OÖ gewinnt Förderprojekt
Linz (lk) - DigiTrans ist ein Projekt des Automobil-Clusters (AC) mit dem Ziel, im Zentralraum Österreich-Nord
(Linz - Wels - Steyr) eine Testregion für automatisiertes und vernetztes Fahren zu errichten. Das Projekt
greift dabei Anforderungen aus der Industrie und von Infrastrukturbetreibern unter Einbeziehung von Digitalisierungs-
und Logistikaspekten auf.
Das Kernkonsortium von DigiTrans bilden der Automobil-Cluster, die AIT - Austrian Institute of Technology GmbH,
LOGISTIKUM Steyr - FH OÖ und IESTA - Institut für innovative Energie- & Stoffaustauschsysteme e.V.
Im Rahmen der "Initiative Connected Mobility (ICM) wird im Projekt DigiTrans der Aufbau und Betrieb einer
Testumgebung bestehend aus Forschungs-, Entwicklungs- und Evaluierungsstruktur für automatisiertes Fahren
in Österreich sondiert. DigiTrans fokussiert dabei auf Bedarf und Anwendungsfälle von Nutz- und Sonderfahrzeugen,
besonders im Bereich von Logistik-Hubs und auf die gemeinsame Infrastrukturnutzung von Testumgebungen für
autonomes Fahren.
Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael STRUGL:
OÖ weitet Digitalisierungsoffensive aus: Teststrecke für autonomes Fahren in OÖ
Mit einem ambitionierten 20-Punkte-Programm macht sich der Wirtschaftsstandort OÖ fit für das digitale
Zeitalter: Die "Leitinitiative Digitalisierung des Landes OÖ wurde im Herbst 2016 gestartet und wird
von der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria koordiniert. Die Maßnahmen reichen vom Breitbandausbau
über eine Stärkung des IT-Clusters und Digitalisierungs-Schwerpunkte in den anderen oö. Clustern,
Förderung & Beratung bis hin zu Arbeitsmarkt und touristischen Anwendungen. Künftig bekommt das Thema
Digitalisierung auch ein stärkeres Gewicht in der strategischen Wirtschafts- und Forschungspolitik, die sich
im Programm "Innovatives OÖ 2020 widerspiegelt. Die Digitalisierung als Querschnittsmaterie wirkt in
alle Kernstrategien hinein und betrifft alle Aktionsfelder. Die Leitinitiative Digitalisierung ist ein wesentlicher
Faktor, der zur Erreichung der Ziele im Strategischen Programm beiträgt. Business Upper Austria ist die gemeinsame
Anlaufstelle für die drei Bereiche Bildung, Forschung und Wirtschaft und gleichzeitig Leitgesellschaft für
den Bereich Wirtschaft. "Ein Erfolgsfaktor für die oö. Wirtschaft im Digital Business ist die Kooperation
Forschung - Wirtschaft und der Wissenstransfer. Die gezielte Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen
kann die digitale Transformation enorm beschleunigen", zeigt sich Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl
überzeugt. Ein Beispiel für eine solche gemeinsame Initiative ist das Projekt "DigiTrans".
DigiTrans als Einstiegsmöglichkeit für autonomes Fahren
"Oberösterreich hat mit DigiTrans ein Förderprojekt gewonnen, das in den nächsten sechs
Monaten das Potenzial für autonomes und vernetztes Fahren sondieren wird. Aus den Ergebnissen dieser Sondierungsphase
werden wir für Oberösterreich die weiteren Schritte für die Mobilität der Zukunft ableiten.
Für Oberösterreich bietet das Projekt eine große Chance, im Wettbewerb mit anderen Regionen einen
Standort- Vorteil zu erarbeiten", so Landesrat Strugl.
Eckdaten des Projektes:
- Name: "DigiTrans: Testregion Österreich-Nord für automatisiertes
Fahren unter Einbeziehung von Digitalisierungs- und Logistikaspekten"
- Projektlaufzeit: 12/2016 bis max. 5/2017
- Projektvolumen: € 270.000,- (davon Förderung: € 200.000,-)
- Kernkonsortium: Automobil-Cluster der Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur
GmbH, AIT - Austrian Institute of Technology GmbH, LOGISTIKUM Steyr - FH OÖ, IESTA - Institut für innovative
Energie- & Stoffaustauschsysteme e.V.
Optimale Gütermobilität für Oberösterreich
DigiTrans widmet sich dem Aufbau und Betrieb der Testregion nach den Anforderungen der Industrie, Gütermobilitätsdienstleistern
und Infrastrukturbetreibern (Straße, Bahn, Binnen-Schiffshafen, Flughafen). Die DigiTrans-Teststrecke für
Gütermobilität ist offen für alle Fahrzeughersteller und Service-Betriebe, die sich einer neuen
Gütermobilität mit assistierten und selbstfahrenden Fahrzeugen verschrieben haben, um Bedarfe für
eine Systemabstimmung und -integration mit neuen, automatisierten Lösungen zu testen. Oö. Zulieferer
haben im Rahmen dieses Testraums den Vorteil, in eine enge Kunden- Lieferanten-Beziehung mit den Erstausrüstern
(Original Equipment Manufacturer, OEM) zu treten. Speditionen sowie kommunale Betreiber haben die Möglichkeit,
gemeinsam die Transport- und Serviceaufgaben in neuer Qualität zu bewältigen und Vorteile gegenüber
anderen Regionen zu erwerben. "Damit gehen wir auch einen wichtigen Schritt in einem weiteren Aktionsfeld
des Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramms: Mobilität. Denn neue Mobilitäts- und Logistikkonzepte
leisten einen großen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Standortes OÖ", betont Wirtschafts-Landesrat
Strugl.
Autoindustrie arbeitet mit neuen Branchen zusammen
Gerade in der Automobilindustrie ändern sich derzeit die verlangten und angebotenen Technologien rasant.
Das Thema Vernetzung von Fahrzeugen bringt Unternehmen aus den Bereichen Kommunikation, IT und Automobilindustrie
zusammen. Eine Abstimmung der Branchen untereinander ist besonders wichtig, um rasch geeignete Lösungen für
die neuen Anforderungen des vernetzten Fahrens zu entwickeln. Nicht nur für die Autoindustrie, sondern auch
für den wachsenden IT- Bereich in OÖ ist das Projekt DigiTrans deshalb eine wichtige Testumgebung.
Forschungs-Landesrat LH-Stv. Mag. Thomas STELZER:
Digitale Transformation in der Logistik aktiv gestalten
"Das Thema intelligente, ressourcenschonende und energieeffiziente Mobilität und Logistik ist von
zentraler wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Bedeutung und daher auch als eines von fünf Aktionsfeldern
im strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm ‚Innovatives OÖ 2020' verankert. Oberösterreich
hat große Stärken im Bereich der produktionsnahen Logistik und damit eine sehr gute Ausgangsbasis, in
dem zukunftsorientierten Technologiesektor Autonomes Fahren eine führende Position einnehmen zu können.
Es braucht jedoch gezielte Maßnahmen, um die Digitale Transformation nicht nur positiv zu begleiten, sondern
aktiv zu gestalten. Oberösterreichs Forschungseinrichtungen und Universitäten - wie zum Beispiel die
Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM) im Science Park der Johannes Kepler Universität Linz - sind bei der
Entwicklung entsprechender Technologien höchst aktiv", betont LH-Stv. Mag. Thomas Stelzer.
Das OÖ Forschungsunternehmen Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM), eine Beteiligungsgesellschaft der Upper
Austrian Research GmbH (UAR), arbeitet seit Mai 2016 maßgeblich an einem EU-Projekt im Bereich Autonomes
Fahren mit. Die Vision des Projekts ENABLE-S3 (European Initiative to Enable Validation for Highly Automated Safe
and Secure Systems) ist eine Welt voll hochautomatisierter und autonomer Systeme, welche mit höchster Bestimmtheit
zuverlässig und sicher sind. Die Bedeutung von autonomen Systemen (z.B. Spur- und Abstandsassistenten in Fahrzeugen)
steigt stark an und auch die Anzahl der Systeme nimmt rapide zu. Das Testen und Validieren solcher Systeme ist
jedoch aktuell noch mit sehr hohem Aufwand und teils einigen Unsicherheiten verbunden. An dem Projekt, das ein
enormes Gesamtvolumen von 68 Mio. Euro hat, arbeiten insgesamt 74 Partner aus Forschung und Industrie aus 15 verschiedenen
EU-Staaten. Die Herausforderungen sind in vielen Industriebereichen gleich. Daher sind Partner aus den Bereichen
Automotive, Aerospace, Rail, Maritime, Health und Farming an dem Projekt beteiligt. LCM bringt sich im Rahmen von
ENABLE-S3 vor allem im Bereich Autonomes Fahren auf Autobahnen ein. Basierend auf realen Messdaten werden Simulationsmodelle
für das Verhalten von Verkehrsteilnehmer/innen erstellt und mit diesen in Simulationen autonome Systeme getestet.
"Eine Testregion vor der Haustür ist die ideale Voraussetzung, um praktische Erfahrungen in der Anwendung
neuer Technologien zu machen und diese erfolgreich für den Einsatz in der Industrie weiterzuentwickeln. Dieses
Projekt stärkt den Schulterschluss zwischen Forschung und Wirtschaft noch weiter und wird Oberösterreichs
Wettbewerbsvorteil in diesem wichtigen und wachsenden Marktsegment stärken", bekräftigt Stelzer.
Die Zukunft der Logistik liegt in digitalen Mobilitätslösungen. Die Entwicklung von entsprechenden Informations-
und Kommunikationslösungen (IKT) im Bereich der Digitalisierung und Vernetzung in der Logistik ist erfolgskritisch.
Neben dem Logistikum Steyr, das eine zentrale Rolle in dem Projekt DigiTrans spielt, werden sich auch die Beteiligungsgesellschaften
der Upper Austrian Research GmbH (UAR) RISC Software GmbH und die Software Competence Center Hagenberg GmbH ihre
IKT- Forschungskompetenzen im Rahmen der Initiative Connected Mobility (ICM) im Verlauf des Projekts einbringen.
Durch die enge Verknüpfung und branchenübergreifende Bündelung der Kompetenzen in den Bereichen
Logistik und IT, können Lösungen geschaffen und neue Technologien entwickelt werden, die ein neues Stärkefeld
in der OÖ Wirtschaft entstehen und nachhaltig wachsen lassen.
Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther STEINKELLNER:
Sanfter Einstieg für autonome Fahrzeuge - Schwerpunkt Gütermobilität
Autonom gesteuerte Fahrzeuge werden in Oberösterreich nicht ohne eine intensive Prüf- und Testphase im
Verkehrsnetz auftauchen. "Erst wenn technologische Standards sowie intensive Sicherheitsprüfungen und
auch die gesetzlichen Voraussetzungen auf dem Tisch liegen, wird die Zulassung erster, vereinzelter Fahrzeuge auf
öffentlichen Straßen erfolgen", betont Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner.
Im Rahmen von DigiTrans wird die technologische Umsetzung von konkreten Anwendungsfällen mit Schwerpunkt "autonomes
Fahren im Bereich Gütermobilität sondiert und ein mögliches Betreibermodell einer Testregion evaluiert.
Ein Drei-Stufen-Plan gewährleistet dabei die Sicherheit der Technologie vor deren Einführung im öffentlichen
Bereich:
1. Virtuelle Simulation:
Bevor in der Praxis getestet wird, soll in einem virtuellen Szenario geprüft werden, wie die Systeme miteinander
optimal kommunizieren können, wie Übergabesituationen von Straßen auf Betriebsgelände aussehen
sollen und welche Schnittstellen wie zusammenarbeiten müssen.
2. Test in gesichertem Bereich:
Am Ennshafen Kai 21 wird auf Basis der virtuellen Ergebnisse ein gesicherter Testbereich aufgebaut. Hier werden
frühestens 2018 erste Versuche mit nachgestellten Logistik-Szenarios erfolgen wie etwa das Rangieren von Sonderfahrzeugen
oder autonome Umschlagvorgänge.
3. Sicherer Betrieb in Betriebsgelände-Umgebung:
Erst nach erfolgreichen Ergebnissen aus der Testphase am Kai 21 wird der öffentliche Verkehrsraum in unmittelbarer
Nähe von definierten Betriebsgeländen mit einbezogen und gewonnenen Erkenntnisse auf andere Anwendungsbereiche
transferiert.
"Der enge Kontakt mit anderen Testregionen wie z.B. in der Steiermark, wo demnächst auf Autobahnen
getestet werden soll, sowie in Deutschland, wo ebenfalls bereits Tests laufen, garantiert, dass auch in Oberösterreich
die nötigen Schritte gesetzt sind, bevor die ersten autonom fahrenden Autos bzw. Nutzfahrzeuge in den öffentlichen
Verkehrsraum geschickt werden", erklärt Landesrat Steinkellner.
Oberösterreich baut dabei auf einem guten technologischen, wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Fundament
auf. Die Weiterentwicklung einer sicheren und umweltfreundlichen Mobilität ist auf allen Ebenen zu unterstützen
- beides geht vielfach einher. Vernetzte Fahrzeuge, Assistenzsysteme, teilautonome und autonome Fahrzeuge werden
dazu einen wertvollen Beitrag leisten - auch um die vorhandene Infrastruktur im Sinne der Staureduktion bestmöglich
zu verwenden. Gemeinsam mit RISC und Logistikum wird daher auch intensiv an Projekten zur Ermittlung einer Online-Echtzeit-Verkehrslage
für Oberösterreich - unabhängig von Internetkonzernen - gearbeitet.
Mit DigiTrans kann zudem die Bereitschaft zur Anschaffung und zur Verwendung von Assistenzsystemen - auch im PKW
- erhöht werden und damit wird beim wichtigsten Faktor in der Verkehrssicherheitsarbeit - dem Faktor Mensch
- unterstützend angesetzt. Daraus lässt sich auch eine weitere signifikante Reduktion von Unfallzahlen
erwarten. Wichtig ist dabei natürlich, dass die Systeme auf optimale Sicherheit ausgelegt und getestet werden.
Dem in Zukunft zu erwartenden "Mischverkehr zwischen konventionellen und automatisierten Fahrzeugen ist dabei
besonderes Augenmerk zu schenken bzw. ist das Gewinnen von entsprechenden Erfahrungen von besonderer Bedeutung.
"Mit dem Projekt ‚DigiTrans' des Automobil-Clusters legt das Land die ersten wichtigen Grundsteine für
eine moderne, zukunftsorientierte und vor allem sichere Mobilität für Oberösterreich", so Landesrat
Steinkellner.
Dr. Christian CHIMANI, Head of Mobility Department, AIT Austrian Institute of Technology GmbH: Vernetztes Fahren
ist die Mobilität der Zukunft
Automatisiertes und vernetztes Fahren (AVF) ist die Mobilität im Personen- und Güterverkehr von morgen,
mit tiefgreifenden Veränderungen durch neue Technologien für verkehrliche Lösungsmöglichkeiten,
Geschäftsmodelle, Wertschöpfung und Wettbewerb.
Nationaler Aktionsplan wird mit DigiTrans umgesetzt
Auf der Grundlage des Usecase "Gut versorgt des Nationalen Aktionsplans sondiert das Projekt DigiTrans für
die Industrieregion Österreich-Nord eine Testregion für autonomes, vernetztes Fahren (AVF). DigiTrans
hat eine bedarfsorientierte Ausrichtung auf Nutz- und Sonderfahrzeuge als Innovationsträger für AVF mit
wirkungsorientierter Einbeziehung von Logistik-Hubs. Eckpunkte der Sondierung sind:
- Teststrecke für Gütermobilitätsdienstleister - offen für
Fahrzeughersteller & Service-Betriebe, um Systemabstimmung und -integration mit automatisierten Lösungen
zu testen
- Aufbau einer Testinfrastruktur - um die Rahmenbedingungen zur Validierung neuer
Entwicklungen im Bereich der vernetzten Mobilität anbieten zu können (gemeinsam mit Initiative Connected
Mobility)
- Anwendungsfälle für Gütermobilität/Logistik - Speditionen
sowie kommunalen Betreiber ermöglicht die Testregion, gemeinsam die Transport- und Serviceaufgaben in neuer
Qualität zu bewältigen und Vorteilserwerb gegenüber anderen Regionen zu erlangen.
AIT unterstützt mit Know-how im Bereich AVF
Das AIT unterstützt die Forschung und Technologieentwicklung in Ausrichtung an Industrietrends und
Kundenbedarfen durch seine AVF Kompetenzen in Fahrzeugtechnologie, digitale Straßenerfassung, Digitalisierung,
visuelle Navigation, Fahrzeug- und Gesamtverkehrssimulation sowie Mensch im Verkehr und Verkehrssicherheit.
Konkrete Arbeitsschwerpunkte von DigiTrans sind:
- Anforderungen an Fahrzeuge & Infrastruktur (Sensorik, Kommunikation und Vernetzung,
Überwachung und Steuerung, bauliche Maßnahmen, Wechsel zwischen nicht/-öffentlichem Verkehr, Straßenbeschaffenheit,
Infrastrukturdatenbank und digitale Karte der Teststrecken)
- Synthetische Generierung visueller Testszenarien für die Fahrzeuge und deren
Sensoren, Simulation der Fahrzeugumgebung und anderer Fahrzeuge unter beliebig parametrisierbaren Licht- sowie
Sichtverhältnissen
- Modellierung virtueller Straßenabschnitte und Simulation von Testfahrten
zur Beurteilung von Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss
- Test & Validierung von automatisierten Fahrsituationen durch reale &
virtuelle Testfahrten
- Kommunikation Fahrer-Fahrzeug, Kontroll-Übergabe und Informations- visualisierung,
Akzeptanz durch die Nutzer/innen
- Wirkungsanalyse zum Einsatz von AVF auf Logistik, Transportsysteme und Umwelt.
FH Prof. DI Franz STABERHOFER, Logistikum Steyr-FHOÖ:
Neue Verkehrs- und Geschäftsmodelle
Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche und prägt auch Innovationen im Bereich der (Transport)-Logistik.
Intelligente Pakete sollen künftig quasi autonom durch das globale Transportnetzwerk geroutet werden mit dem
Ziel der effizienteren Nutzung von Transportkapazitäten und letztlich der Reduktion des Verkehrsaufkommens.
Darüber hinaus werden Innovationen betreffend neuer, digitaler Geschäftsmodelle für Logistikdienstleister
prognostiziert, wie etwa Plattformanbieter für die Buchung von Transportdienstleistungen und deren Optimierung
hinsichtlich Route und Kosten, oder Dienstleister für intelligente Fracht- und Verladesysteme.
Studien sagen großes Potenzial für autonomes Fahren voraus
Im Kontext der Digitalisierung der (Transport)-Logistik ist die Automatisierung, im Speziellen das automatisierte
Fahren zur Unterstützung des intelligenten und nachhaltigen Transports ein brandaktuelles Thema in der Forschung
und Entwicklung. Studien zum automatisierten Fahren von LKWs im Güterverkehr versprechen Potentiale wie z.B.:
- Steigerung der Verkehrssicherheit (bedeutet auch Reduktion von Unfällen
verursacht durch menschliche Fehler)
- Bewältigung des (prognostizierten) Fahrermangels (Attraktivierung des Berufsbilds
durch Job Enlargement, höher Qualifizierung)
- Reduktion von Kraftstoffkosten (z.B. durch "Windschattenfahren bei Truck
Platooning)
- Staureduktion durch intelligente Verkehrsleitsysteme
- Steigerung der Betriebsstunden von LKWs (autonomer LKW ist nicht gezwungen Ruhe-Zeiten
einzuhalten)
Umweltfreundlich und sicher
Darüber hinaus werden gesellschaftliche Effekte wie etwa Emissionsreduktion, Unfallfolgenminderung und
"Sichere Straßen prognostiziert. Zur Realisierung dieser Vision ist jedoch noch eine Vielzahl offener
Fragen in Themenbereichen wie z.B. (digitale) Verkehrs-Infrastruktur, Sicherheit, rechtliche Fragen oder die gesellschaftliche
Akzeptanz zu klären. Zur Adressierung dieser verfolgt das Logistikum Steyr, im Speziellen der Bereich Verkehrslogistik
das Ziel, Anwendungspotenziale und
-szenarien für den Raum Oberösterreich gemeinsam mit konkreten Unternehmen zu erarbeiten und in Reallaboren
zu untersuchen. Das Logistikum Steyr sieht sich im Kontext der Automatisierung der Transportlogistik in einer Unterstützungsfunktion
bei:
- Potenzialerschließung von Digitalisierung und Autonomem Fahren für
regionale Betriebe
- Umsetzung und Evaluierung von Testszenarien
- Exploration neuer Geschäftsmodelle im Kontext Verkehrslogistik
- Aufbau der notwendigen IKT Infrastruktur für logistische Anwendungsfälle
- Entwicklung überregionaler Teststellungen (z.B. mit Bayern)
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