80 Prozent der burgenländischen Pflichtschulen nehmen am Pilotprojekt teil / bundesweite
Umsetzung für das Schuljahr 2017/18 geplant
Mattersburg/Eisenstadt (blms) - Das im Herbst im Burgenland gestartete schulautonome Pilotprojekt „Tägliche
Turnstunde“ hat voll eingeschlagen. 80 Prozent der burgenländischen Pflichtschulen nehmen daran teil. „Die
Rückmeldungen von allen Beteiligten – den Kindern, Eltern, Schulverantwortlichen und Bewegungscoaches – sind
sehr positiv. Das Projekt ist ein wichtiger Meilenstein. Und passt auch zu unserem Anspruch, auch im Bildungsbereich
führend zu sein. Mit der Kooperation mit den Sport-Dachverbänden sichern wir auch die hohe Qualität
der täglichen Bewegungseinheit“, so Sportreferent Landeshauptmann Hans Niessl in einer gemeinsamen Pressekonferenz
mit Sportminister Mag. Hans Peter Doskozil am 12.12. in der NMS Mattersburg. Ziel sei es, das Pilotprojekt zu institutionalisieren
und auf ganz Österreich auszurollen, so Doskozil. Dazu gebe es ein klares Bekenntnis aller Landessportreferenten.
Die tägliche Turnstunde sei in den letzten Jahren immer wieder gefordert worden, die Umsetzung scheiterte
jedoch an den fehlenden finanziellen Mitteln, so Niessl. Mit Hilfe von Sportminister Doskozil sei es in diesem
Jahr möglich gewesen, das Pilotprojekt im Burgenland auf die Beine zu stellen. „Das ist Beitrag, der in vieler
Hinsicht Sinn macht. Die tägliche Turnstunde fördert die Gesundheit und wirkt präventiv“, so Niessl.
Positiv sei auch, dass die Kinder für Sport als sinnvolle Freizeitbeschäftigung begeistert werden. Davon
würden auch die Vereine profitieren. Der Sport habe im Burgenland schon seit langem einen hohen Stellenwert.
Daher setze das Burgenland verschiedene sportliche Initiativen wie zum Beispiel URFIT um.
Nach einem Pilotprojekt im Burgenland soll ab dem Schuljahr 2017/18 auch in allen anderen Bundesländern die
tägliche Bewegungseinheit an Schulen kommen. „Dazu haben die Sportreferenten aller Bundesländer eine
Absichtserklärung abgegeben“, erklärt Doskozil. Finanziert wird das Projekt mithilfe des Sport- und des
Bildungsministeriums – „über eine 15a-Vereinbarung zwischen den Ländern und dem Bildungsministerium,
dazu kommt der Beitrag aus dem Sportministerium“, erläutert der Minister. Die Finanzierung sei bis 2019 gesichert,
für die Zeit danach müsse neu verhandelt werden.
Im Burgenland nehmen 80 Prozent der Pflichtschulen am Pilotprojekt teil. Die Schulen haben dabei im Rahmen ihrer
Autonomie selbst entschieden, ob sie an diesem Projekt teilnehmen. Da die zusätzlichen Bewegungseinheiten
nicht von den Sportlehrern alleine bewältigt werden können, werden ausgebildete Trainer bei den Sport-Dachverbänden
im Burgenland beschäftigt. Derzeit sind 37 Bewegungscoaches bei den Landesdachverbänden ASKÖ, ASVÖ
und UNION angestellt. Es sei wichtig, eine Verbindung zum Sport herzustellen. Deshalb habe man die Verbände
mit einbezogen, um „eine Brücke zu den Vereinen zu schlagen“, so Doskozil. Die Ausbildung zum Bewegungsoach
können geprüfte TrainerInnen oder InstruktorInnen an der Pädagogischen Hochschule absolvieren. „Gerade
wenn aus dem Sportbereich qualifizierte Trainer in die Schulen kommen, ist das eine Win-win-Situation“, so Niessl.
Unterstützung gibt es auch durch digitale Lehrmittel und Apps.
Man habe durchwegs positive Rückmeldungen erhalten, sagt der Amtsführende Landesschulratspräsident
Mag. Heinz Josef Zitz. Dem pflichtet auch die Direktorin der NMS Mattersburg bei: „Die Kinder machen mit großer
Freude und Spaß an der Sache mit. Sie bleiben freiwillig länger in der Schule, das ist nicht selbstverständlich.
Alle 19 Klassen haben sich dafür ausgesprochen. Auch die Eltern stehen hinter dem Projekt“, sagt Schulleiterin
Dr. Johanna Schwarz.
Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet, eine Evaluierung läuft bereits. „Wir haben das Pilotprojekt
für das Burgenland in drei, vier Monaten entwickelt. Jetzt ist die Zeit, nachzujustieren und die Feineinstellungen
vorzunehmen“, so Doskozil. Die tägliche Bewegungseinheit an den Schulen sei ein wichtiger Teil des neuen Gesamtkonzeptes
für den Sport in Österreich, an dem man derzeit arbeite. Wichtige Bausteine des Gesamtkonzeptes seien
unter anderem auch der Spitzensport, die Sportförderung sowie der Heeressport.
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