Wiener Schnellbahn ab 2020 barrierefrei – 75-Meter Fahrzeuge bringen
30 Prozent mehr Sitzplätze – Auftragswert rund 400 Millionen Euro – ältere Züge werden früher
ausgemustert
Wien (bmvit) - Verkehrsminister Jörg Leichtfried gibt grünes Licht für 64 zusätzliche
Cityjet-Fahrzeuge. Der überwiegende Teil davon kommt in der Ostregion zum Einsatz. Damit werden die ÖBB
ihren Fahrgästen ab dem Jahr 2020 – früher als ursprünglich geplant – alle elektrisch betriebenen
Züge im Raum Wien barrierefrei, modern und vollklimatisiert anbieten. Die zusätzlichen Fahrzeuge werden
ab Februar 2018 schrittweise bis Ende 2019 geliefert. Insgesamt werden dann 156 Cityjet-Garnituren im Einsatz sein.
Leichtfried: „Wenn unser Angebot auf der Bahn attraktiv ist, wird es auch genützt. Wir starten eine Qualitätsoffensive
im Nahverkehr. Herzstück sind dabei die neuen Cityjets: Damit kommen tausende Pendlerinnen und Pendler in
der Ostregion schnell, sicher und bequem in die Arbeit.“ Um das Angebot im Nahverkehr weiter zu verbessern, werden
zudem Bahnhöfe modernisiert sowie Fernverkehrs- und Nahverkehrszüge optimal vertaktet. Um die Lücke
zwischen Wohnort und Bahnhof zu schließen, werden darüber hinaus lokale Ergänzungen wie Gemeindebusse
und Sammeltaxis mit rund einer Million Euro gefördert.
Evelyn Palla, Vorstandsdirektorin der der ÖBB-Personenverkehr AG:
„Mit den neuen Zügen bringen wir mehr Komfort, mehr Qualität und vollständige Barrierefreiheit für
die gesamte Elektrozug-Flotte in der Ostregion. Wir wollen noch mehr Menschen für die Bahn begeistern und
sie rasch an ihr Ziel bringen.“
Mit den neuen Zügen vom Hersteller Siemens werden die blau-weißen Schnellbahn-Garnituren (Typ 4020)
bis 2020 vollständig ersetzt. 2018 können die einstöckigen Elektro-Wendezuggarnituren (CRD) in der
Ostregion mit den bereits 2013 bestellten Cityjets vollständig abgelöst werden. Damit werden der Fahrgastkomfort
und die technische Zuverlässigkeit erhöht. Bereits jetzt sind in Wien auf den Linien S1, S2, S7, S40,
S50 und S80 erste Cityjets unterwegs.
Mehr Komfort: barrierefreie Einstiege, Steckdosen und Klimaautomatik
Bei den nun bestellten zusätzlichen ÖBB Cityjets handelt es sich um dreiteilige Siemens Elektrotriebfahrzeuge,
die bei den ÖBB unter der Marke „Cityjet“ eingesetzt werden. Sie werden als S-Bahn-Version geliefert und bieten
pro Garnitur 240 Sitzplätze. Bequeme Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang ohne Rampen
– das ist besonders für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen eine wesentliche Verbesserung. Großes
Augenmerk wird auf den Sitzkomfort gelegt: Fahrgäste entspannen sich in komfortablen, verstellbaren Sitzen
mit Armlehnen und Fußstützen. Informationen erhalten die Fahrgäste zusätzlich zu den Durchsagen
über 15 Info-Monitore im Zug. Ergänzend verfügen die Cityjets über Steckdosen, Tische, Leselampen
und Fensterrollos. Die Cityjets erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Moderne Technik sorgt für effizienten Betrieb
Die modernen Züge sorgen für einen effizienten und ressourcenschonenden Bahnbetrieb. Eine lärmarme
Vorheizanlage schützt die Anrainer, wenn der abgestellte Zug in der Nacht für die Fahrgäste aufgewärmt
wird. Der Zug ist im Innen- und Außenbereich mit energieeffizienten LED-Lampen ausgestattet, im Inneren stellen
CO2-Fühler den Besetzungsgrad des Fahrzeuges fest und sorgen für eine optimale Steuerung der redundanten
Klimaanlage. Technische Einrichtungen helfen dem Triebfahrzeugführer beim Fahren Energie zu sparen. Obwohl
der Cityjet mehr Komfort für die Fahrgäste bietet, ist er im Vergleich zum Talent pro Sitzplatz um 20
Kilogramm und im Vergleich zur Baureihe 4020 um ca. 130 Kilogramm pro Sitzplatz leichter. Diese ausgereifte Bauweise
ermöglicht auch eine kostensparende Instandhaltung. Der Cityjet kann zwischen den planmäßigen Werkstätten-Aufenthalten
bis zu viermal weiter fahren als herkömmliche Fahrzeuge.
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