Wien (statistik austria) - 78% der insgesamt rund 1 Mio. im Jahr 2010 neu aufgenommenen aktiven Beschäftigungsverhältnisse
wurden innerhalb von zwei Jahren wieder beendet. Laut Ergebnissen der Registerbasierten Erwerbsverläufe (ERV)
von Statistik Austria arbeiten 74% der Frauen und 81% der Männer nach zwei Jahren nicht mehr aktiv im selben
Job. Die häufigsten Folgen der Beendigung der aktiven Erwerbstätigkeit innerhalb von zwei Jahren sind
einerseits Arbeitslosigkeit (25%) bzw. zumeist kurzfristige Phasen als sonstige Nicht-Erwerbsperson (15%) und andererseits
der Wechsel in ein anderes Beschäftigungsverhältnis (17%). Elternkarenz sowie andere temporäre Abwesenheiten
sind hier kaum von Bedeutung.
Beendigung der aktiven Beschäftigung aufgrund von Karenz ist auch bei jungen Frauen nicht häufig
Nur 28% der Frauen im Alter von 25 bis 34 Jahren und 22% der gleichaltrigen Männer sind nach zwei Jahren noch
im selben Job tätig. Dabei spielt Elternkarenz bei Frauen dieser Altersgruppe nur eine untergeordnete Rolle:
Lediglich 9% der von 25- bis 34-jährigen Frauen neu aufgenommenen Jobs werden innerhalb von zwei Jahren aufgrund
einer Elternkarenz unterbrochen oder beendet.
Frauen in den meisten Branchen länger als Männer im selben Job tätig
Nach Branchen betrachtet zeigen sich deutliche Unterschiede bei der Beschäftigungsdauer 25- bis 34-Jähriger.
Im Verkehrswesen, bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie im öffentlichen Bereich ist der
Anteil der 25- bis 34-jährigen Frauen mit einer Beschäftigungsdauer von mindestens zwei Jahren höher
als jener der gleichaltrigen Männer. Im Bauwesen ist der Unterschied (Frauen 32%; Männer 13%) besonders
groß. Der Grund dafür liegt aber in erster Linie in den unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen von
Frauen und Männern in dieser Branche: Während Männer im Bauwesen häufig einer Saisonbeschäftigung
nachgehen, sind Frauen in stärkerem Ausmaß in jahresdurchgängigen Beschäftigungsverhältnissen
zu finden.
In der Informations- und Kommunikationsbranche, im Produktionsbereich sowie bei den freiberuflichen und technischen
Dienstleistungen dauern hingegen die Beschäftigungsverhältnisse der Männer länger als jene
der Frauen.
Beschäftigungsdauer von Frauen mit niedriger Bildung länger als jene von Männern
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beschäftigungsverhältnis nach zwei Jahren noch besteht, ist bei
25- bis 34-jährigen Personen mit einem Hochschulabschluss zwar am höchsten, allerdings liegt der Anteil
bei Männern (43%) über jenem von Frauen (37%). Bei Personen der gleichen Altersklasse mit Abschluss einer
Lehre oder berufsbildenden mittleren Schule und vor allem bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss ist der
Anteil der Beschäftigungsverhältnisse, die nach zwei Jahren noch aufrecht sind, viel niedriger. Der Anteil
von Frauen ist hier jedoch deutlich höher als jener der Männer. Kaum einen Unterschied gibt es bei Personen
mit Matura als höchstem Bildungsabschluss – 31% der Frauen und 32% der Männer sind nach zwei Jahren noch
im selben Job tätig.
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