Strategiekonzept „Pflege und Betreuung in Wien 2030" schafft individuelle und bedarfsorientierte
Konzepte und macht die Pflege und Betreuung in Wien zukunftsfit
Wien (rk) - „Die Ansprüche an Pflege- und Betreuung haben sich verändert und uns als Stadt Wien
ist es uns wichtig, die modernsten und nachhaltigsten Lösungen für alle Wienerinnen und Wiener zu finden.
Mit dem Strategiekonzept „Pflege und Betreuung in Wien 2030“ haben wir es geschafft, auf dem sehr erfolgreich umgesetzten
Geriatriekonzept von 2004 aufzubauen und nun mit einer strategischen Weiterentwicklung die nächsten Schritte
zu setzen. Mit flexiblen, durchlässigeren und individuelleren Modellen garantiert die Stadt Wien eine topmoderne,
erstklassige Pflege- und Betreuungslandschaft. Das vorliegende Konzept zeigt die Zukunft der Pflege und Betreuung
in Wien für die nächsten fünfzehn Jahre“, erläutert Sonja Wehsely, Stadträtin für
Gesundheit, Soziales und Generationen, am 06.12. bei der Pressekonferenz zur Präsentation des Strategiekonzepts
„Pflege und Betreuung in Wien 2030“, gemeinsam mit Peter Stanzl, Leiter der Gruppe Sozialplanung in der Magistratsabteilung
24.
Wien wächst und wird jünger und älter zu gleich. Das stellt die Pflege und Betreuung in der Stadt
vor neue Herausforderungen. „Wir haben das früh genug erkannt und setzen nun die nächsten Schritte, um
ein würdevolles Altern für alle Wienerinnen und Wiener mit bestmöglichen Betreuungsangeboten zu
ermöglichen und dabei auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen“, so die Stadträtin. „Um zu gewährleisten,
dass Menschen möglichst lange ein eigenständiges Leben führen können, wird ein Kernelement
des Strategiekonzepts die längere Erhaltung bzw. Wiedererlangung der Selbstständigkeit älterer Menschen
sein. Im Fokus der geplanten Maßnahmen steht daher eine Verstärkung von Rehabilitations- und Remobilisationsangeboten“,
erläutert Wehsely. „Studien und Analysen im Bereich der Sozialplanung zeigen die Effizienz präventiver
Maßnahmen im Bereich der Pflege und Betreuung. Die konkreten Maßnahmen des neuen Pflege- und Betreuungskonzeptes
orientieren sich an internationalen Vergleichen und best-practice Modellen, um so die optimalen Lösungen für
die Wienerinnen und Wiener zu finden“, erklärt Peter Stanzl. Ein verstärkter Ausbau von mobilen und teilstationären
Angeboten trägt außerdem zu einer Individualisierung der Betreuung bei und schafft eine höhere
Durchlässigkeit zwischen den Angeboten. Um den Zugang zu den vielfältigen Angeboten für Menschen
mit Unterstützungsbedarf zu erleichtern, kann seit Juli diesen Jahres jede Leistung des FSW in jedem Beratungszentrum
des FSW beantragt werden.
Konkrete Maßnahmen eines flexiblen Gesamtkonzeptes beinhalten außerdem eine Schließung der Betreuungslücke
zwischen den derzeitigen mobilen Angeboten und der 24-Stunden-Betreuung. Bereits in der Umsetzung befindet sich
der Ausbau von mobilen Palliativteams, von denen bereits zwölf in Wien bestehen und über den FSW organisiert
werden. „Ein integriertes und nachhaltiges Konzept mit individuellen Lösungen zu erarbeiten war uns auch deshalb
sehr wichtig, weil flexiblere Lösungen auch die Bedürfnisse der Angehörigen berücksichtigen.
Ein Großteil der privaten Pflege wird immer noch von Frauen übernommen – sie werden durch das neue Konzept
besonders entlastet. Als konkrete erste Maßnahme werden seit diesem Jahr im Tageszentrum Favoriten verlängerte
Öffnungszeiten am Abend sowie am Wochenende pilotiert“, erklärt Wehsely.
In Wien sollen alle Menschen, unabhängig von Einkommen oder Herkunft die bestmöglichen Pflege und Betreuung
bekommen und sich auch von den Angeboten der Stadt angesprochen fühlen. Inklusion von allen gesellschaftlichen
Gruppen ist daher auch in einer modernen Pflege-und Betreuung sehr wichtig. „Eine von uns in Auftrag gegebene aktuelle
Studie bestätigt uns in der Annahme, dass Menschen mit Migrationshintergrund Angebote auch im Pflege- und
Betreuungsbereich bevorzugen, die offen für alle sind. Diesen Weg werden wir fortsetzen“, so Wehsely.
Dabei soll auch die Nachhaltigkeit des Pflege- und Betreuungssystems dieser Stadt garantiert werden. Nachhaltigkeit
bedeutet natürlich auch Finanzierbarkeit. „Pflege und Betreuung soll nicht nur für alle leistbar, sondern
auch finanzierbar sein“, meint die Stadträtin. Um in Zukunft weiterhin rechtzeitig auf Veränderungen
der Bedarfsstruktur reagieren zu können wird auf Grundlage einer neuen Bedarfserhebung und –Prognose ein Personalstrategiekonzept
gemeinsam mit allen relevanten Stellen und PartnerInnen der Stadt entwickelt. „Mit diesem integrierten, modernen
und zukunftsweisenden Pflege- und Betreuungskonzept garantieren wir weiterhin eine erstklassige Versorgung für
alle Wienerinnen und Wiener, die auch in Zukunft gesichert sein wird“, so die Stadträtin abschließend.
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