Sölden (polak) - Die Bergbahnen Sölden erhöhten zum diesjährigen Saisonstart die Infrastrukturqualität
gleich um mehrere Stufen. Mit der neuen Giggijochbahn entstand im Ötztal die 10er-Einseil-Umlauf-Bahn mit
der höchsten Förderkapazität – weltweit! Sie ist eine seilbahntechnische Meisterleistung und ein
architektonisches Statement. Vor allem aber: in Sachen Komfort für die Fahrgäste momentan nicht zu toppen.
Eine Förderleistung von 4.500 Personen pro Stunde eröffnet neue Dimensionen von Kapazität und Komfort
der Zubringerbahn aufs Giggijoch, den sonnenverwöhnten Hotspot im Skigebiet von Sölden. Vom Ankommen
an der Talstation (1.362 m) bis zum Aussteigen am Berg (2.283 m) erwartet Fahrgäste ein qualitativer Quantensprung:
viel Platz, Luft und Licht in den Stationsgebäuden, geräumige 10er-Kabinen, große und bestausgestattete
Verkehrsflächen, deutlich verkürzte Fahrzeiten, enorme Laufruhe sowie ebenerdige und barrierefreie Zu-
und Ausstiege.
Ankommen in neuer Dimension
Die markante, schlanke Talstation mit Südeingang beherbergt eine ebenerdige 13 Meter hohe Kassenhalle
mit acht Verkaufsstellen und modernster Info-Technik zum Skigebiet. Darüber thront die spektakulär aus
der vertikalen Linie des Baus hervorspringende Einstiegsebene, die mittels zweier Rolltreppen und zweier Aufzüge
bequem vom Parkplatzniveau zu erreichen ist. Zudem wird dieser Bereich über das Parkhaus sowie über
eine Pistenanbindung erschlossen.
Rascher Transport, enorme Laufruhe
Mit maximalem Speed und dank ausgeklügeltem Zutrittssystem ohne Anstehen bringt die neue Giggijochbahn
ihre Fahrgäste ins Skigebiet. Die Anlage erreicht mit 134 Kabinen eine Förderleistung von 4.500 Personen
pro Stunde, die Geschwindigkeit beträgt max. 6,5 m/s. Nach dem Fahrtantritt geht’s entspannt weiter. Mit 20
Zentimetern mehr Platz als in vergleichbaren 10er-Kabinen und höchster Laufruhe der Anlage. Die neuesten Entwicklungen
der Seilbahntechnik, die Seilbahn-Weltmarktführer Doppelmayr mit der Giggijochbahn erstmals zum Einsatz bringt,
zeigen hier Wirkung. Über 26 komplett neue Stützen und 2.650 m Schräglänge dauert die Bergfahrt
nur knapp 9 Minuten – für einen Höhenunterschied von 920 Metern! Die gesamte Strecke ist zur Sicherheit
der Kunden beleuchtet sowie mit Kameras und Lautsprechern ausgestattet.
„Level Walk In“ am Berg
Im Stationsgebäude am Berg angekommen, erleben Fahrgäste hautnah die Vorzüge neuester Technik.
Die Ausbildung des Zu- und Ausstiegsbereiches wird erstmals in „Knochenform“ verwirklicht. Das bedeutet konkret:
Zehn Kabinen stehen dicht an dicht auf einer Linie und sind bereit für das Ein- bzw. Aussteigen der Fahrgäste
– vergleichbar mit einer U-Bahn-Garnitur. Dieses „Level Walk In“ schafft einen bequemen, stress- und barrierefreien
Zugang zu Pisten und Liften. Nach der Ankunft offenbart sich die ganze Dimension dieser Bergstation. Die folienbespannte
Stahlkonstruktion beherbergt nicht nur die Stationsebene und darüber den Gondelbahnhof, sondern auch einen
Sportshop und ein Skidepot mit jeweils ca. 250 m². Komfortabler kann ein Skitag nicht beginnen. Bequem mit
Winterschuhen aus der Bahn steigen, mit der Rolltreppe ins Depot fahren, in beheizte Skischuhe schlüpfen,
die Skier nehmen und los.
Erneut architektonischer Meilenstein für Söldens Skigebiet
Beim Neubau der Giggijochbahn fand eine erfolgreiche Zusammenarbeit ihre Fortsetzung. Architekt Johann Obermoser
zeichnet nach der Gaislachkoglbahn und dem Gourmetrestaurant ice Q am Gaislachkogl auch für die Gestaltung
der neuen Giggijochbahn verantwortlich. Und damit für ein weiteres Architektur-Highlight im Skigebiet von
Sölden. Den Baukörper hat das Büro Obermoser höchst prägnant in Szene gesetzt. Bei all
dem kommt der Faktor Service und Komfort nie zu kurz. So verbinden zwei Rolltreppen den Zustiegsbereich, der zudem
direkt an Skipiste und Parkhaus angeschlossen ist. Die Einstiegsebene wurde auf 13 Meter angehoben und ermöglicht
ein Stationskonzept mit kleinstmöglichem Fußabdruck am Grundstück. Der schlanke, turmartige, massive
Gebäudekern nimmt die Seilbahntechnik auf und ist weithin als Landmark sichtbar. Die erhöhte Einstiegsebene
verschwindet hinter einem bildperforierten Band mit dem Bergpanorama der Ötztaler Alpen. Die Verspiegelung
der aus dem Baukörper herausragenden Untersicht erzeugt eine Illusion der Leichtigkeit. Lichteffekte können
verschiedene Stimmungen im Panoramabild simulieren.
Das ausgeklügelte Zusammenspiel von unterschiedlich großen Bohrungen in der Metallfassade und der LED-Beleuchtung
entfaltet beim Betrachter eine ungeahnte räumliche Wirkung. Nachts sorgt blaues Licht für ein besonders
plastisches Erscheinungsbild des Bergpanoramas und verstärkt so den Effekt der von weitem sichtbaren Landmarke.
Das Lichtkonzept und die Umsetzung stammen von Bartenbach lighting solutions. Die Helligkeit des inszenierten Bildes
ist optimal auf die Architektur und deren Beleuchtung abgestimmt. So tritt das „Licht-Bild“ gegenüber seiner
Umgebung zwar hervor, es wird vom Betrachter jedoch nicht, wie etwa überinszenierte Reklame, als störend
wahrgenommen, sondern vielmehr als „Lichtkunst“.
Nachhaltiges Energiemanagement
Tal- und Bergstation werden umweltschonend und nachhaltig beheizt – ganz im Sinne des Energiemanagements der
Bergbahnen Sölden. Die Talstation verfügt über eine Grundwasser-Wärmepumpe. Am Berg versieht
ein Wärmerückgewinnungssystem mit Wärmetauschern und zwei Luftwärmepumpen, Betonkernaktivierung
und Gebläseerhitzer seinen umweltfreundlichen Dienst.
Upcycling: Alte Bahn erfährt zweite Karriere in Hochoetz
Die neue Zubringerbahn bildet bereits die dritte Generation der Aufstiegshilfen aufs Giggijoch. Nach fast 37.000
Betriebsstunden beförderte ihre Vorgängerin am 17. April 2016 zum letzten Mal Skigäste in Sölden.
Wohlgemerkt in Sölden, denn die 1998 in Betrieb genommene Anlage versieht ab dieser Saison im Skigebiet Hochoetz
ihren Dienst.
Technische Keyfacts 10-EUB Giggijoch
Hersteller: Doppelmayr
System: Kuppelbare 10er-Kabinenbahn
Talstation Höhe: 1.362 m
Bergstation Höhe: 2.283 m
Schräge Länge: 2.650 m
Höhendifferenz: 920 m
Fahrgeschwindigkeit: max. 6,5 m/s
Förderleistung pro Stunde: 4.500 Personen
Fahrzeit: 8,87 min
Anzahl Kabinen: 134
Anzahl Stützen: 26
Seillänge: 5.371 m
Baujahr: 2016
|