Fast die Hälfte des Prämienvolumens wird im Ausland erwirtschaftet
Wien (fma) - Österreichs Versicherungsgruppen sind derzeit mit rund 100 Auslandsbeteiligungen in 28
Ländern in West-, Zentral-, Ost- und Südosteuropa tätig. Etwa die Hälfte des Prämienvolumens
österreichischer Versicherungsgruppen, konkret € 9,19 Mrd. oder 46,98%, wird im Ausland erwirtschaftet. Dies
geht aus einer heute von der FMA veröffentlichten Analyse zum Auslandsgeschäft österreichischer
Versicherungsgruppen hervor, die auf Basis von Unternehmenszahlen zum Jahresultimo 2015 erstellt wurde.
Von den € 9,19 Mrd. des im Ausland erwirtschafteten Prämienvolumens wurden € 4,74 Mrd. in Zentraleuropa ,
€ 2,49 Mrd. in Westeuropa , € 1,59 Mrd. in Südosteuropa und € 0,37 Mrd. in Osteuropa erwirtschaftet.
Im Hinblick auf die einzelnen Versicherungsparten zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr über alle geografischen
Segmente hinweg ein geringfügiger Anstieg sowohl in den Bereichen Lebens- (+1,5%) als auch Nichtlebensversicherung
(+1,6%). Die Sparte Lebensversicherung verzeichnete Zuwächse in West- (+1,8%), Südost- (+8,3%) und Osteuropa
(+1,0%) und musste nur in Zentraleuropa (-5,2%) Rückgänge verbuchen. Diese waren vor allem auf die Entwicklungen
in Polen (-3,9%) und Tschechien (-10,0%) zurückzuführen. Beim Nicht-Lebensversicherungsgeschäft
wurden in West- (+2,3%), Zentral-(+5,3%) und Südosteuropa (+5,2%) Zuwächse verzeichnet. Der starke Prämienrückgang
von -6,4% in Osteuropa war vor allem auf die Marktentwicklung in Russland (-12,8%) zurückzuführen.
In einigen Ländern halten österreichische Versicherungsgruppen besonders hohe Marktanteile. In Zentraleuropa
sind hier vor allem Tschechien mit einem Marktanteil von 37,20 % und die Slowakei mit einem Marktanteil von 46,64
% zu nennen, wo sowohl im Lebensversicherungs-, als auch im Nichtlebensversicherungsbereich besonders relevante
Marktpositionen eingenommen werden. In Ost- und Südosteuropa sind österreichische Versicherungsgruppen
vor allem im Bereich Lebensversicherung stark positioniert.
Beim Entwicklungsstand der Versicherungsmärkte, welcher durch die Indikatoren Versicherungsdichte (Prämien
pro Einwohner) und Versicherungsdurchdringung (Prämienvolumen in % des Bruttoinlandprodukts) gemessen wird,
zeigen sich große Unterschiede betreffend geografische Segmente und Versicherungszweige. So sind die Versicherungsmärkte
im Segment Westeuropa wesentlich weiter entwickelt (wie z.B. Italien mit einer Versicherungsdichte von € 2.487,26
und einer Versicherungsdurchdringung von 8,90%) als die Märkte in Zentraleuropa (wie z.B. Tschechien mit einer
Versicherungsdichte von € 538,52 und einer Versicherungsdurchdringung von 3,33% oder Polen mit einer Versicherungsdichte
von € 334,89 und einer Versicherungsdurchdringung von 2,94%).
Die Märkte Südosteuropas zeigen ein differenzierteres Bild und eine hohe Bandbreite der Ergebnisse (wie
z.B. Slowenien mit einer Versicherungsdichte von € 954,28 und einer Versicherungsdurchdringung von 5,04% oder Albanien
mit einer Versicherungsdichte von € 35,38 und einer Versicherungsdurchdringung 0,96%). Die Märkte in Osteuropa
liegen wiederum weit unter diesem Niveau (wie z.B. Ukraine mit einer Versicherungsdichte von € 26,51 und einer
Versicherungsdurchdringung von 1,36%).
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