Berthold/Schwaiger: Neue Maßnahmenpakete in fünf Bereichen sollen die Frauen im
Landesdienst weiter stärken
Salzburg (lk) - Der aktuelle Bericht zum Frauenförderplan liegt vor und informiert über Entwicklung
der Frauen- und Gleichstellungspolitik in der Salzburger Landesverwaltung (ohne SALK). Zeitgleich wird auch die
Analyse der Einkommenssituation der Geschlechter in der Landesverwaltung, in den Salzburger Krankenanstalten und
Landesschulen veröffentlicht. "Wir brauchen noch mehr Geschlechtergerechtigkeit. Dafür müssen
wir verstärkt mehrfach ansetzen. Maßnahmenpakete in den fünf Bereichen Karenzmanagement und Vereinbarkeit
von Familie und Beruf, Führungspositionen und Kommissionen, Geschlechtergerechtigkeit in der Fort- und Weiterbildung
sowie im Themenbereich Gleichstellung als Führungsaufgabe sollen dies verstärkt bewerkstelligen",
betonte Landesrätin Martina Berthold am 20.12. die Notwendigkeit von expliziten Frauenfördermaßnahmen
und Gleichstellungsprogrammen.
Maßnahmen beginnen zu greifen
Sowohl der aktuelle Bericht zum Frauenförderplan als auch die Analyse der Einkommenssituation von Männern
und Frauen in der Hoheitsverwaltung zeigen deutlich, dass die veranlassten Maßnahmen bereits zu greifen begonnen
haben. "Mir ist wichtig, dass es Chancengleichheit zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in meinem
Zuständigkeitsbereich gibt und dass dafür die bestmögliche Unterstützung angeboten wird. Rund
1.000 Teilzeitmodelle, das Angebot der Telearbeit und diverse gesetzliche Bestimmungen sollen die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie im Landesdienst insbesondere bei Übernahme von Führungstätigkeit entsprechend
ermöglichen. Karenzierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen derzeit auf elektronischem Weg sehr breit
aufgestellte Informationsmöglichkeiten zur Verfügung", betonte Landesrat Josef Schwaiger.
Mit Beschluss des Salzburger Landtags vom 30. Oktober 2013 wurde die Landesregierung beauftragt, im Bereich der
Landesverwaltung Einkommensberichte einzuführen. Auch im Arbeitsübereinkommen für die 15. Legislaturperiode
wurde als ein Umsetzungsziel anlässlich einer aktiven Frauen- und Gleichbehandlungspolitik der Ausgleich von
Einkommensunterschieden angeführt.
In die Analyse der Einkommensunterschiede für das Jahr 2015 sind die Daten von 14.302 Bediensteten eingegangen.
2.920 sind in der Landesverwaltung tätig, 6.116 in den Salzburger Landeskliniken (SALK) und 5.266 als Landeslehrerinnen
bzw. -lehrer.
Betrachtet man das Jahresbruttomedianeinkommen (JBE) dieser Bediensteten hochgerechnet auf ganzjährige Vollzeitbeschäftigung,
so ergibt sich für die Männer ein Wert von 51.299 Euro, für die Frauen jedoch nur 45.092 Euro, das
bedeutet, dass deren JBE um 12,1 Prozent geringer ist. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist die Differenz bei besser
bezahlten Berufsgruppen stärker ausgeprägt als bei geringer entlohnten Berufsgruppen.
Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern sind zum Teil auch auf eine unterschiedliche Verteilung
der Merkmale Beschäftigungsausmaß, Alter und Berufsgruppe zurückzuführen. Welchen Anteil
diese Faktoren zur Aufklärung der Einkommensdifferenz beitragen, kann mit statistischen Methoden ermittelt
werden und wurde in diesem umfassenden Bericht mit vielen Detailinformationen ebenfalls ausgewiesen. So reduziert
sich der Einkommensunterschied, wenn diese Faktoren berücksichtigt werden, im Bereich der Hoheitsverwaltung
zwischen Männern und Frauen um etwa ein Drittel, in den Salzburger Landeskliniken sinkt der Unterschied von
16,3 auf 5,2 Prozent und bei den Lehrerinnen und Lehrern kann der Einkommensunterschied von 9,9 Prozentpunkten
fast vollständig durch die unterschiedliche Verteilung dieser Merkmale bei Männern und Frauen erklärt
werden. In der Folge sind die Ergebnisse für die einzelnen Berufsgruppen im Detail angeführt.
Mehr Frauen als Männer
Das Land Salzburg ist ein wichtiger Arbeitgeber für Frauen. Mit mehr als 51 Prozent stellen sie die Mehrheit
der Mitarbeitenden (1.422 Mitarbeiterinnen ohne SALK, Stand November 2015). Prinzipiell variiert der Frauenanteil
in den unterschiedlichen Dienststellen stark. Während die Abteilungen 3 (Soziales) und 2 (Kultur, Bildung
und Gesellschaft) einen Frauenanteil von jeweils 75 bzw. 72 Prozent aufweisen, hat die Abteilung 6 (Infrastruktur
und Verkehr inkl. Straßenbaumeisterei), in der nach wie vor überwiegend männerdominierte Berufsgruppen
zu finden sind, nur einen Anteil von 14 Prozent.
Bei den Bediensteten der Landesverwaltung (Bedienstete des Landes Salzburg ohne SALK und ohne Landeslehrerinnen
und -lehrer) liegt das Jahresbruttoeinkommen der Frauen um 10,6 Prozent unter dem der Männer (Frauen: 43.534
Euro, Männer 48.707 Euro). Während 53,2 Prozent der Frauen teilzeitbeschäftigt sind, sind es bei
den Männern nur 9,8 Prozent. Bei ausschließlicher Betrachtung ganzjährig Vollzeitbeschäftigter
reduziert sich die Einkommensdifferenz auf 4,8 Prozent.
Berücksichtigt man zudem die unterschiedliche Altersverteilung der weiblichen und männlichen Bediensteten,
beträgt die Einkommensdifferenz 6,8 Prozent. Im Vergleich der Jahre 2015 und 2010 hat sich die Einkommensdifferenz
zwischen Frauen und Männern in der Landesverwaltung von ehemals 12,7 Prozent um 2,1 Prozentpunkte (PP) auf
10,6 Prozent reduziert. Die Differenz bei den ganzjährig Vollzeitbeschäftigten ist um mehr als die Hälfte
auf 4,8 Prozent gesunken. Es hat sich in den fünf Jahren auch der alters- und berufsgruppenstandardisierte
Wert um 1,1 Prozentpunkte verbessert.
Weiterhin großer Handlungsbedarf
"Großer Handlungsbedarf besteht leider nach wie vor bei der Besetzung von Führungspositionen. Das
Land Salzburg unterscheidet sich hier dabei zwar wenig von anderen Verwaltungen, doch wir haben ambitioniertere
Ziele. Mit aktuell knapp 31 Prozent Frauen in den rund 150 Führungspositionen des Landes geben wir uns nicht
zufrieden. Die Maßnahmen der letzten Jahre greifen zu wenig, der Anteil der Frauen in Führungspositionen
stagniert. Wir brauchen deutlich stärkere gleichstellungsfördernde Impulse", betont Landesrätin
Martina Berthold. Besonderer Aufholbedarf besteht derzeit vor allem auf der ersten Führungsebene, bei Abteilungsleitungen
und Bezirkshauptleuten, hier ist der Anteil der Frauen leider gesunken.
Jüngere Landesbedienstete verdienen nur geringfügig weniger
Unter Berücksichtigung des Alters der Beschäftigten in der Landesverwaltung wird ersichtlich, dass Frauen
bis zu einem Alter von 49 Jahren nur geringfügig weniger verdienen als Männer. Ab einem Alter von 50
Jahren steigt der Gehaltsunterschied jedoch markant an und erreicht seine stärkste Ausprägung mit 36,4
Prozent im Altersbereich der 60-Jährigen und Älteren. Besonders in dieser Altersgruppe liegt der Männeranteil
deutlich über jenem der Frauen, was zum Teil auch durch das höhere Pensionierungsalter der Männer
zu erklären ist. Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter der Frauen in der Landesverwaltung liegt bei
60,7, jenes der Männer bei 62,7 Jahren.
Salzburger Landeskliniken
In den Salzburger Landeskliniken verdienen die Frauen um 16,3 Prozent weniger als die Männer (Frauen: 42.236
Euro, Männer 50.445 Euro). Der Teilzeitbeschäftigungsgrad der Frauen beträgt 51,1 Prozent, jener
der Männer 16 Prozent. Bezieht man in die Betrachtung nur ganzjährig Vollzeitbeschäftigte ein, steigt
die Einkommensdifferenz auf 18,4 Prozent. Legt man den Fokus auf die alters- und berufsgruppenstandardisierten
Werte ganzjährig Vollzeitbeschäftigter, reduziert sich die Differenz in großem Ausmaß und
beträgt 5,2 Prozent. In den SALK ist der Nachteil der Frauen beim Jahresbruttomedianeinkommen zwischen 2010
und 2015 um 0,2 Prozentpunkte auf 16,3 Prozent angestiegen. Bei den ganzjährig Vollzeitbeschäftigten
ist er hingegen um 0,3 Prozentpunkte auf 18,4 Prozent und unter Anwendung der Alters- und Berufsgruppenstandardisierung
um 1,4 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent gesunken.
Landeslehrerinnen und -lehrer
Bei den Landeslehrerinnen und -lehrern liegt das Jahresbruttomedianeinkommen der Frauen um 9,9 Prozent unter dem
der Männer (Frauen: 49.396 Euro, Männer: 54.798 Euro). 46,9 Prozent der Lehrerinnen und 20,1 Prozent
der Lehrer arbeiten in Teilzeit. Bezieht man in die Auswertung ausschließlich ganzjährig Vollzeitbeschäftigte
ein, sinkt die Einkommensdifferenz auf 5,4 Prozent. Wird zusätzlich auch noch alters- und berufsgruppenstandardisiert,
verringert sich der Unterschied weiter und beträgt dann 1,2 Prozent, womit Frauen und Männer fast gleich
viel verdienen. Der Einkommensnachteil der Landeslehrerinnen gegenüber ihren Kollegen hat sich im Vergleich
der Jahre 2010 und 2015 um 1,1 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent verbessert. Bei den ganzjährig Vollzeitbeschäftigten
hat sich der Wert hingegen um 0,2 PP auf 5,4 Prozent verschlechtert und auch bei der Betrachtung alters- und berufsgruppenstandardisierter
Werte ist der Unterschied um 0,4 Prozentpunkte auf 1,2 Prozent angewachsen.
Frauenfördermaßnahmen als Selbstverpflichtung
Das Land Salzburg hat sich zu einem umfangreichen Paket an Frauenfördermaßnahmen verpflichtet. Leitungspositionen
sollen auf ihre "Teilzeitfähigkeit" überprüft werden und Mitarbeiterinnen gezielt zur
Bewerbung auf Führungspositionen motiviert werden. Darüber hinaus sollen die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf erleichtert werden. Dazu wurde das Angebot des Landeskindergartens ausgebaut. Gleichzeitig werden die
Prozesse zum Ausstieg und Wiedereinstieg bei Karenz standardisiert und an der höheren Akzeptanz von Väterkarenzen
gearbeitet. Positiv hervorzuheben ist darüber hinaus, dass die gesetzliche Verpflichtung zur geschlechterparitätischen
Besetzung von Kommissionen des Landes greift. Umgesetzt wurden in der Landesverwaltung auch die Verwendung einer
geschlechtergerechte Sprache bei Publikationen und der Homepage sowie eine diskriminierungsfreie Gestaltung von
Anforderungsprofilen.
Bezirkshauptmannschaften: Viele Mitarbeiterinnen, aber nur eine Chefin
Gut repräsentiert sind Frauen als Mitarbeiterinnen in allen Salzburger Bezirkshauptmannschaften. Die BH Salzburg
Umgebung hat einen Frauenanteil von 71 Prozent. Erfreulich ist auch die Quote bei den Führungspositionen in
den Bezirkshauptmannschaften des Landes. Diese sind mit insgesamt knapp 56 bereits mehrheitlich mit Frauen besetzt.
Auch bei den Gruppenleitungen liegt die BH Salzburg Umgebung an der Spitze mit erfreulichen 57 Prozent. Ähnlich
der Anteil in den anderen Bezirkshauptmannschaften. Massiver Aufholbedarf besteht jedoch auch hier auf der Top-Führungsebene.
Nur einer der fünf Bezirke des Landes wird von einer Frau geleitet.
Viele Frauen bilden sich weiter, sind in Management-Fortbildungen jedoch unterrepräsentiert
Mit einem Anteil von 56 Prozent der Teilnehmenden zeigen Frauen ihr Interesse und ihre Bereitschaft an beruflicher
Weiterbildung. Stark vertreten sind sie bei Fortbildungen EDV (57 Prozent), Diversity & Gender (62 Prozent)
sowie im Bereich Gesundheitsförderung (67 Prozent), Pädagogik (96 Prozent), Psychologie (97 Prozent)
sowie im Bereich von Kommunikation und Management (88 Prozent). Unterrepräsentiert sind Frauen jedoch bei
Fortbildungen im Bereich Führung und Management (39 Prozent), die auch mit Auslandsaufenthalten verbunden
sind. Daher wurde mit heurigem Jahr für die Management- und Führungskräfte-Lehrgänge eine 50
Prozent-Teilnahmequote von Frauen fixiert. Diese Maßnahme greift bereits: In den aktuellen -Lehrgängen
sind die Hälfte der Teilnehmenden weiblich. Weitere Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Fortbildung
und Familie stehen noch an.
Positiv: Frauenanteil in Aufsichtsräten und Beiräten erhöht
Die Landesregierung hat sich um Ziel gesetzt, in Aufsichtsräten, Beiräten sowie Fonds, an denen das Land
Salzburg beteiligt ist, einen 35-prozentigen Frauenanteil zu erreichen. Im Bereich der Aufsichtsräte der Fonds
ist das Ziel mit derzeit 34 bzw. 32 Prozent beinahe erreicht. Bei den Beiräten besteht noch großer Nachholbedarf.
25 Prozent sind eindeutig zu wenig.
Teilzeit ist weiblich und hat Kinder
Das Land Salzburg nimmt seine Verantwortung für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernst und bietet
eine Vielzahl von Teilzeitmodellen an. Rund 30 Prozent aller Landesbediensteten nehmen diese Möglichkeit an.
Hier bildet sich jedoch die noch immer die gesellschaftliche Rollenverteilung ab: Der überwiegende Teil der
Teilzeitbeschäftigten ist weiblich (87 Prozent) und hat Kinder (86 Prozent). Negative Begleiterscheinungen
des Teilzeittrends sind der Frauenmangel in Führungspositionen und niedrige Pensionen. Das Land Salzburg motoviert
auch Männer, Teilzeit in Anspruch zu nehmen und zeigt Karrieremöglichkeiten auch für Teilzeitbeschäftigte
auf. Selbstverständlich werden die Bediensteten nach der Phase der Betreuungspflichten motiviert, ihre Arbeitszeit
wieder aufzustocken.
Equal Pay im Landesdienst
Im Land gibt es ein Gehaltsschema für alle. Trotzdem verdienen Frauen um 12,1 Prozent weniger als Männer.
Die Gründe dafür sind vielfach: So sind Top-Jobs und damit Top-Gehälter noch immer überwiegend
männlich. Im Landesdienst liegt der Frauenanteil in Führungspositionen bei 35 Prozent von 35 Positionen.
Ein weiterer Grund für die Gehaltschere ist die Teilzeitarbeit. Während 90 Prozent der Männer Vollzeit
arbeiten, sind es bei den Frauen nur knapp 47 Prozent.
Richterinnen und Richter vorbildlich
Wesentliches Qualitätsmerkmal des Einkommensberichtes ist die Alters- und Berufsgruppenstandardisierung. Tatsächlich
ist ein gewisser Teil der Einkommensunterschiede auf die unterschiedliche Alters- und Berufsgruppenstruktur bei
Männern und Frauen zurückzuführen.
Um festzustellen, ob in den ausgewählten Berufsgruppen der Altersunterschied zwischen Frauen und Männern
eine Rolle bei der Einkommensdifferenz spielt, wird zusätzlich das Durchschnittsalter berechnet. Dabei lässt
sich kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Altersdifferenz und Einkommensdifferenz feststellen. So sind etwa die
Frauen im Bereich der Behindertenbetreuung um 8,6 Jahre älter als die Kollegen, bei der Assistenz gibt es
dagegen praktisch keinen Unterschied. Als Hilfspersonal verdienen Frauen trotz eines um 2,1 Jahre höheren
Durchschnittsalters um 27 Prozent weniger, wobei sie allerdings auch eine um 6,3 Jahre geringere Unternehmenszugehörigkeit
und um 2,3 Jahre geringere angerechnete Dienstzeiten aufweisen.
Im Einkommensbericht wurde in einem nächsten Schritt untersucht, ob der Frauenanteil einer Berufsgruppe in
Zusammenhang mit der Höhe der Jahresbruttoeinkommensdifferenz (kurz JBE) bezogen auf beide Geschlechter steht.
Die höchsten Gehälter werden in den Berufsgruppen Mittleres Management (Frauenanteil 29,4 Prozent), Richterinnen
und Richter, (Frauenanteil 51,6 Prozent), Expertinnen und Experten (Frauenanteil 40,7 Prozent) und Ärztinnen
und Ärzten in der Verwaltung (Frauenanteil 64,1 Prozent) bezahlt. Die am geringsten entlohnten Berufsgruppen
sind Behindertenbetreuung (Frauenanteil 47,4 Prozent), Hilfspersonal (28,3 Prozent), Assistenz (Frauenanteil 79,2
Prozent) und Facharbeiterinnen und -arbeiter (Frauenanteil 13,7 Prozent). Fazit der Studie: Es gibt also in den
Berufsgruppen keinen eindeutig erkennbaren Zusammenhang zwischen dem Frauenanteil und der Höhe des JBE.
Fünf Maßnahmen-Pakete zur Gleichstellung von Frauen und Männern:
1. Besseres Karenzmanagement und Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Das Land arbeitet an der Einführung eines Karenzmanagement-Tools. Damit soll im Landesdienst ein standardisiertes
bzw. einheitliches Verständnis geschaffen werden, wie bei Karenz und beim Wiedereinstieg vorzugehen ist. Landesbedienstete
und Führungskräfte sollen damit berufliche Auszeiten und den Wiedereinstieg besser planen können.
Zudem soll Väter-Karenz und Teilzeit von Männern zur Betreuung von Kindern und Angehörigen forciert
und familiengerechte verstärken werden.
2. Mehr Frauen in Führungspositionen und Kommissionen
Beratung und Mentoring für Frauen in Führungspositionen bzw. Nachwuchsführungskräfte wird
ausgebaut. Gleichzeitig werden neue Arbeitsmodelle (Job-Sharing) angeboten. Darüber hinaus werden Führungskräfte
angehalten, Frauen verstärkt als Stellvertreterinnen einzusetzen und mit der Leitung von Projekten, Besprechungen,
Veranstaltungen und anderen anspruchsvollen Tätigkeiten zu betrauen.
3. Weitere Anhebung der Frauenquote
In den Novellierungen des Objektivierungsgesetzes und des Salzburger Gleichbehandlungsgesetzes soll die gleichberechtigte
Beteiligung von Frauen und Männern in allen Kommissionen, Beiräten, Ausschüssen, Kollegialorganen
und personal- und organisationsrelevanten Arbeitsgruppen sichergestellt werden. Gleichzeitig wird die Frauenquote
von 45 auf 50 Prozent angehoben.
4. Höhere Geschlechtergerechtigkeit in der Fort- und Weiterbildung
In der Neuausrichtung der Personalentwicklung des Landes wird der Frauenförderung und der Gleichstellung
besonderes Augenmerk gegeben. In den aktuellen Führungs- und Management-Lehrgängen ist bereits die 50-Prozent-Teilnehmerinnen-Quote
fixiert. Nun soll auch bei den universitären Ausbildungen der Salzburger Verwaltungsakademie der Schwerpunkt
auf die Frauenförderung gelegt werden und auch Mitarbeiterinnen mit Kinderbetreuungspflichten die Teilnahme
ermöglicht werden.
5. Frauenförderung und Gleichstellung als Führungsaufgabe
Mit der Novelle des Objektivierungsgesetzes wird die Position der Gleichbehandlungsbeauftragten des Landes
in den Auswahlverfahren gestärkt. Damit werden Ausschreibungen und Anforderungsprofile intensiver auf ihre
Diskriminierungsfreiheit hin überprüft und gleichzeitig wird das Wissen um Frauenförderung und Gleichstellung
bei der Führungskräfteauswahl verstärkt abgefragt. Zudem wird der Frauenförderplan des Landes,
der von allen Führungskräften umgesetzt werden muss, überarbeitet und aktualisiert.
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