Neues Service der städtischen Hausverwaltung soll bestmögliche Unterstützung
für Gemeindewohnungs-MieterInnen in schwierigen persönlichen Lebensumständen sicherstellen
Wien (rk) - Die Stadt Wien – Wiener Wohnen setzt ab Februar 2017 neue Maßstäbe im Bereich der
Wohnungssicherung. Speziell ausgebildete SozialarbeiterInnen bieten vom Wohnungsverlust bedrohten MieterInnen Hilfe
zur Selbsthilfe. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und die stellvertretende-Direktorin von Wiener Wohnen, Karin Ramser,
präsentierten am 14.12. die neue Unterstützungseinrichtung.
Immer wieder geraten Menschen in prekären finanziellen Verhältnissen auch mit ihrer Miete in Zahlungsrückstand.
Dabei ist gerade die eigene Wohnung der wichtigste Baustein für soziale Stabilität, den man nicht verlieren
sollte. Schon bisher bietet Wiener Wohnen als größte soziale Hausverwaltung Europas bei Mietrückständen
Möglichkeiten der Ratenzahlung an und auch seitens der Stadt Wien gibt es für Menschen in finanziellen
Notlagen zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen.
Dennoch ließ sich bisher in rund 900 Fällen pro Jahr – bei weniger als 0,5 Prozent der Haushalte in
Gemeindebauten – eine Delogierung nicht mehr vermeiden. Rund ein Zehntel der Räumungsklagen münden damit
tatsächlich in eine Delogierung.
„Im Rahmen der Delogierungsprävention der Stadt ist es schon bislang gelungen, den drohenden Wohnungsverlust
in der Mehrzahl aller Fälle abzuwenden. Mit dem Ausbau der Wohnungssicherung leisten wir einen weiteren maßgeblichen
Beitrag dazu. Speziell Bewohnerinnen und Bewohner, die sich aufgrund ihrer Situation einkapseln, sollen damit erreicht
und vor dem Verlust ihrer Wohnung bewahrt werden“, erklärte Ludwig das Ziel der neuen Maßnahme.
Kontaktaufnahme, Beratung und Vernetzung
Ein Team aus ausgebildeten SozialarbeiterInnen wird ab Februar 2017 auf jene Menschen zugehen, gegen die bereits
eine Räumungsklage wegen offenen Mietschulden eingeleitet wurde. Denn oftmals verabsäumen es die Betroffenen
aus Angst oder Scham, sich hier zeitgerecht und selbstständig über Lösungen und Unterstützungsmöglichkeiten
zu informieren.
Durch gezielte Kontaktaufnahme, Beratung und Vernetzung mit Unterstützungseinrichtungen der Stadt Wien sollen
den Betroffenen Wege aufgezeigt werden, wie sie den drohenden Wohnungsverlust abwenden können.
Das Ziel ist hier nicht nur „Feuerwehr“ zu spielen, sondern mit Hilfe der entsprechenden professionellen Stellen
innerhalb der Stadt die betroffenen MieterInnen wieder in die Lage zu versetzen, ihr Leben wieder aktiv in die
Hand zu nehmen.
Wohnungssicherung bei psychischen Erkrankungen
Wiener Wohnen wird auch mit Fällen konfrontiert, in denen MieterInnen aufgrund von schweren emotionalen Krisen,
psychischen Erkrankungen oder auch Demenz den Alltag im Gemeindebau nicht mehr eigenständig meistern können.
Mitunter geht dies auch mit starken Belastungen für das Wohnumfeld oder – in schwerwiegenderen Fällen
– mit einer Gefährdung der Nachbarn sowie des Betroffenen selbst einher.
Auch hier setzt die Soziale Wohnungssicherung von Wiener Wohnen an, bei der es ebenso darum geht, alternative Wohnungsmöglichkeiten
für jene Menschen aufzuzeigen, denen ein eigenständiges Wohnen nicht mehr möglich ist.
Konkret soll in solchen Fällen Kontakt zu psychosozialen Angeboten, betreuten Wohnformen oder Pflegeeinrichtungen
hergestellt werden und auch an Angehörige mit diesen Angeboten herangetreten werden.
„Unser Ziel ist es, sowohl für die betroffene Person, aber auch für unsere anderen Mieterinnen und Mieter,
die mitunter großen Belastungen ausgesetzt sind, zu einer nachhaltigen Lebensverbesserung beizutragen“, so
Ludwig und Ramser abschließend.
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