Wirtschaftsdelegierter Thaler: US-amerikanische Elektrizitätsindustrie bietet gute Chancen
für österreichische Anbieter
Los Angeles/Wien (pwk/awo) - In Orlando/Florida fand vom 12. bis 15.12. die „Power Generation International“
statt. „Diese weltgrößte Plattform für Kraftwerkstechnik und Energiewirtschaft ist ideal für
die Präsentation von Kraftwerksinnovationen und zum Netzwerken. Flagge zeigen ist am amerikanischen Markt
wichtig“, so Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles.
Österreichische Unternehmen waren bei diesem Catwalk der Innovationen stark präsent: Andritz Hydro als
einer der globalen Top Player im Wasserkraftwerk-Business ist von der Installierung kleiner Kraftwerkseinheiten
bis zur Rehabilitierung von Großkraftwerken in den USA involviert. Böhler-Uddeholm bietet als Teil des
voestalpine Konzerns von der Schraube bis zum Gussgehäuse alles rund um die Turbine an. pewag stellte erstmals
aus und profitierte als einziger teilnehmender Kettenhersteller. Die Firma Kral war präsent mit Pumpen und
innovativer Durchflusstechnik. HOBAS sieht als führender Anbieter von Druckrohrleitungen mit glasfaserverstärktem
Kunststoff ein großes Zukunftspotenzial, da veraltete oder beschädigte Wasserkraftleitungen erneuert
und eingetauscht werden müssen. Kraus & Naimer ist führend in der Schaltgerätetechnik und liefert
Nockenschalter an große Generatoren-Produzenten. Kraus & Naimer entwickelte den weltkleinsten Nockenschalter.
VTU Energy ist Spezialist für umfassende Softwarelösungen für die Kraftwerkindustrie. Als Neukunde
konnte beispielsweise der Marktführer in den USA im Bereich der Abnahmemessungen für Kraftwerkanlagen
gewonnen werden.
Thaler: „Die amerikanische Elektrizitätsindustrie unterliegt disruptiven Herausforderungen. Einerseits müssen
Kraftwerke mit erneuerbaren Energiequellen integriert werden. Andererseits verzeichnen Kraftwerksbetreiber rückläufige
Einnahmen, während gleichzeitig signifikante Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur erforderlich sind.
Das bietet gute Chancen für österreichische Anbieter in diesen Bereichen.“ Der Energiesektor gehört
in den USA zu den vierzehn Cybersecurity gefährdeten Infrastrukturbereichen. Die veraltete Infrastruktur und
der Trend in Richtung digitales Kraftwerk verstärken die Anfälligkeit von Manipulationen. Der Modernisierungsdruck
von Kraftwerks- und Netzbetreibern ist groß und schafft dementsprechende Geschäftschancen.
In den letzten zehn Jahren stiegen die Anteile von Wind (von 0% auf 2%), Solar (von 1% auf 7%) und „Combined Cycle“
(von 19% auf 23%), während Kohle einen Rückgang von 44% auf 36% verzeichnete. Etwa die Hälfte der
amerikanischen Kernkraftwerke sind nicht rentabel. Während Präsident Barack Obama mit seinem Clean Power
Plan den Kampf gegen den Klimawandel in den Vordergrund rückte, wird am Messeparkett von seinem Nachfolger
Donald Trump mit einer Auflockerung der Umweltauflagen für Kraftwerke gerechnet. Die jüngsten Postenbesetzungen
für die künftige Trump-Administration unterstreichen die kritische Einstellung zum Klimawandel und die
Präferenz fossiler Brennstoffe. „Die tatsächlichen Auswirkungen der Präsidentschaft von Donald Trump
auf die amerikanische Energiewirtschaft und die globalen Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels werden
sich allerdings erst nach einigen Monaten Amtszeit abschätzen lassen“, so Thaler abschließend.
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