Frequentis & AIT Austrian Institute of Technology: Elektronischer Informationsaustausch
für übergreifende Zusammenarbeit im Katastrophenmanagement
Wien (frequentis/ait) - Beim aktuell unterzeichneten Vertrag für ein neues Forschungsprojekt im Rahmen
der österreichischen Sicherheitsforschung geht es um den elektronischen Informationsaustausch zwischen zivilen
und militärischen Leitzentralen sowie Führungsinformationssystemen im Katastrophenschutz. Im Krisenfall
kann so auf der Basis eines gemeinsamen Lagebilds die Effektivität und Effizienz der Hilfsmaßnahmen
erhöht werden.
Eine Krisensituation kann durch eine Vielzahl an Ereignissen ausgelöst werden – vom Wintersturm über
Cyber-Angriffe bis hin zu einem terroristischen Akt. Das hat weitreichende Folgen – vom Stromausfall bis hin zu
zerstörter Infrastruktur.
Österreich ist auf solche Situationen gut vorbereitet. Das große Hochwasser 2013 hat gezeigt, dass unser
Land über eine enorme Kapazität an Hilfskräften verfügt. Besondere Bedeutung kommt hier der
Prioriätensetzung und Koordination der Einsätze zu. Im Forschungsprojekt „INTERPRETER“, das gemeinsam
mit dem AIT Austrian Institute of Technology durchgeführt wird, werden neue Technologien für den elektronischen
Informationsabgleich erforscht. So haben alle beteiligten Organisationen einen gemeinsamen Blick auf so entscheidende
Fragen, wie: Wo gibt es Hilfsbedarf? Welche Prioritäten sind zu setzen? Wer verfügt über welche
Kapazitäten?
Solche Anforderungen sind maßgeschneidert für das Know-how und die Expertise von Frequentis. Als internationaler
Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Leitzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben
ist das österreichische High-tech Unternehmen schon seit Jahren anerkannter Innovationsführer in den
Märkten der zivilen und militärischen Flugsicherung, der Öffentlichen Sicherheit sowie im Eisenbahn-
und Maritim-Bereich. 12% seiner Gesamtleistung investiert Frequentis jährlich in Forschung & Entwicklung,
was den zentralen Stellenwert von F&E bei Frequentis unterstreicht.
Gemeinsam mit dem AIT Austrian Institute of Technology, dem Koordinator des Projekts, arbeitet man bei INTERPRETER
an der Interoperabilität im Katastrophenmanagement der nächsten Generation. Unterstützt werden soll
damit z.B. das Österreichische Bundesheer, für das die rasche Hilfeleistung bei Katastrophenfällen
neben der Landesverteidigung eine der wichtigsten verfassungsmäßigen Aufgaben darstellt.
Zur Verarbeitung der Datenfülle werden vom Österreichischen Bundesheer und den Landeswarnzentralen elektronische
Systeme eingesetzt. INTERPRETER schafft nun die Möglichkeit, Lageinformationen zwischen diesen hoch abgesicherten
Systemen elektronisch abzugleichen.
Basierend auf dem aktuellen Stand der Forschung wird bei INTERPRETER mit modernsten Softwaredesignmethoden an einem
vollständig automatisierten Datenaustausch zwischen den zivilen und militärischen (Führungs-)Informationssystemen
geforscht. Maßgeblicher Aspekt ist dabei die Konsistenz der Daten und die Möglichkeit der gemeinsamen,
vernetzten Verarbeitung. Im Krisenfall kann so ein gemeinsames Lagebild gepflegt, Schadstelleninformationen synchronisiert
und die Effektivität und Effizienz im Kriseneinsatz erhöht werden.
Der modulare Aufbau von INTERPRETER erlaubt die Erweiterbarkeit des Systems und seine nachhaltige Verwendung. Zusätzlich
untersucht INTERPRETER die aktive IT-gestützte Einbindung der betroffenen Bevölkerung in den Prozess
des Krisen- und Katastrophenmanagements, um die Gesamteffizienz des Krisenmanagements in Österreich weiter
zu steigern.
„INTERPRETER stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der zivil-militärischen Interoperabilität
dar und wird einen wesentlichen Beitrag zum Krisen- und Katastrophenmanagement in Österreich leisten“, ist
Christian Flachberger, verantwortlich für die Sicherheitsforschung bei Frequentis, überzeugt. „Wir sind
stolz darauf, bei diesem Projekt als Partner mit dabei zu sein.“Ivan Gojmerac, Gesamtprojektkoordinator, AIT: „INTERPRETER
baut auf den AIT Forschungsaktivitäten der vergangenen Jahre sowie auf dem Projekt INKA aus dem KIRAS Sicherheitsforschungsprogramm
des BMVIT auf. Dabei wurden erstmals Interoperabilitätsschnittstellen sowohl zwischen zivilen als auch militärischen
Führungsinformationssystemen entwickelt und gemeinsam mit den österreichischen Akteuren im Krisen-und
Katastrophenmanagement erfolgreich getestet.“
"Moderne digitale Kommunikationsplattformen stellen im Krisen- und Katastrophenmanagement einen immer wichtiger
werdenden Faktor bei der Bewältigung von Großschadensereignissen dar, um diese organisations-und grenzüberschreitend
höchst effektiv und sehr rasch bewältigen zu können. Das AIT betreibt deshalb im Digital Safety
& Security Department seit Jahren einen dedizierten Forschungsschwerpunkt, um neueste Informations- und Kommunikationstechnologien
für den Einsatz im Krisen- und Katastrophenfall zu entwickeln", so Andrea Nowak, Leiterin der Business
Unit Information Management am AIT.
Über AIT Austrian Institute of Technology
Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte außeruniversitäre
Forschungseinrichtung und beschäftigt sich im Digital Safety & Security Department u.a. mit der Entwicklung
von dedizierten Technologielösungen mit einem großen Schwerpunkt auf dem Gebiet Krisen- und Katastrophenmanagement.
Dabei fokussiert das AIT vor allem auf Lösungen zur Katastrophenprävention und auf interoperative Metasysteme,
die eine bessere Vernetzung von Einsatzkräften, z.B. auch grenzüberschreitend ermöglichen.
Üner FREQUENTIS
Das österreichische Unternehmen Frequentis ist ein internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen
für Leitzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben. Solche „Control Center Solutions" entwickelt und
vertreibt Frequentis in den Geschäftssegmenten Air Traffic Management (zivile und militärische Flugsicherung,
Luftverteidigung) und Public Safety & Transport (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Schifffahrt, Bahn). Frequentis
verfügt über ein weltweites Netzwerk an Niederlassungen, Tochtergesellschaften und lokalen Repräsentanten
in über 50 Ländern. Produkte und Lösungen von Frequentis sind an mehr als 25.000 Arbeitsplätzen
und in über 125 Ländern zu finden. Das Unternehmen ist Weltmarktführer im Bereich der Sprachvermittlungssysteme...
um unsere Welt tagtäglich sicherer zu machen.
|