Kurz fordert härteres Vorgehen
 gegen Herkunftsstaaten

 

erstellt am
02. 01. 17
13:00 MEZ

Hamburg/Wien (övp-pd) - Außenminister Sebastian Kurz hat sich im deutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" einmal mehr für ein konsequenteres Vorgehen gegenüber unkooperativen Herkunftsstaaten ausgesprochen. Jenen Länder, die die Rücknahme abgelehnter oder straffällig gewordener Asylwerber verweigern, soll die Entwicklungshilfe durch die EU gekürzt werden ("Less-for-less-Prinzip").

Die Zahl der illegal Aufhältigen ist zu hoch
Die Zahl der Asylwerber, die trotz eines negativen Bescheids Österreich nicht verlassen, sei "zu hoch", verdeutlicht Kurz und nennt die Gründe: "Viele der Länder haben kein Interesse, dass wir ihre Staatsbürger zurückschicken." So seien Geldtransfers der Flüchtlinge aus Europa in die Heimat seien dort ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Deshalb unterstreicht der Außenminister, dass bereits die Androhung von Konsequenzen zu einem massiven Umdenken führen würde.

Konsequenter Schutz der Außengrenzen notwendiger denn je
Angesichts des tragischen Terroranschlags auf einen Berliner Weihnachtsmarkt bekräftigt Kurz neuerlich, dass eine bessere Sicherung der europäischen Außengrenzen unabdingbar sei: "Wenn wir nicht kontrollieren können, wer überhaupt in die EU einwandert und wer hier lebt, dann ist das ein Sicherheitsrisiko."

Allerdings mahnt der Außenminister: Es wäre fatal, Flüchtlinge mit Terror gleichzusetzen. Es sei aber ebenso ein Fehler zu glauben, aus Flüchtlingen könnten niemals Straftäter oder Terroristen werden. "Ich habe schon vor anderthalb Jahren gewarnt, dass die Flüchtlingsrouten auch von Terroristen genutzt werden können.

Österreich übernimmt OSZE-Vorsitz: Russland-Sanktionen lockern
Sebastian Kurz wird seine Forderungen auch im Rahmen des OSZE-Vorsitzes bekräftigen. Ab 1. Jänner 2017 übernimmt Österreich für zwölf Monate die Leitung der "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa". In dieser Rolle zählen vor allem die Bewältigung von Konflikten und die Vorbeugung und Bekämpfung transnationaler Bedrohungen für die innere Sicherheit zu den großen Herausforderungen.

Für den Außenminister geht es aber auch um das Wiederherstellen von Vertrauen. Deshalb will er den OSZE-Vorsitz auch dafür nutzen, eine Lockerung der Sanktionen gegen Russland voranzutreiben, sofern es vor Ort zu positiven Entwicklungen kommt: "Wir müssen wieder Vertrauen in Europa aufbauen und bei den Sanktionen weg von einem System der Bestrafung hin zu einem System des Ansporns kommen", so Kurz.

 

 

 

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