Technologiefonds Kärnten legt kräftig zu – ALL.bones, NiLAB und eb&p Umweltbüro
sind die Preisträger des TDIKT-Wettbewerbs des Landes Kärnten 2016
Klagenfurt (kfw) - Anlass zur Freude geben die jüngsten Zahlen des beim KWF angesiedelten Technologiefonds
Kärnten. Dieser fördert qualitativ anspruchsvolle Projekte mit starkem F&E-Bezug und wird 2016 rund
12 Mio. Euro auszahlen – mehr als das Doppelte gegenüber dem Vorjahr. Rund zwei Drittel der Fördermittel
– rund 8 Mio. Euro – kommen dabei betrieblichen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von schwerpunktmäßig
Kärntner KMU zugute, die verbleibenden 4 Mio. Euro fördern den Ausbau der Forschungs- und Technologieinfrastruktur
sowie Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Welches Potenzial in Kärntner Unternehmen steckt, haben diese beim letzte Woche im Lakeside Science &
Technology Park vergebenen „Innovations- und Forschungspreis des Landes Kärnten 2016“ wieder eindrucksvoll
bewiesen.
Mit speziellen auf die Unternehmen zugeschnittenen Programmen möchten der KWF und die Österreichische
Forschungsförderungsgesellschaft FFG forschungs- und entwicklungsaffine Unternehmen stärken und deren
Anzahl sukzessive erhöhen. Sowohl FFG als auch KWF setzen dabei verstärkt auf Ausschreibungen (Calls),
um im Zuge von Wettbewerben die besten und aussichtsreichsten Projekte vor den Vorhang zu holen und zu fördern.
„Mit dem KWF Innovationsassistenten-Call beweisen wir seit über 12 Jahren Kontinuität und konnten damit
ein über Kärntens Grenzen hinausgehendes Branchennetzwerk von Expertinnen und Experten aufbauen. Innovationsassistenten
unterstützen Unternehmen bei der Durchführung von Innovationsprojekten, wobei der KWF einen Teil der
Personalkosten übernimmt“, so KWF Vorstand Sandra Venus.
Aktuell einreichen können Kärntner Unternehmen ihre innovativen Projekte im Zuge des KWF Wettbewerbs
„Smart Production – Produktion der Zukunft“, bei dem Beratungsleistungen und Investitionen rund um das Thema „Industrie
4.0“ gefördert werden.
Attraktive Ausschreibungen im Bereich F&E auf Bundesebene sind im Zuge der „Silicon Austria Initiative“ zu
erwarten. Bei dieser werden in den nächsten vier Jahren über das Bundesministerium für Verkehr,
Innovation und Technologie bmvit rund 100 Mio. Euro an Fördermittel für das Themenfeld Mikroelektronik
(Forschungseinrichtungen, Stiftungsprofessuren, Maker-Spaces etc.) bereitgestellt. Die Initiative unterstützt
auch den heuer von KWF und Steirischer Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG neu ins Leben gerufenen „Silicon
Alps Cluster“.
„Als Finanz- und Technologiereferentin freue ich mich besonders über das Zustandekommen des Silicon Alps Clusters
auf Basis eines Public-Private Partnership-Modells zwischen einerseits Unternehmen und Forschungseinrichtungen
und andererseits den Bundesländern Kärnten und Steiermark. Durch die Kostenteilung zu je einem Viertel
zwischen bmvit, SFG, KWF und Unternehmen in der Höhe von je 250.000,– Euro jährlich kann ein Jahresbudget
von 1 Mio. Euro aufgestellt werden, das zudem vertraglich auf drei Jahre gesichert ist“, so LHStv. Gaby Schaunig
in ihrer Funktion als Technologie- und Finanzreferentin. „Durch den Cluster und Forschungseinrichtungen wie zum
Beispiel die CTR Carinthian Tech Research AG ist Kärnten gut aufgestellt, um bei der hoch dotierten Silicon
Austria Initiative zusätzlich F&E-Mittel lukrieren zu können“, so Gaby Schaunig weiter.
Erfreulich entwickelt sich auch das von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft im Lakeside Park betriebene
Institut für Robotic und Mechatronik, das thematisch auf die Schwerpunkte von Mensch-Roboter-Kollaboration
bis -Koexistenz sowie auf Robotersicherheit (Safety und Security) und Spezialrobotik setzt. Mit einem hoch motivierten
internationalen Team von 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnte nicht nur eine in Österreich einzigartige
Robotik-Infrastruktur in ihrer initialen Ausbaustufe realisiert, sondern es konnten auch erste wissenschaftliche
und wirtschaftliche Erfolge erzielt werden.
2017 startet die Stiftungsprofessur „Industrie 4.0“ an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, die in Kooperation
mit der TU Graz durchgeführt wird. Thematisch dreht sich dabei alles um autonome, ressourceneffiziente, adaptive
und vernetzte Produktionssysteme. Die Kosten für die auf fünf Jahre konzipierte Professur von rund 3
Mio. Euro werden von den beteiligten Unternehmen, dem KWF, den Universitäten Klagenfurt und Graz sowie der
Privatstiftung der Kärntner Sparkasse getragen.
Auch im Zuge des über die FFG ausgeschriebenen COMET-Programms (Competence Centers for Excellent Technologies),
das in den nächsten Jahren weitere acht Exzellenz-Projekte in Österreich mit insgesamt 18 Mio. Euro fördert,
ist Kärnten auf Unternehmens- und Forschungsebene bei den Projekten „DeSSnet – Dependable, secure and time-aware
sensor Networks“ und „Flippr² - Future Lignin and Pulp Processing Research Process Integration“ als Konsortialpartner
mit dabei. „DeSSnet“ ist ein kooperatives Forschungsprojekt zur Entwicklung einer neuen Generation von Kommunikations-,
Sensorik- und Analyse-Dienstleistungen. Bei „Flippr²“ dreht sich alles um Stoffkreisläufe und neue Anwendungen
in Bezug auf den Rohstoff Holz in der papiererzeugenden Industrie. Die Projektkosten von jeweils rund 6 Mio. Euro
werden dabei zu rund 45 % von den Förderinstitutionen FFG, SFG und KWF und zu 55 % von den beteiligten Unternehmen
und wissenschaftlichen Partnern getragen.
88 Mio. Euro an Forschungsfördermittel seitens der FFG für Kärntner Projekte
„Kärnten hat sich in den letzten Jahren durch eine effektive Wirtschaftspolitik zu einem erfolgreichen
Forschungs- und Technologiestandort entwickelt. Das zeigt sich deutlich in der FFG-Förderstatistik. Die FFG
förderte in den letzten drei Jahren innovative Forschungsprojekte in Kärnten mit rund 88 Mio. Euro. Die
thematischen Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Elektronik, industrielle Fertigung und Abfall/Recycling/Energietechnik.
Getragen wird diese Entwicklung sowohl von den etablierten großen Unternehmen, aber auch von einer wachsenden
Gruppe an jungen, innovativen Start-ups und KMU. Gleichzeitig punktet Kärnten mit einem sehr guten nationalen
und internationalen Netzwerk im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation“, so Klaus Pseiner, Geschäftsführer
der FFG, der im Anschluss an die erfreuliche Bilanz gemeinsam mit Gaby Schaunig und Sandra Venus die diesjährigen
Preisträger des TDIKT-Calls (Technologische Dienstleistungen, Informations- und Kommunikationstechnologien
Kärnten) auszeichnete.
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