Regionaler Außenhandel 1. Halbjahr 2016
Wien (statistik austria) - Im ersten Halbjahr 2016 verzeichneten Tirol (+0,48 Mrd. Euro) und Wien (+0,27
Mrd. Euro) die stärksten absoluten Zuwächse in der Ausfuhr, wie die von Statistik Austria publizierten
vorläufigen Ergebnisse zum regionalen Außenhandel zeigen.
Während acht Bundesländer ihre Ausfuhrwerte im Vergleich zur Vorperiode steigern konnten, verzeichnete
lediglich Niederösterreich (-3,1%) Rückgänge. In relativen Zahlen wiesen Tirol (+8,7%), Salzburg
(+4,5%) und Wien (+3,2%) die dynamischsten Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. In der Einfuhr
verzeichnete Niederösterreich (-5,3%) eine negative Entwicklung. Alle anderen Bundesländer steigerten
sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wobei Salzburg (+11,6%) und Tirol (+10,6%) die größten Zuwachsraten
zeigten. Wie in der Vorperiode wiesen auch im 1. Halbjahr 2016 fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss
aus, führten mehr Waren von diesen Bundesländern aus als ein. Das höchste Aktivum verbuchte Oberösterreich
mit 4,39 Mrd. Euro, gefolgt von der Steiermark mit 2,98 Mrd. Euro und Vorarlberg mit 1,30 Mrd. Euro. Das deutlichste
Passivum verzeichnete mit 8,22 Mrd. Euro indes Wien.
Mehr als ein Viertel der österreichischen Ausfuhren entfielen auf Oberösterreich
Die Ausfuhr von Waren aus Österreich belief sich in der Berichtsperiode auf insgesamt 65,51 Mrd. Euro.
Mehr als ein Viertel (17,09 Mrd. Euro bzw. 26,1%) davon entfiel auf Oberösterreich. Niederösterreich
war mit 10,04 Mrd. Euro bzw. 15,3% das Bundesland mit den zweithöchsten Ausfuhrwerten, gefolgt von der Steiermark
(9,85 Mrd. Euro bzw. 15,0%). Die gesamtösterreichischen Einfuhren von Waren lagen im 1. Halbjahr 2016 bei
66,57 Mrd. Euro. Mit einem Wert von 16,96 Mrd. Euro hatte Wien den einfuhrseitig höchsten Anteil (25,5%),
gefolgt von Oberösterreich (12,70 Mrd. Euro bzw. 19,1%) und Niederösterreich (10,80 Mrd. Euro bzw. 16,2%;
siehe Tabelle 1). Gemessen an der Handelsintensität (Summe aus Einfuhren und Ausfuhren) waren Oberösterreich,
Wien und Niederösterreich die Bundesländer mit den höchsten Außenhandelswerten.
Maschinen und Erzeugnisse der chemischen Industrie dominieren
Während in den meisten Bundesländern der Außenhandel (sowohl Einfuhren als auch Ausfuhren)
mit "Maschinen" der Kapitel 84, 85 und 87 dominierte, überwogen in Tirol die Einfuhren von "organischen
chemischen Erzeugnissen" (Kapitel 29) mit einem Anteil von 17,6% und in Wien sowie in Tirol die Ausfuhren
von "pharmazeutischen Erzeugnissen" (Kapitel 30) mit Anteilen von 18,6% bzw. 17,5% am gesamten Außenhandel
des Bundeslandes in der jeweiligen Verkehrsrichtung. Einzige Ausnahme bildeten die Einfuhren Niederösterreichs,
wo traditionell das Kapitel 27 ("Mineralische Brennstoffe") den ersten Rang belegte. Den höchsten
Anteil eines einzelnen Kapitels am gesamten Handel eines Bundeslandes hatte einfuhrseitig das Kapitel 87 (Zugmaschinen,
Kraftwagen und dergleichen) in Salzburg (43,0%) und ausfuhrseitig das Kapitel 84 (Kessel, Maschinen, mechanische
Geräte) in Oberösterreich (30,2%).
Deutschland als wichtigster Handelspartner
Wie im ersten Halbjahr 2015 war - auch in der aktuellen Berichtsperiode - Deutschland für alle neun österreichischen
Bundesländer in beiden Verkehrsrichtungen der wertmäßig bedeutendste Handelspartner (siehe Tabelle
3). Einfuhrseitig verzeichnete Salzburg mit +10,7% bzw. +0,29 Mrd. Euro sowohl den größten relativen
als auch absoluten Zuwachs. Anteilsmäßig kamen im 1. Halbjahr 2016 mehr als 44% aller oberösterreichischen
Einfuhren aus Deutschland; ein Wert der nur von Salzburg (48,1% aller Einfuhren) übertroffen wurde. Drei Bundesländer
(Burgenland, Vorarlberg und Wien) verzeichneten Einfuhrrückgänge mit Deutschland. Ausfuhrseitig war im
1. Halbjahr 2016 der Außenhandel von allen österreichischen Bundesländern mit Bestimmungsland Deutschland
höher als in der Vorjahresperiode. Den größten relativen und absoluten Zuwachs verzeichnete dabei
in der Ausfuhr Wien (+13,5% bzw. +0,23 Mrd. Euro). Ebenfalls eine starke Entwicklung zeigten Tirol (+6,5% bzw.
+0,09 Mrd. Euro) und Vorarlberg (+6,0% bzw. +0,08 Mrd. Euro).
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