Innsbruck (lk) - Eine Machbarkeitsstudie als Grundlage für die Entscheidung über eine mögliche
Bewerbung Tirols für die Olympischen Winterspiele 2026: Darauf haben sich heuer im Oktober Land Tirol, Stadt
Innsbruck und Österreichisches Olympisches Comité (ÖOC) in einem breiten politischen Konsens mit
VertreterInnen des Tiroler Landtages und des Innsbrucker Gemeinderates geeinigt.
In der Folge wurde durch den Innsbrucker Rechtsanwalt Herbert Schöpf auf Grundlage der Diskussionsbeiträge
ein Ausschreibungsverfahren zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie durchgeführt. Mehrere nationale und internationale
Unternehmen haben dazu Angebote abgegeben, vier Bewerber wurden zu einem Hearing eingeladen.
Die sechsköpfige Jury hat einstimmig die Bietergemeinschaft Pro Projekt AS +P mit den regionalen Projektpartnern
Management Center Innsbruck (MCI) und der Firma Solid – Event, Management und Consulting GmbH auf den ersten Platz
gereiht. Das Angebot hat einen Pauschalfestpreis von 270.000 Euro netto und liegt damit unter der Vorgabe.
Die Bewerbergruppe verfügt über ausgewiesene ExpertInnen mit langjähriger Erfahrung in der Bewerbung
und Planung von Sportgroßveranstaltungen, insbesondere auch bei Olympiabewerbungen wie etwa Leipzig 2012,
München 2018, Almaty 2022 und Hamburg 2024. Mit der Firma Solid und dem Management Center Innsbruck stehen
wichtige Partner vor Ort zur Verfügung, die die regionalen Sportinfrastrukturen bestens kennen und für
eine starke institutionelle und gesellschaftliche Verankerung in der Region und Beteiligung stehen. Ziel der Machbarkeitsstudie
ist es, einen Weg für nachhaltige, ökonomische, ökologische und sozial verträgliche Olympische
Spiele, mit einem Mehrwert für die gesamte Bevölkerung in Tirol aufzuzeigen.
LH Günther Platter: „Wir haben uns gemeinsam mit der Stadt Innsbruck und dem Österreichischen Olympischen
Comité auf die Durchführung dieser Machbarkeitsstudie geeinigt. Die Studie wird bis zum Frühsommer
2017 jene nachvollziehbaren fundierten Ergebnisse liefern, die wir für unsere Entscheidung benötigen:
Alle für eine Olympia-Bewerbung relevanten Bereiche wie Sportinfrastruktur, Verkehrssituation, Wohnungsfrage,
Ökologie und nicht zuletzt die finanziellen Herausforderungen werden beleuchtet. Diese Machbarkeitsstudie
wird uns in die Lage zu einer objektiven Entscheidung versetzen, ob eine Bewerbung Tirols für die Olympischen
Winterspiele 2026 in Angriff genommen werden kann oder nicht.“
Tirols Landeshauptmann bekräftigte einmal mehr die Grundbedingung für eine Bewerbung: „Olympische Winterspiele
kommen für uns nur in Frage, wenn sie finanziell bewältigbar sowie sozial und ökologisch verträglich
sind und einen spürbaren Mehrwert für die Bevölkerung bringen, die wir auch in geeigneter Weise
einbinden werden. Für Großmannssucht und Umweltfrevel sind wir nicht zu haben. Gigantische Spiele sind
für uns keine Option.“
Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer betont: „Die Machbarkeitsstudie dient uns als objektive
Entscheidungsbasis für eine langfristige Entscheidung, die neben dem sportlichen, auch einen jungen, modernen,
kulturellen Rahmen benötigt. Es geht darum, die Gegebenheiten und Notwendigkeiten aufzuzeigen und professionell
aufzubereiten. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dieser Bietergemeinschaft einen idealen Partner dafür
gefunden haben.“ Die Ausgangsbasis für eine Machbarkeitsstudie liege vor: „Bei den Youth Olympic Games 2012
haben wir in Innsbruck eine Trendwende eingeleitet und den neuen Olympischen Gedanken aufgezeigt: Neue nachhaltige
Formate, die ökologisch, ökonomisch sowie sozial nachhaltig Wirkung zeigen“, führt Oppitz-Plörer
aus und verweist auf die ausgezeichnete Infrastruktur.
„Was die Sportinfrastruktur anlangt, so ist Tirol in vielen Bereichen auf dem neuesten Stand und durchaus olympiatauglich“,
sieht Sportreferent LHStv Josef Geisler grundsätzlich gute Voraussetzungen. „Die Sportstätten, die wir
jetzt haben, werden dauerhaft und nachhaltig genutzt. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Wo und ob noch Investitionsbedarf
gegeben scheint, wird diese Studie aufzeigen. Danach können fundierte Entscheidungen getroffen werden.“
ÖOC-Präsident Karl Stoss: „Innsbruck steht für Wintersport-Kompetenz und hat mit den Olympischen
Spielen 1964 und 1976 sowie den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012 hervorragende Referenzen und viel Erfahrung
vorzuweisen. Darüber hinaus sind die olympischen Wettkampfstätten auf technisch neuestem Stand und stets
gefragt für die Austragung internationaler Sport-Großveranstaltungen. Das IOC hat mit der ‚Agenda 2020‘
signalisiert, dass man von der Gigantomanie der letzten Jahre weg möchte und sich zukünftig Spiele wünscht,
die greifbarer und wieder näher bei den Menschen sind. Die Voraussetzungen Innsbrucks sind mit einer soliden
Basis aus Bestehendem und Bewährtem sehr gut. Die Machbarkeitsstudie bildet die Grundlage für die weiteren
Diskussionen um eine Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2026.“
Und Franz X. Gruber, Tourismusstadtrat Innsbrucks, bekräftigt: „Die Machbarkeitsstudie ist der erste Schritt
sich dieser Herausforderung zu stellen, beweist Mut und wird Tirol und Innsbruck als Nummer eins im Sport und Tourismus
wieder international zum Thema machen und stärken.“
ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel: „Die Qualität der Präsentationen hat die hohen Erwartungen
der Jury mehr als erfüllt und uns die Entscheidung wirklich schwer gemacht. Mit der Vergabe der Machbarkeitsstudie
an die Bietergemeinschaft Pro Projekt AS +P mit den regionalen Projektpartnern Management Center Innsbruck (MCI)
und der Firma Solid – Event, Management und Consulting GmbH ist ein erster, unverzichtbarer Schritt in Richtung
einer intensiven Diskussion um eine Olympia-Bewerbung getan. Jetzt geht es darum, Chancen, Möglichkeiten und
Risiken aufzuzeigen und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. In Innsbruck weiß man genau, was die Olympischen
Spiele 1964, 1976 und die Olympischen Jugend-Winterspiele 2012 für die Stadt bedeutet haben. Die Machbarkeitsstudie
soll aber nicht nur Antworten auf die wichtigsten organisatorischen Fragen geben und darüber, wie Olympische
Spiele in Innsbruck zum vierten Mal Realität werden können. Es geht auch darum, welche nachhaltigen Infrastrukturprojekte
für die Bevölkerung in der Region Tirol über 2026 hinaus in den verschiedenen Bereichen initiiert
werden können.“
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