten, Interessen
und Bedürfnissen der Kinder orientieren können. Damit kommt den Kindergärten eine noch wichtigere
Stellung zu.
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