Wissenschaftsminister und FWF-Präsident zu strategischen Vorhaben des Wissenschaftsfonds
bis 2020 - FWF-Budget steigt um 281 Millionen Euro - Mehr Spielraum für neue Projekte und Finanzierung zusätzlicher
Forscher
Wien (bmwfw) - Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner und FWF-Präsident Klement Tockner präsentierten
am 12.12. in einer gemeinsamen Pressekonferenz ihre neue Förderstrategie für die heimische Grundlagenforschung.
„Wir statten den Wissenschaftsfonds FWF mit frischem Geld aus und können damit mehr Projekte und Forscher
denn je zuvor unterstützen. Ein Land wie Österreich muss in der Champions League der Forschung spielen.
Das sichert langfristig Arbeitsplätze und Wohlstand im Land", sagt Mitterlehner. „Es geht darum, Österreich
zu einem der attraktivsten Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorte zu machen. Mit der Forschungsmilliarde wird
ein wesentlicher Schritt gesetzt, um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen", betont FWF-Präsident Klement
Tockner. „Es ist ein mutiges Aufbruchssignal, das großen Dank verdient."
Schwerpunkte der künftigen Strategie
Der Wissenschaftsfonds FWF ist ein wichtiger Eckpfeiler der Forschungsexzellenz. Gemeinsam stellten Mitterlehner
und Tockner die inhaltliche Ausrichtung des FWF für die Jahre 2017 bis 2020 vor. Das klare Ziel: Österreich
als führenden Wissenschaftsstandort weiterzuentwickeln und die Grundlagenforschung auszubauen. In diesem Sinne
hat die Bundesregierung auf Initiative von Mitterlehner eine Aufstockung des FWF-Budgets um 50 Prozent beschlossen.
Dieses erhöht sich um 281 Millionen Euro für 2018 bis 2021. Auf diesem Weg soll das Jahresbudget von
derzeit 184 Millionen Euro sukzessive auf 290 Millionen Euro im Jahr 2021 ansteigen. Das ermöglicht insbesondere
mehr Projekte und die Finanzierung von zusätzlich bis zu 1.400 Forschern pro Jahr.
Der zweite Schwerpunkt umfasst einen noch effektiveren Ressourceneinsatz, um die Forschungsaktivitäten bestmöglich
zu unterstützen. Dazu läuft eine Neustrukturierung des FWF. Ziele sind eine transparente Strukturierung
interner Abläufe (RH-Empfehlungen umgesetzt), eine noch stärkere Abstimmung mit anderen Forschungsförderungsorganisationen,
wie auch die Optimierung des Übergangs von der Grundlagenforschung zur angewandten Forschung und in die Wirtschaft.
Drittens kommen neue inhaltliche Schwerpunkte des FWF: 100 zusätzliche Zukunftsprofessuren für die Forschung
2018 – 2021 gehören ebenso zum Strategiepapier, wie ein "1000-Ideen-Programm". Zielgruppe sind risikoreiche
Forschungsthemen, die in herkömmlichen Verfahren wenig Chance auf Bewilligung hätten.
Ebenfalls geplant ist die Einrichtung einer FWF-Stiftung, um für Drittmittel noch attraktiver zu sein. Damit
sollen mehr private Investoren für die Grundlagenforschung gewonnen werden. Zudem will der FWF Vorbild und
Vorreiter in der Qualitätsentwicklung des Begutachtungs- und Auswahlverfahrens werden. Angestrebt wird auch
die zügige Weiterentwicklung einer Open-Science-Strategie als Grundlage für Open Innovation, gemeinsam
mit den Forschungseinrichtungen.
Österreich bei Forschungsausgaben schon auf dem zweiten Platz in der EU
„Innovationen, Wissenschaft und Forschung sind unsere Zukunftsvorsorge. Daher setzen wir die richtigen Schwerpunkte
im Budget", sagt Mitterlehner. Dass Anspruch und Wirklichkeit zusammenpassen, zeigt der Aufstieg im europäischen
Forschungsranking. Österreich verzeichnet mittlerweile die zweithöchsten Forschungsausgaben in der Europäischen
Union. Mit einer F&E-Quote von 3,07 Prozent liegt Österreich deutlich über dem EU-Schnitt von 2,04
Prozent und hat Innovationsführer wie Deutschland, Dänemark und Finnland überholt. Mitterlehner
sieht darin „einen Beleg für die exzellente Arbeit an unseren Hochschulen, Forschungseinrichtungen und forschenden
Unternehmen. Der positive Trend zeigt, dass die zusätzlichen finanziellen Mittel und die stärkere Verschränkung
von Wissenschaft und Wirtschaft wirken."
|