Bundeskanzlerin Merkel und MIT-Linnemann betonen Wert der Kombination Meister und duale-Ausbildung
Berlin/Wien (pwk) - „Ich freue mich, dass aus Deutschland starke Stimmen laut werden, die sich für
die so wichtige Kombination aus Meister und duale Ausbildung stark machen“, unterstrich heute, Montag, Renate Scheichelbauer-Schuster,
Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ. Sowohl im Rahmen des CDU-Parteitages als auch im
Rahmen des Handwerkstages vom vergangenen Wochenende wurde dieses Thema prominenten behandelt. So beschloss der
CDU Bundesparteitag unter Antragsnummer C51 eine Stärkung des Meisterbriefs als qualifikationsgebundenen Berufszugang
im Handwerk.
"Das System der Handwerkskammern und der Meister ist untrennbar mit dem Bildungssystem in Deutschland verbunden",
wird Merkel in einem Bericht der Deutschen Handwerkszeitung zitiert. Im Rahmen des CDU-Parteitages wurde von der
Mittelstandsvereinigung der CDU (MIT) ein Antrag zur Wiedereinführung der Meisterpflicht für neu gegründete
Betriebe eingebracht um damit jene 53 Gewerke wieder in die Meisterpflicht zu bringen, in denen 2004 liberalisiert
wurde. Begründet wird dies mit teilweise stark schwindenden Lehrlingszahlen und Qualitätsverlusten. MIT-Vorsitzender
Carsten Linnemann sprach von einem „Fehler, dass in vielen Gewerken der Meisterbrief als Voraussetzung für
die Selbstständigkeit abgeschafft worden ist. Der Meisterbrief ist ein Qualitätsmerkmal des deutschen
Handwerks“, so Linnemann in einem Interview.
Richtungsweisende Entscheidung in Österreich: Duale Ausbildung ist starkes Fundament
„Wir stehen in Österreich vor einer richtungsweisenden Entscheidung und sollten nicht dieselben Fehler begehen,
wie sie in Deutschland passiert sind. Die duale Ausbildung ist ein starkes Fundament, auf dem unsere Betriebe bauen
und das Jahr für Jahr hochqualifizierte Fachkräfte hervorbringt. Anstatt dieses Erfolgssystem mit dem
Abbruchhammer zu bearbeiten, müssen wir den Meister als Qualitätsmerkmal stärken“, so Scheichelbauer-Schuster.
„Die Meisterqualifikation darf nicht durch unklar abgegrenzte Nebenrechte, die jede Qualität ad absurdum führen,
untergraben werden. Im besonderen Maße besteht die Gefahr bei aus dem Ausland hereinarbeitende Betriebe,
die bezüglich Umsatzgrenzen so gut wie nicht kontrollierbar sind. Damit ist ein großer Schaden für
den Wirtschaftsstandort Österreich absehbar“, so Scheichelbauer-Schuster.
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