AUVA-Wien vergibt erstmals „Back to Life Award“

 

erstellt am
13. 12. 16
11:00 MEZ

Gesundheits- und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos überreicht Preis an 55-jährigen Josef Habeler aus Wiesen
Wiesen/Eisenstadt (blms) - Unfall oder Krankheit sind Wendepunkte im Leben und erfordern von Betroffenen oftmals, ihre gesamte Lebensplanung neu auszurichten. Die AUVA holt mit dem „Back to Life Award“ heuer erstmals Menschen vor den Vorhang, die trotz schwerer Arbeitsunfälle den Weg zurück ins Leben geschafft haben und damit vielen Menschen Mut und Perspektiven geben. Einer dieser Menschen ist Josef Habeler aus Wiesen im Burgenland. Im Dezember 2000 verletzte sich der damalige Betriebsrat bei einem Sturz im Wald, als er für die Firmenweihnachtsfeier Misteln schneiden wollte. Schwere Verletzungen an Kopf und Halswirbelsäule führten zu einer sehr hohen Querschnittlähmung. Für seinen engagierten Weg zurück ins Leben, auf dem er eine zweite Karriere als Maler eingeschlagen hat, wurde er von der AUVA-Landesstelle Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Burgenländischen Landesregierung mit dem „Back to Life Award“ ausgezeichnet. Stellvertretend für Landeshauptmann Hans Niessl überreichte Mag. Norbert Darabos, Landesrat für Gesundheit und Soziales, am 12.12. im Rahmen eines Festakts im Landhaus Alt in Eisenstadt die Ehren-Urkunde an Josef Habeler. Die Wirtschaftskammer Burgenland und die Gewerkschaft Bau-Holz spendeten einen Einkaufs-Gutschein im Wert von 1.000 Euro sowie einen Erholungsurlaub in einem barrierefreien Hotel. Überreicht wurden die Preise von Rudolf Silvan, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien und Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz NÖ, sowie Franz Nechansky, Spartenobmann-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Burgenland. „Dank innovativer Therapien können Menschen in gesundheitlichen Ausnahmesituationen, wie Josef Habeler, heute den Umständen entsprechend gut Leben. Seit Bestehen der Unfallchirurgie ist die AUVA ihr größter Wegbereiter. Die hohe Qualität der Versorgung besteht in einem ganzheitlichen Konzept, wo die Rehabilitation vom ersten Tag an mitgedacht wird. Im Burgenland arbeiten wir am stetigen Ausbau unseres Sozial- und Pflegeangebots, das behinderten Menschen dabei helfen soll, ihren Platz in der Gesellschaft wiederzufinden. Ich freue mich, Ihnen Herr Habeler, den ersten AUVA-‚Back to Life Award‘ überreichen zu können. Sie sind für viele Menschen ein Vorbild“, sagte Mag. Norbert Darabos in seiner Laudatio.

Rehabilitation: Der lange Weg zurück ins Leben
„Viele Unfallopfer werden plötzlich und nachhaltig aus ihrem Alltag herausgerissen. Sie benötigen medizinisch schnelle und richtige Entscheidungen und eine Perspektive für das Leben danach. Die AUVA bietet jedem Versicherten eine ganzheitliche Versorgung aus einer Hand – von der Unfallheilbehandlung über die Rehabilitation bis zur materiellen Absicherung. Die gesetzlich vorgesehene Versorgung mit allen ‚geeigneten Mitteln‘ verpflichtet uns zur Einhaltung höchster Standards“, erklärte Rudolf Silvan, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien. Josef Habeler verbrachte nach dem Unfall ein Jahr im Krankenhaus und auf Reha, arbeitete sich Schritt für Schritt in ein neues Leben. Geholfen hat ihm dabei seine positive Lebenseinstellung. Heute kann sich Josef Habeler mit Hilfe eines elektrischen Rollstuhls, den er mittels Kinn- und Handsteuerung bedient, selbstständig durchs Haus bewegen.

Die Malerei – eine neue Lebensaufgabe
Während seiner ersten Reha lernte Josef Habeler eine Maltherapeutin kennen, durch die sein Leben eine ungeahnte Wendung erfuhr. Habeler, der bislang immer im technischen Bereich gearbeitet hatte, lernte zu malen und darüber hinaus großen Gefallen an der künstlerischen Tätigkeit zu finden. Da er seine Arme nicht bewegen kann, führt er den Pinsel mit dem Mund. Zuerst begann er damit, Seidentücher zu bemalen, später stieg er auf Leinwand um und malt vor allem Landschaften und Stillleben. Nach fünf Jahren wurde der Verein der Mund-und Fußmalenden Künstler, der weltweit rund 800 und in Österreich vier Mitglieder hat, auf ihn aufmerksam und vertreibt seither seine Bilder. Das Malen hat Josef Habeler Kraft gegeben und bereichert sein Leben bis heute.

AUVA: Versorgung auf hohem Niveau rechnet sich volkswirtschaftlich und sozial
In den vier Reha-Zentren der AUVA werden Patientinnen und Patienten nach modernsten Gesichtspunkten auf die Rückkehr in den Alltag vorbereitet. Nach der medizinischen Rehabilitation werden Maßnahmen zur sozialen und beruflichen Wiedereingliederung, die Versorgung mit Hilfsmitteln und, wenn erforderlich, bauliche Maßnahmen zur Adaptierung der Wohnung bzw. Umschulungen eingeleitet. Die Rehabilitation von Polytraumapatienten, wie im Fall von Josef Habeler, ist ein lebenslanger Prozess, bei dem die AUVA Versicherte oft über Jahre hinweg begleitet. „Die Reha ist für mich sehr wichtig gewesen. Auch dass wir zu Hause so gut eingestellt sind, haben wir der AUVA zu verdanken. Ich bin hier in guten Händen“, so Habeler. „Als Sozialversicherung können wir in optimale Rahmenbedingungen investieren, aber mit Leben füllen können wir das nur in Kombination mit Menschen, wie Josef Habeler, die diese Chancen auch nutzen. An Tagen wie diesen bin ich besonders stolz, Direktor der AUVA-Landestelle Wien, Niederösterreich, Burgenland zu sein“, gratulierte Mag. Alexander Bernart. Habeler nimmt die Auszeichnung mit Bescheidenheit entgegen: „Ob ich den Preis verdient habe, weiß ich nicht…Aber ich glaube, dass ich Menschen Mut machen kann. Ich meistere das Leben und solange meine Frau da ist, ist alles gut.“

AUVA - Prävention als Kernaufgabe
Bei der AUVA sind rund 4,8 Millionen Personen gesetzlich gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben fast zur Gänze aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber und übernimmt dafür die Haftung für Arbeitsunfälle und das Auftreten von Berufskrankheiten. Prävention ist die Kernaufgabe der AUVA, denn Unfallverhütung und die Vorbeugung von Berufskrankheiten senken die Kosten für die weiteren Kernaufgaben Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern. Die Landesstelle Wien betreut in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland 42 Prozent der AUVA-Versicherten. Pro Jahr erhalten rund 150.000 Verletzte in den Wiener AUVA-Unfallkrankenhäusern Meidling und Lorenz Böhler sowie rund 1.900 Patientinnen und Patienten in den Rehabilitationszentren Wien-Meidling und Weißer Hof, Klosterneuburg, die bestmögliche Behandlung.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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