Vassilakou würdigt "großen Wiener Architekten"
Wien (rk) - „Mit Harry Glück ist einer der größten und prägendsten
Wiener Architekten von uns gegangen“, erklärte Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou am 14.12. „In
seiner Arbeit setzte er Meilensteine des sozialen Wohnbaus, als Mensch blieb er bis zuletzt ein wacher Geist und
ein wunderbarer Gesprächspartner. Ich werde ihn auch ganz persönlich vermissen“, so Vassilakou. Glücks
Lebenswerk hat in Wien beeindruckende Spuren hinterlassen. Rund 18.000 Wohnungen hat Harry Glück geplant,
allein 16.000 davon in Wien – und die meisten davon im Rahmen des sozialen Wohnbaus.
Außergewöhnlich ist die Kontinuität von Harry Glücks Arbeit. Sein erster mehrgeschoßiger
Wohnbau wurde 1962 bezogen, also vor 54 Jahren. Glück blieb ein Aktiver: Erst vor kurzem war er zentraler
Teil eines kooperativen Planungsteams, das für ein großes Areal in der Triesterstraße gerade die
Biotope City konzipiert hat.
„Was er geschaffen hat, darunter sind – ohne jede Übertreibung – Weltneuheiten: Da ist zum einen die Typologie
des mehrgeschoßigen Terrassenhauses, das es – ungeachtet vereinzelter Vorläufer im Hotelbau, im sozialen
Wohnbau vor Glück noch nicht gegeben hat. Und da ist zum anderen das Dachschwimmbad, das im sozialen Wohnbau
für alle Zeiten mit dem Namen Harry Glück verbunden bleiben wird.“
Er ermöglichte tausenden Menschen trotz dichter Bebauung und leistbaren Mieten den Luxus von eigenen, gartenähnlich
bepflanzbaren Terrassen, ebenso wie den Luxus eines Schwimmbads mit Blick über Stadt, um nur wenige Elemente
des Wohnbaukonzepts des Visionärs Harry Glück zu nennen. Zu diesem Konzept zählen genauso die großzügigen
Grünräume in seinen Wohnanlagen, sowie die qualitätvollen Gemeinschaftsräume oder die überdurchschnittlich
gute Nahversorgung bei seinen größeren Projekten. Entsprechend hoch ist das Ansehen, das er bei so vielen
Menschen und keineswegs nur in der Fachwelt genießt.
Harry Glück blieb Zeit seines Lebens ein brillanter Geist, ein Mentor, ein Förderer, der seinen Erfahrungsschatz,
seine Gedanken und sein Können größzügig mit anderen teilte und auch dadurch Generationen
jüngerer StadtplanerInnen und ArchitektInnen prägte. „Mir war er seit nun 20 Jahren ein lieber Freund.
Ich werde ihn sehr vermissen“, so Vassilakou.
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