Mailath-Pokorny zum Tod von Peter Konlechner
Wien (rk) - "Peter Konlechner war ein rarer Pionier. Früh erkannte er, dass für die wissenschaftliche
Aufarbeitung des Genres Films eine umfangreiche Archivierung dringend notwendig ist“, bekundete Wiens Kulturstadtrat
Andreas Mailath-Pokorny am 19.12. seine Betroffenheit über das Ableben des Co-Gründers und vormaligen
Leiters des Österreichischen Filmmuseums. „Gegen Widerstände hinweg schuf Konlechner mit dem Filmmuseum
eine einzigartige Kultureinrichtung, die dieser wichtigsten Kunstgattung des 20. Jahrhunderts, wie er es ausdrückte,
zu gebührender Wertschätzung verhalf“, so Mailath-Pokorny weiter. „Wir sind heute die Profiteure seiner
Weitsicht, Unbeirrbarkeit und Verbundenheit. Durch systematisches Sammeln, Aufarbeiten und Präsentieren des
filmischen Erbes hat uns Konlechner mit einem Kulturgut beschenkt, das andernfalls unwiederbringlich verloren oder
vergessen wäre. Dafür schulden wir ihm großen Dank.“
Peter Konlechner wurde 2002 von Andreas Mailath-Pokorny mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet.
Peter Konlechner wurde 1936 in Wien geboren. Nach der Matura im Jahr 1955 studierte er Nachrichtentechnik an der
Technischen Universität in Wien. Als Student gründete er den Studenten-Filmclub "Cinestudio"
und das Filmreferat der Österreichischen Hochschülerschaft. Er organisierte 1962 die "Internationale
Kurzfilmwoche" und verfasste Filmkritiken für verschiedene Fachmedien. An der Technischen Universität
lernte Konlechner Peter Kubelka kennen, mit dem er 1964 das Österreichische Filmmuseum gründete. Seit
1966 stellte Konlechner auch die Programme für die Viennale-Retrospektiven zusammen. Als Lektor am Institut
für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft hat Konlechner seine Begeisterung für den Film an seine
Studenten weitergegeben. Dem Filmmuseum blieb er als Konsulent erhalten.
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