Tirol: Positive Bilanz über gemeinsame
 arbeitsmarktpolitische Aktivitäten

 

erstellt am
06. 12. 16
11:00 MEZ

Land Tirol steht in bundesweit engstem Schulterschluss mit Arbeitsmarktservice Tirol
Innsbruck (lk) - In enger Kooperation engagieren sich die Tiroler Landesregierung und das AMS Tirol zugunsten der Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten und Arbeitssuchenden. Viele Initiativen und gemeinsame Projekte laufen mit Erfolg und schlagen sich auch in den vergleichsweise günstigen Eckdaten des Tiroler Arbeitsmarktes nieder. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz zogen Arbeitslandesrat Johannes Tratter und Arbeitsmarktservice Tirol GF Anton Kern am 05.12. Bilanz über bisherige Schwerpunkte.

„Das Land Tirol steht mit seiner Arbeitsmarktförderung im engen Schulterschluss mit dem AMS Tirol, kein anderes Bundesland kooperiert so intensiv und treffsicher in der Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Davon profitieren die Tiroler Beschäftigten und Arbeitssuchenden gleichermaßen. Hier wird gemeinsam viel Geld in die Hand genommen und es kommt auch an: Die seit über einem Jahr rückläufigen Arbeitslosenzahlen sind für uns Bestätigung und Auftrag, diesen Kurs fortzusetzen“, fasst LR Tratter zusammen. Er dankt in diesem Zusammenhang auch den Unternehmerinnen und Unternehmern in Tirol: „Sie sind es, die die Arbeitsplätze schaffen. Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der Schatz unseres Wirtschaftsstandortes und Arbeitsmarktes.“

Aus- und Weiterbildung sind heute mehr denn je unbedingte Voraussetzung, um am Arbeitsmarkt zu bestehen, weiß AMS GF Anton Kern: „Eine aktuelle Studie des WIFO bestätigt diese Erfahrungen des AMS Tirol, dass Unternehmen bei der Stellenbesetzung auch im angelernten Bereich vermehrt auf Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zugreifen.“

Schwerpunkte: Langzeitarbeitssuchende, Jugendliche und Arbeitsstiftungen
Das Land Tirol unterstützt über die Arbeitsmarktförderung bedarfsgerechte und an der Nachfrage orientierte Projekte in der beruflichen Erwachsenenbildung. Im Jahr 2016 wurden bislang in diesem Bereich rund 8,6 Millionen an Landesfördermitteln genehmigt. Damit wurden über 10.000 Personen in ihrer Aus- und Weiterbildung gefördert.

Ein großer Teil des Landesfördervolumens – insgesamt rund 2,8 Millionen Euro – geht in drei zentrale arbeitsmarktpolitische Aktionsfelder. Gemeinsam mit dem AMS Tirol werden Sozialökonomische Betriebe (SÖB) und Gemeinnützige Beschäftigungsprogramme (GBP) gefördert. Diese Einrichtungen bereiten vorwiegend ältere und/oder Langzeit-Arbeitsuchende auf den (Wieder-)Eintritt in den Arbeitsmarkt vor. Ein weiteres bedeutendes gemeinsames Handlungsfeld ist auch der Bereich der Arbeitsstiftungen. Hier finden Menschen nach Jobverlust durch gezielte Weiterbildung bzw. Umschulung neue Berufsperspektiven. In den Produktionsschulen LEA und VIA werden Jugendliche mit erschwerten sozialen oder persönlichen Voraussetzungen darauf vorbereitet, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

AMS Arbeitsmarktförderung 2016
Seitens des AMS Tirol wurden bis zum November 2016 insgesamt über 41,6 Millionen Euro für aktive Arbeitsmarktpolitik aufgewendet, für die berufliche Aus- und Weiterbildung 21,9 Millionen Euro, an Lohnzuschüssen über 8,3 Millionen Euro, für Arbeitsplätze in Sozialökonomischen Betrieben und GBP über 6,3 Millionen Euro, für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte knapp 2,8 Millionen Euro. Die für 2016 dem AMS Tirol zur Verfügung stehenden Mittel von 50,3 Millionen Euro werden jedenfalls zur Gänze ausgeschöpft.

Bilanz 2016
„Land Tirol und AMS können für 2016 bereits jetzt eine positive Bilanz ziehen“, betont AMS Tirol Landesgeschäftsführer Anton Kern. „Die Arbeitslosigkeit entwickelt sich im bisherigen Jahresverlauf besonders bei den Jungen (minus 14,4 Prozent) und den Personen im Haupterwerbsalter (minus 8,1 Prozent) positiv. Die Zunahme der Altersarbeitslosigkeit konnte deutlich reduziert werden. Die Langzeitarbeitslosigkeit mit rund 1.900 Menschen ist nach wie vor beachtlich, war aber nach einem jahrelangen Anstieg zuletzt in Tirol in den letzten zwei Monaten erstmalig wieder rückläufig.“

Tiroler Arbeitsmarkt 2017: Besondere Handlungsfelder
Ähnliche arbeitsmarktpolitische Schwerpunkte dürften auch im Jahr 2017 zu setzen sein.

Zentrales Anliegen: Berufliche Qualifizierung
„Eine der größten Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt ergibt sich aus dem Umstand, dass rund 42 Prozent der arbeitslosen Personen maximal eine Pflichtschulausbildung vorweisen können. Parallel dazu ist die Nachfrage nach Beschäftigten in Tirol mit einer Berufsausbildung steigend“, informiert Anton Kern.

Initiativen wie die von der Landesregierung im Rahmen des Impulspaketes gestartete Fachkräfteoffensive erweisen sich in diesem Kontext als besonders wichtig.

Das AMS Tirol investiert daher gemeinsam mit dem Land Tirol insbesondere in die berufliche Qualifizierung am Zweiten Bildungsweg, in zertifizierte Ausbildungen und generell in die Förderung der dualen Ausbildung.

Fachkräfteförderung
Das AMS Tirol wird die Zahl der Ausbildungsplätze für Berufs- und zertifizierte Ausbildungen um 400 auf 2.700 erhöhen. In diesem Zusammenhang ist erfreulich, dass das Fachkräftestipendium (FKS) ab 1. Jänner 2017 mit einer aktualisierten Ausbildungsliste wieder auflebt. Neu ist, dass die Vorbereitungskurse für alle Lehrberufe für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss gefördert werden können. Personen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben, erhalten vom AMS Tirol neben dem Stipendium zusätzlich auch die Ausbildungskosten ersetzt. Alle weiteren Personen erhalten wie in der Erstauflage des Programms das Stipendium vom AMS Tirol. Eine Kostenübernahme der Kurskosten im Rahmen des FKS durch das Land Tirol ist möglich.

Asylberechtigte am Tiroler Arbeitsmarkt
Eine bereits heute zu erwartende Herausforderung im Jahr 2017 wird die Integration asylberechtigter Arbeitssuchender am Tiroler Arbeitsmarkt sein.

Dies wird sich 2017 auch in der Arbeitsmarktstatistik bemerkbar machen.

  • Vorausschauende Initiativen zur Integration
  • Das AMS Tirol hat bereits mit Unterstützung des Landes Tirol einige vorausschauende Initiativen entwickelt und gestartet:
  • Ein breites Angebot an Deutschkursen schafft die sprachliche Basis zur Integration.
  • Der Kompetenzcheck ist ein Projekt des AMS Tirol zur Erfassung berufsbezogener Fähigkeiten von Asylberechtigten.
  • Darüberhinaus soll diese Zielgruppe durch ein spezielles „Case Management“ bei der Bewältigung unterschiedlicher Hemmnisse unterstützt werden.
  • Eine eigens entwickelte Kochausbildung, die ab Mitte Dezember am WIFI angeboten wird, bietet eine bedarfsgerechte niederschwellige Ausbildung für den Tourismus.

„Ziel all dieser Bemühungen ist es, durch eine intensive Betreuung eine berufliche Ausbildung sowie eine möglichst rasche Arbeitsaufnahme der Asylberechtigten in Tirol zu gewährleisten“, sind sich AMS-Tirol GF Anton Kern und LR Johannes Tratter einig.

 

 

 

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