Wien (makam) - Wie auch im letzten Jahr sehen viele WienerInnen pessimistisch in die Zukunft. Mehr Optimismus
als noch im vergangenen Jahr besteht hinsichtlich Terrorismusbekämpfung, Wirtschaft und Politik. 94% der WienerInnen
sehen den Entwicklungen in zumindest einem Bereich pessimistisch entgegen, durchschnittlich werden sechs der abgefragten
Bereiche pessimistisch gesehen. Vor allem die Entwicklungen im Bereich Pensionen, am Arbeitsmarkt, in Bezug auf
die Flüchtlingssituation und hinsichtlich des rücksichtsvollen Miteinanders bereiten den WienerInnen
Kopfzerbrechen. Vergleichsweise hoffnungsvoller sind tendenziell Jüngere. Dies ergibt eine aktuelle repräsentative
Bevölkerungsbefragung von MAKAM Research unter 500 WienerInnen ab 15 Jahren.
Großer Pessimismus hinsichtlich der Pensionen und der Entwicklung des Arbeitsmarktes
57% der WienerInnen sehen der Entwicklung der Pensionen und des Arbeitsmarktes pessimistisch entgegen, rund
3 von 10 WienerInnen hingegen optimistisch. Im Vergleich zum Vorjahr sind deutlich mehr WienerInnen hinsichtlich
der Entwicklung des Arbeitsmarktes positiv gestimmt: während 2015 nur jedeR Fünfte an eine Entspannung
des Arbeitsmarktes glaubte, ist es bei der diesjährigen Befragung bereits jedeR Dritte.
Mehr als die Hälfte glaubt an eine weitere Zuspitzung der Flüchtlingssituation
Während 32% der WienerInnen (häufiger tendenziell Jüngere) eine positive Entwicklung der Flüchtlingssituation
vermuten, sehen 54% in diesem Bereich problematische Tendenzen. Vor allem Probleme bei der Integration und eine
zusätzliche Verschärfung der Situation am Arbeitsmarkt werden befürchtet.
Auch die Integration von AusländerInnen stimmt die WienerInnen tendenziell eher pessimistisch
Die Hälfte der WienerInnen befürchtet eine Verschlechterung der Situation, allerdings vermuten 37%,
häufiger tendenziell Jüngere, eine positive Entwicklung in diesem Bereich. Diese Einstellung korreliert
besonders stark mit der Einschätzung der Flüchtlingssituation.
Die Entwicklung der Kriminalität und des rücksichtsvollen Miteinanders werden pessimistischer gesehen
als im Vorjahr
Mehr als die Hälfte der WienerInnen rechnet mit einem Anstieg der Kriminalität in den nächsten
Jahren (2015: 42%), ein Drittel erwartet hingegen einen Rückgang. Auch hinsichtlich des rücksichtsvollen
Miteinanders ist die relative Mehrheit pessimistisch eingestellt (2016: 55%, 2015: 45%), ebenfalls ein Drittel
hingegen ist optimistisch.
Die politische und die wirtschaftliche Situation werden optimistischer gesehen als im Vorjahr
Die Hälfte der WienerInnen (51%), und damit um 10% weniger als noch im Vorjahr (2015: 61%), sehen die
Entwicklung der politischen Situation pessimistisch, ein Drittel optimistisch. Während im Vorjahr 47% der
WienerInnen keine Entspannung der wirtschaftlichen Lage in den nächsten 2-3 Jahren sahen, ist bei der diesjährigen
Befragung "nur" noch jedeR Dritte dieser Ansicht. Knapp die Hälfte der WienerInnen und somit deutlich
mehr als noch im Vorjahr (2016: 48%, 2015: 34%) glaubt hingegen an einen Wirtschaftsaufschwung in den nächsten
Jahren.
Die Meinung der WienerInnen hinsichtlich der Umweltverschmutzung und dem Gesundheitswesen ist gespalten
Je rund 4 von 10 WienerInnen befürchten eine Verschlechterung der Umweltsituation in den nächsten
Jahren bzw. eine negative Entwicklung im Gesundheitswesen, rund die Hälfte erwartet hingegen eine Verbesserung
in dem jeweiligen Bereich.
Die Entwicklung der Verfügbarkeit der Sozialleistungen wird tendenziell optimistisch gesehen
47% sehen der Verfügbarkeit der Sozialleistungen optimistisch entgegen, demgegenüber sehen 39% diese
Entwicklung pessimistisch.
Vergleichsweise am Positivsten blicken die WienerInnen auf das Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten, Terrorismusbekämpfung
und die Sicherheit
Rund 7 von 10 WienerInnen vermuten in den nächsten Jahren eine positive Entwicklung der Ausbildungsmöglichkeiten,
2015 waren es "nur" 6 von 10. Nur in etwa jedeR Fünfte befürchtet eine Verschlechterung in
diesem Bereich.
Auch hinsichtlich der Terrorismusbekämpfung (59%, 2015: 44%) und der Sicherheit (57%, 2015: 52%) blicken
die WienerInnen überwiegend optimistisch in die Zukunft. Je rund 3 von 10 befürchten in diesen Bereichen
eine negative Entwicklung.
Kaum konkrete Begründungen für Pessimismus
Im Unterschied zur Vorjahresbefragung konnten heuer kaum konkrete Gründe für die pessimistische Einstellung
genannt werden; das eigene "Bauchgefühl", fehlende Lösungen der Politik sowie Medienberichte
wurden am häufigsten als Begründung genannt.
Sample und Methodik
Die Ergebnisse resultieren aus einer telefonischen Befragung von 500 WienerInnen
ab 15 Jahren - repräsentativ für die Wiener Bevölkerung - im CATI-Telefonstudio von MAKAM Research
GmbH (Befragungszeit Anfang Dezember 2016).
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