Europäische Busverbände wehren sich gegen drastische Erhöhung der Parkgebühren
und Dieselfahrzeugverbot in Paris
Paris/Wien (pwk) - „Paris hat den Dialog mit der Busbranche über Dieselverbote und Parkgebühren
wieder aufgenommen, nachdem europäische Busverbände am 20.12. in der Stadt demonstriert haben“, bestätigt
Martin Horvath, Sprecher der österreichischen Busunternehmer in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Mit mehr als 300 Bussen hat die Branche ein deutliches Zeichen gegen die ab dem Jahr 2020 geplanten Maßnahmen
gesetzt.
Bei einem Gespräch im Anschluss an die Demonstration versicherte Jean-Francois Martins, für Tourismus
zuständiger Stellvertreter der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, in den kommenden sechs Monaten mit
der Busbranche Gespräche aufzunehmen, bevor Fahrzeuge der Klassen EURO-V und EURO-VI aus Paris ausgeschlossen
werden. Er hat in Aussicht gestellt, dass er bei dem C40-Gipfel – dieser Gipfel umfasst eine Gruppe von mehr als
80 Städten, die den Klimawandel stoppen wollen – Möglichkeiten eines Wechsels zu alternativen Antrieben
diskutieren und über die Bedenken der Busunternehmer informieren möchte.
„Die Gesprächsbereitschaft der Politik ist ein Schritt in die richtige Richtung“, hält Horvath fest.
Es sei eine Tatsache, dass der Bus nicht nur Platz auf den Straßen schaffe, sondern auch für ein besseres
Stadtklima sorge: Seit den 90-er Jahren haben die Busse den Ausstoß von Partikelmasse um 97 Prozent gesenkt.
„Busfahren ist nicht nur eine komfortable, sondern auch eine sichere und saubere Sache. Es gibt kein klimafreundlicheres
und sparsameres Verkehrsmittel", betont Horvath. Vor dem Hintergrund dieser Fakten habe die Situation in Paris
nicht nur lokale Tragweite, sondern Relevanz für die gesamte europäische Branche.
Zur österreichischen Bus-Branche
Die mehr als 1.300 österreichischen Busunternehmer (www.berufsgruppe-bus.at) betreiben eine Flotte von
rund 9.000 Bussen. Mit diesen werden im Reiseverkehr jährlich über eine Million Gäste befördert
sowie im öffentlichen Personennah- und Regionalverkehr auf der Straße mehr als die Hälfte aller
1,1 Milliarden Beförderungsfälle garantiert. Die Unternehmen investieren jährlich rund 225 Millionen
Euro in ihren Fuhrpark. Der Bus ist mit 15g/CO2 pro Passagier/pro km das mit Abstand sauberste Straßenverkehrsmittel.
Die geringen Schadstoffemissionen und die ständige Reduzierung der Geräusch-Emissionen unterstreichen
den hohen ökologischen und ökonomischen Nutzen des Omnibusses gegenüber dem Individualverkehr.
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