Stöger: Arbeitsmarkt 2016 geprägt
 durch steigende Beschäftigung…

 

erstellt am
02. 01. 17
13:00 MEZ

… mehr offene Stellen und Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit – Zahl der Beschäftigten steigt zum Jahreswechsel um 62.000 Erwerbstätige, Arbeitslosigkeit sinkt um 4.266 Personen
Wien (bmask) - Die Zahl der Beschäftigten ist auch Ende Dezember wieder kräftig angestiegen. Mit 3.574.000 liegt die Zahl der unselbständigen Erwerbstätigen um 62.000 bzw. um 1,8 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Dem Arbeitsmarktservice sind derzeit 41.841 offene Stellen gemeldet, auch das entspricht einer deutlichen Zunahme im Jahresabstand von 12.380 Stellen bzw. 42,0 Prozent. Die Arbeitslosigkeit in Österreich nimmt Ende des Jahres 2016, bereits das zweite Monat in Folge, leicht ab. So sind zum Stichtag 31. Dezember 410.429 Personen beim Arbeitsmarktservice als arbeitssuchend gemeldet. Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 7.085 Personen bzw. um 1,7 Prozent. Inklusive SchulungsteilnehmerInnen beträgt die Zahl der Vorgemerkten 471.169. Das sind um 4.266 Personen bzw. 0,9 Prozent weniger als Ende 2015.

Die Registerarbeitslosigkeit beträgt somit 10,3 Prozent, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte. Nach internationalen Maßstäben beträgt die aktuell verfügbare Quote für Österreich (Oktober 2016) 5,9 Prozent, der EU-Durchschnitt liegt bei 8,3 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit sinkt wie bereits in den Vormonaten, sie geht um 0,3 Prozent zurück und beträgt gemäß dieser Definition 11,1%.

Im Jahresdurchschnitt 2016 ist die Arbeitslosigkeit um 2.981 auf 357.313 Personen angestiegen. Gleichzeitig hat die jahresdurchschnittliche Beschäftigung um 53.000 auf 3.587.600 zugelegt. Das ergibt eine Arbeitslosenquote für das Gesamtjahr 2016 von 9,1%. Damit ist sie gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben.

Im Vergleich des ersten mit dem letzten Quartal 2016 ergibt sich im Durchschnitt des ersten Quartals noch ein kräftiger Anstieg der Arbeitslosigkeit um 11.416 Personen bzw. um 2,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015. Im vierten Quartal 2016 hingegen sank die Arbeitslosigkeit gegenüber 2015 um 3.114 Personen, was einem Rückgang von 0,8 Prozent entspricht.

Obwohl die Zahl der Unternehmensinsolvenzen noch leicht angestiegen ist, waren im vergangenen Jahr deutlich weniger DienstnehmerInnen von Insolvenzen betroffen. Insgesamt 5.227 Unternehmen wurden 2016 insolvent (vorläufige Zahlen). Die Steigerung gegenüber 2015 beträgt damit 1,5 %. Die Anzahl der betroffenen Dienstnehmer betrug 18.900 und ging somit um ca. 13 % zurück.

Stöger: „Arbeitsplätze haben auch 2017 oberste Priorität“
Sozialminister Alois Stöger nimmt den Jahreswechsel und damit das erste Amtsjahr als Ressortzuständiger zum Anlass für einen Rückblick auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes: „Insgesamt betrachtet war das vergangene Jahr ein schwieriges für Wirtschaftsstandort und Arbeitsmarkt. 2016 stand noch im Schatten der Wirtschaftskrise und war im Bereich des Arbeitsmarkts durch einen kräftigen Anstieg des Arbeitskräftepotentials gekennzeichnet. Dieser Zuwachs konnte bis vor wenigen Monaten auch durch die zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätze und die Beschäftigungsrekorde dieses Jahr nicht abgefangen werden.“ Ein anhaltender Rückgang der Arbeitslosigkeit ist für Stöger noch nicht in Sicht und so sind die politischen Prioritäten auch für nächstes Jahr klar: „Auch das zweite Monat in Folge mit leicht sinkender Arbeitslosigkeit bedeutet keine Trendwende und ist überhaupt kein Anlass, sich auf Lorbeeren auszuruhen. Arbeitsplätze haben auch 2017 oberste Priorität für die Arbeit der gesamten Bundesregierung“, so Stöger.

In diesem Zusammenhang verweist der Sozialminister auch auf die Maßnahmen der Bundesregierung, die im neuen Jahr wirksam werden: „Die Bundesregierung hat gehandelt. Vor kurzem haben wir ein Investitionsprogramm für Gemeinden und eine Förderung von Neuanschaffungen für KMUs beschlossen. Insgesamt 350 Mio. Euro die rasch und in der Region wirken. Alleine damit schaffen wir 10.000 und sichern über 20.000 Arbeitsplätze.“

Ein besonders wichtiger Ansatzpunkt der Arbeitsmarktpolitik ist für Sozialminister Alois Stöger die Qualifizierung: „Durch die Wiedereinführung des Facharbeiterstipendiums, der Facharbeiterintensivausbildung und der arbeitsplatznahen Qualifizierung schaffen wir 15.000 zusätzliche Ausbildungsplätze. Weitere 15.000 mit der Ausbildungspflicht bis 18 und einer Ausbildungsgarantie bis 25 Jahre. Damit wollen wir erreichen, dass alle Jugendlichen nach der Pflichtschule auch eine Ausbildung absolvieren. Wir wissen, andernfalls drohen Hilfsarbeiterjobs und Arbeitslosigkeit. Wir brauchen außerdem eine gute Vermittlung durch das AMS. Dafür konnten bis zum Jahr 2020 1,5 Milliarden mehr Mittel und 400 zusätzliche BetreuerInnen für das AMS vereinbart werden“, erklärt Stöger.

Rückgang der Arbeitslosigkeit in 8 Bundesländern
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit exklusive SchulungsteilnehmerInnen um 1,7 Prozent gliedert sich wie folgt in Personengruppen: Ebenso wie in den Vormonaten entwickelt sich die Arbeitsmarktsituation für Männer besser als für Frauen. Ende Dezember sinkt die Arbeitslosigkeit beider Geschlechter, bei den Frauen um 0,8 Prozent, bei den Männern um 2,2 Prozent. Während die Arbeitslosigkeit von Inländern um 3,5 Prozent sinkt, steigt sie bei Menschen mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft um 2,8 Prozent. Ebenfalls ansteigend ist die Arbeitslosigkeit weiterhin bei Personen ab 50 Jahren um 4,9 Prozent (wobei die nationale Arbeitslosenquote für Ältere in Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 10,9 Prozent sinkt) und bei Menschen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen um 7,3 Prozent.

Geografisch setzt sich der Trend eines West-Ost-Gefälles am Arbeitsmarkt weiterhin fort, wenn auch etwas schwächer als in den Monaten zuvor. So nimmt die Arbeitslosigkeit bereits in 8 Bundesländern ab, nur in Niederösterreich steigt sie mit 1,0 Prozent weiterhin schwach. Am besten liegt einmal mehr Tirol mit -7,3 Prozent, vor Salzburg mit -5,8 Prozent, der Steiermark mit -4,1 Prozent, Burgenland und Vorarlberg mit je -3,3 Prozent, Kärnten mit -2,7 Prozent und Oberösterreich mit -0,8 Prozent. Die Anzahl der SchulungsteilnehmerInnen hingegen variiert in den einzelnen Bundesländern nur leicht, stark gestiegen ist sie in Wien (+10,4) und Niederösterreich (+8,6).

Günstige Entwicklung in der Bauwirtschaft und der Warenproduktion
In den von der konjunkturellen Entwicklung am stärksten betroffenen Branchen nimmt die Arbeitslosigkeit weiter ab. In der Bauwirtschaft sind Ende Dezember um 5,2 Prozent weniger Personen vorgemerkt, in der Warenproduktion um 4,8 Prozent, in der Arbeitskräfteüberlassung um 2,8 Prozent und im Handel immerhin noch um 1,5 Prozent weniger als letztes Jahr. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigt sich derzeit im Tourismus mit 0,5 Prozent und im Gesundheits- und Sozialwesen mit 2,8 Prozent.

Sinkende Jugendarbeitslosigkeit und mehr offene Lehrstellen
Erfreulich ist die weiter rückläufige Jugendarbeitslosigkeit. Die Zahl der vorgemerkten 15- bis 24-Jährigen liegt um 8,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Derzeit sind 49.281 Jugendliche beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt, das entspricht einem Rückgang von 4.587 arbeitssuchenden Jugendlichen.

Die Zahl der Lehrstellensuchenden liegt Ende des Jahres mit 6.586 um 0,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Gleichzeitig ist der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um 30,7 Prozent auf 3.391 angestiegen. Die Lehrstellenlücke beträgt nun 3.195 Lehrlinge und ist damit gegenüber dem Vorjahreswert um 809 Personen zurückgegangen.

Die kaufkraftstärkenden und die zusätzlichen arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten zeigen positive Auswirkungen. Diese nunmehr etwas bessere Konjunkturlage stellt sich auch in der Entwicklung der gemeldeten offenen Stellen insgesamt dar. Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitsmarktservice um 43.228 bzw. 10,3 Prozent mehr Arbeitsplätze gemeldet als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.

 

 

 

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