Ausstellungsprogramm 2017 im KUNST HAUS WIEN

 

erstellt am
21. 12. 16
11:00 MEZ

Wien b&t) - Mit dem Programm des kommenden Jahres stellt Direktorin Bettina Leidl erstmals die beiden Hauptausstellungen des Ausstellungshauses (weiterhin dem Medium Fotografie verpflichtet) und die Galerie- und Garagenpräsentationen unter einen thematischen Schwerpunkt: Landschaft, Natur, Nachhaltigkeit, die Rolle des Menschen in ökologischen und politischen Systemen und die gesellschaftspolitische Auswirkungen einer globalisierten Weltordnung als Ausgangspunkt künstlerischer Praktiken. „Ziel ist es, mit aktuellen zeitgenössischen Positionen das Bewusstsein um den Themenkomplex „Kunst und Natur“ zu schärfen, und dem Anspruch des KUNST HAUS WIEN, dem Kulturgeschehen Wiens als „grünes Museum“ neue Impulse zu verleihen, gerecht zu werden“ fasst Bettina Leidl ihr Vorhaben zusammen.

Sehr eindrucksvoll dokumentiert der kanadische Fotograf Edward Burtynsky (* 1955) die Eingriffe des Menschen in die Natur. In großformatigen Landschaftsbildern belegt der Künstler den Widerstreit zwischen der Abhängigkeit von der Natur und ihrer Ausbeutung, unserem Wunsch nach einem guten Leben und der damit einhergehenden Zerstörung unserer natürlichen Umwelt. Das KUNST HAUS WIEN zeigt in seiner Frühjahrsausstellung Burtynskys neuen Werkkomplex Wasser und stellt den international renommierten Fotografen, dessen Bilder zuvor in New York (Solomon Guggenheim Museum), Toronto (National Gallery Canada) und Paris (Bibliothèque Nationale) Aufsehen erregten, erstmals einem heimischen Publikum vor. Ein umfassendes Diskurs- und Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung mit Exkursen in naturwissenschaftliche und ökonomische Fragestellungen in Zusammenhang mit dem Thema Ressource Wasser.

Im Herbst folgt eine fotografische Auseinandersetzung mit dem Thema Natur. Die Ausstellung verhandelt das Verhältnis von Mensch und Natur aus künstlerischer Perspektive im Zeitalter des Anthropozän. Positionen von KünstlerInnen wie Darren Almond, Rodrigo Braga, Vanja Bucan, Tacita Dean, Michael Goldgruber, Ilkka Halso, Michael Höpfner, Adam Jeppesen, Matthias Kessler Ola Lanko, Myoung Ho Lee, Simone Nieweg oder Thomas Struth reflektieren die Bedrohung unserer natürlichen Lebensbedingungen, hinterfragen die uneingeschränkte Verfügbarkeit von Natur und veranschaulichen eine zunehmend veränderte Wahrnehmung unseres Lebensraums.

Die Galerie und die Garage des KUNST HAUS WIEN stehen weiterhin der Präsentation von Fotografie, Film und installativen Arbeiten in der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit im Kunstdiskurs offen – sei es im Sinne umweltpolitischen oder gesellschaftspolitischen Handelns. Einzelpositionen wie Nasan Tur (seit November) oder Iris Andraschek im Sommer ermöglichen mit der Parallelbespielung beider Orte eine umfassende Auseinandersetzung mit mehreren Werkgruppen. Die Gruppenpräsentation I dreamed we were alive öffnet den Blick auf eine jüngere Fotografieszene, während mit der Einladung der Social-Design-Klasse der Universität für angewandte Kunst Wien unter Brigitte Felderer experimentelle Formate eine Plattform erhalten und in aktuellen Diskursen verortet werden. Sustainability and Contemporary Art Practices ist ein Work-in-Progress-Projekt, das aus dem erstmals vom KUNST HAUS WIEN gehosteten Curator in Residence Programm: das Kuratorenteam Jade Niklai und Yasmine Ostendorf erarbeitet in Interviews mit visionären KünstlerInnen und Kreativen Strategien der Nachhaltigkeit im Kontext der Themenkreise Umweltverschmutzung, Klimawandel, Ressourcenverknappung und Biodiversität. Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit Integration, Heimatverlust und Identitätssuche bearbeitet die türkische Künstlerin Pinar Ögrenci in ihrer Arbeit A Gentle Air Breezed Upon Us, in der sie einen exilierten syrischen Musiker filmisch porträtiert, der versucht, in Wien eine neue Heimat zu finden.

Bettina Leidl ergänzt „Die Problemstellungen, die der Klimawandel und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen mit sich bringen, sind so komplex, dass wir die Verantwortung nicht delegieren können. Das notwendige Umdenken muss bei uns selbst beginnen und hierzu versucht das KUNST HAUS WIEN mit seinem Ausstellungsprogramm einen Beitrag zu leisten.“


Rückblick auf das Jahr 2016 im KUNST HAUS WIEN
Das zweite Programmjahr mit Neuausrichtung und Erweiterung des Hauses durch Bettina Leidl bestätigt das ungebrochen große Interesse an dem Medium Fotografie und äußerst positives Feedback für die neuen Formate und Vernetzungsbestrebungen. Die Präsentation konzeptueller fotografischer Ansätze, wie jene von Peter Piller oder Anita Witek, ernteten innerhalb der Kunstszene besondere Ankerkennung.

Unbestrittener Publikumsfavorit war die Ausstellung von Martin Parr, die mit rund 40. 000 BesucherInnen alle Altersgruppen ansprach. Parrs Bilder, gespickt mit Humor und Hingabe für Wien, eroberten sowohl ein touristisches als auch heimisches Publikum – entsprechend groß war die nationale und internationale Medienresonanz.

Im Jubiläumsjahr – 25 Jahre KUNST HAUS WIEN wurde mit Besuchertagen, Fernsehtalks und Sonderprogrammen gewürdigt – ist man besonders Stolz auf zwei eigene Publikationen. Das Hundertwasserporträt, das den Ausnahmekünstler anhand von 100 Fragen skizziert (100 x Hundertwasser) und den Katalog zu der bis März 2017 laufenden Ausstellung des österreichischen Fotografen Peter Dressler, dessen vielschichtiges Werk vor wenigen Jahren mit dem Staatspreis für Fotografie ausgezeichnet wurde.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.kunsthauswien.com

 

 

 

 

 

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