Deutschkreuz/Stockerau/Wien (friedhofsfonds) - Am 19.12. hat der Fonds zur Instandsetzung der jüdischen
Friedhöfe in Österreich (Friedhofsfonds) zusammen mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien die
Instandsetzungsarbeiten an den jüdischen Friedhöfen in Deutschkreutz und Stockerau abgenommen. Damit
können die zuständigen Gemeinden die Pflege der Friedhöfe ab 1. Jänner 2017 für 20 Jahre
übernehmen. In den vergangenen Jahren konnten in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt dringend notwendige Sanierungs-
und Sicherungsmaßnahmen an diesen beiden jüdischen Friedhöfen durchgeführt werden.
Der Leiter der Immobilienabteilung der IKG Wien, Ing. Martin Eck MSc:
"Es freut mich, dass wir mit diesen beiden Friedhöfen wichtige Standards für die zukünftige
Arbeit festgelegen konnten."
Bereits im November hatte das Kuratorium des Friedhofsfonds fünf weitere Projektanträge der Israelitischen
Kultusgemeinde Wien zur Sanierung der jüdischen Friedhöfe in Wien Währing, am Wiener Zentralfriedhof
Tor 1 und 4 sowie in Lackenbach und Kobersdorf im Burgenland im Gesamtausmaß von rund 1,2 Millionen Euro
genehmigt.
Die Generalsekretärin des Friedhofsfonds, Mag. Hannah Lessing, bedankt sich für die gute Zusammenarbeit
mit allen beteiligten Institutionen und zeigt sich auch über die Ergebnisse der letzten Kuratoriumssitzung
erfreut: "Mit den neuen Förderungen können dringend notwendige Instandsetzungsarbeiten an den sanierungsbedürftigen
jüdischen Friedhöfen durchgeführt werden, um diese Denkmäler von kulturhistorischer Bedeutung
vor dem Verfall zu bewahren. Es freut mich auch, dass die mit Unterstützung des Fonds durchgeführten
Instandsetzungsarbeiten an den jüdischen Friedhöfen in Deutschkreutz und Stockerau abgeschlossen sind
und diese besonderen Erinnerungsorte nun ihrer Bestimmung übergeben wurden."
Von 2011 bis 2016 konnten mit einer Fördersumme von rund 2 Millionen Euro aus Bundesmitteln somit Maßnahmen
zur Bewahrung der jüdischen Friedhöfe in Deutschkreutz, Göttsbach/Ybbs, Graz, Hohenems, Kobersdorf,
Lackenbach, Stockerau und am Zentralfriedhof Wien Tor 1 und 4 sowie in Wien Währing erfolgen. Zudem wurde
eine Datenbank finanziert, mit der die Gräber aller jüdischen Friedhöfe in Österreich erfasst
werden. Das Land Niederösterreich hat sich mit 25 Prozent an den Kosten für die Sanierung des jüdischen
Friedhofs in Stockerau beteiligt.
Der Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich wurde 2010 eingerichtet, um die
im "Washingtoner Abkommen" vereinbarte völkerrechtliche Verpflichtung Österreichs zur Restaurierung
und Erhaltung bekannter und unbekannter jüdischer Friedhöfe in Österreich umzusetzen. Dem beim Nationalrat
eingerichteten Fonds wird zu diesem Zweck über einen Zeitraum von 20 Jahren vom Bund jährlich ein Betrag
in Höhe von einer Million Euro zugewendet. Das Kuratorium des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen
Friedhöfe in Österreich entscheidet auf Grundlage der erlassenen Richtlinien über die eingereichten
Anträge auf Förderung. Sämtliche Instandsetzungsprojekte und weitere Informationen zu den jüdischen
Friedhöfen in Österreich sind auf https://www.friedhofsfonds.org
abrufbar.
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