Ausbau der Ganztagsschulen und Autonomiepaket sorgen für ein chancengerechteres Bildungssystem
Wien (bmb) - Die österreichischen Jugendlichen liegen in Mathematik leicht über, in Naturwissenschaft
im und in Lesen unter dem OECD-Schnitt, so die Ergebnisse der am 06.12. veröffentlichten PISA-Studie. 21 Prozent,
also jede/r fünfte Jugendliche, gehört in Naturwissenschaft zur Risikogruppe. Österreich liegt in
Naturwissenschaft mit 495 Punkten im OECD-Durchschnitt (493 Punkte), hat sich aber im Vergleich zur letzten Testung
um 11 Punkte verschlechtert. In den Naturwissenschaften zeigt sich auch ein enormer Gender Gap: Burschen sind im
Durchschnitt um 19 Punkte besser als ihre weiblichen Kolleginnen.
Beim Lesen hat Österreich 485 Punkte erreicht und liegt damit unter dem OECD-Schnitt von 493 Punkten. Fast
jede/r Vierte gehört im Lesen zur Risikogruppe (23 Prozent), während die Spitzengruppe mit sieben Prozent
gering ausfällt. In Mathematik liegen Österreichs SchülerInnen mit 497 Punkten leicht über
dem OECD-Schnitt von 490 Punkten.
„In den drei Domänen Naturwissenschaft, Mathematik und Lesen haben wir noch immer zu große Risikogruppen
und zu kleine Spitzengruppen. Das ist insgesamt kein zufriedenstellendes Ergebnis. Wir müssen ein Schulsystem
schaffen, das jede Schülerin und jeden Schüler individuell fördern kann und es schafft, nicht nur
Wissen, sondern vor allem Kompetenzen und Fähigkeiten zu vermitteln, die sie ein Leben lang weiterbringen
werden. Mit dem Autonomiepaket wollen wir unseren Schulen diesen Freiraum geben“, betont Bildungsministerin Sonja
Hammerschmid.
„Wieder einmal belegt eine internationale Studie, dass unser Kurs Richtung mehr Ganztagsschulen und mehr Gestaltungsspielraum
für Schulen stimmt. Die neuesten PISA-Ergebnisse zeigen deutlich auf, dass gerade jene Länder, die das
Ranking anführen, längst überwiegend Ganztagsschulen haben und ihren Schulen viel pädagogische
Freiheit geben“, so Hammerschmid.
„Wir müssen aber auch Maßnahmen setzen, die den Schülerinnen und Schülern sofort helfen. Unsere
Pädagoginnen und Pädagogen brauchen Instrumente, die es ihnen erleichtern, die Stärken und Schwächen
unserer Kinder rasch zu erkennen.“ Aufbauend auf den Sprachstandserhebungen und Fördermaßnahmen im Kindergartenbereich
werden in der Volksschule Diagnose- und Förderinstrumente entwickelt und den PädagogInnen zur Verfügung
gestellt. Diese Instrumente werden bereits erprobt und sollen ab dem nächsten Schuljahr flächendeckend
in den ersten Volksschulklassen eingesetzt werden.
„Diese Ergebnisse sind nicht akzeptabel. Mit dem Autonomiepaket und dem Ausbau der Ganztagsschule liegen die Lösungen
auf dem Tisch. Der eingeschlagene Reformkurs stimmt, jetzt müssen wir die Vorhaben rasch abarbeiten und gemeinsam
umsetzen“, schließt Hammerschmid.
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