Erfreuliche Jahresbilanz zur Wiener Luftqualität – Wiens Maßnahmen greifen!
Wien (rk) - Die aktuelle Luftqualität in Wien war seit Beginn der 1970er noch nie so gut wie heute.
Die Feinstaubwerte lagen 2016 rund 13 % unter jenen des Vorjahres, das seinerseits bereits zu den Jahren mit der
geringsten Feinstaubbelastung seit dem Beginn der Messungen im Jahr 2002 zählte. Die EU-Grenzwerte bei Feinstaub
werden heuer bereits zum 5. Mal unterschritten!
„Die positive Entwicklung ist wesentlich durch die zahlreichen Maßnahmen der Stadt zur Verbesserung der Luftgüte
begründet. Die Stadt Wien setzt mittlerweile das 3. Maßnahmenpaket um, das alle Verursachergruppen umfasst“,
so Umweltstadträtin Ulli Sima.
Enthalten sind darin die Forcierung des öffentlichen Verkehrs und emissionsarmer Fahrzeuge, die thermische
Wohnhaussanierung, umweltfreundliche Baustellen, die Ausweitung der Fernwärmenutzung oder der effiziente Winterdienst,
der statt auf Streusplitt auf moderne Sole- und Feuchtsalztechnologie setzt.
Mehr Informationen zum Thema Luftgüte in Wien und die Gratisbroschüre „Eine kleine Luftgütefibel“
unter http://www.umweltschutz.wien.at/luft,
Luftgütedaten stets aktuell bei „Ozonix“ unter der Telefonnummer 01 4000 8820 und im ORF-Teletext ab Seite
621.
Deutlich weniger Feinstaub als im Vorjahr
Die in Wien gemessenen Höchstwerte für Feinstaub im Jahresmittel wurden seit dem Jahr 2003 halbiert
und liegen deutlich unter dem Grenzwert von 40 µg/m3. Der EU-weite Grenzwert von max. 35 Tagen pro Jahr,
an denen der Wert von 50 µg/m3 im Tagesmittel überschritten werden darf, wurde in den vergangenen fünf
Jahren eingehalten. 2015 gab es sogar nur an 14 Tagen erhöhte Werte.
Hauptverursacher von Feinstaub sind in Wien Straßenverkehr, Bautätigkeiten und private Raumwärmegewinnung
ohne Fernwärme. Feinstaub wird aber laut Studien der TU-Wien oft über weite Strecken transportiert, sodass
bis zu 60 % zur Feinstaubbelastung in Wien aus überregionalen Quellen stammen, also nicht hausgemacht sind.
EU-Vorschriften zur Emissionsreduktion in allen Mitgliedsstaaten tragen daher ebenfalls wesentlich zur Verringerung
der Belastung in Wien bei.
Geringere Ozonbelastung im heurigen Sommer
Die Ozonbelastung lag 2016 rund 10 % unter jener von 2015. Im Sommer 2016 wurde die Informationsschwelle für
Ozon in Wien, wie schon im Jahr 2014, nicht überschritten. 2015 wurde die Informationsschwelle an mehreren
Tagen überschritten, an einem Tag die Alarmschwelle.
Das bodennahe Ozon wird nicht direkt emittiert, sondern bildet sich bei sommerlichen Temperaturen, Windstille und
trockener Luft, wenn Stickstoffoxide, flüchtige organische Verbindungen und Sauerstoff zusammenwirken. Hauptemittenten
in Wien sind Kfz-Verkehr, Verbrennungs- und Verarbeitungsprozesse in Industrie, Gewerbe und Haushalten. Trendaussagen
sind generell schwierig, da die Ozonbelastung stark witterungsabhängig ist.
Wien liegt mit Niederösterreich und dem nördlichen und mittleren Burgenland in einem gemeinsamen Ozon-Überwachungsgebiet.
Bei Überschreitung der Informationsschwelle (180 µg/m3) bzw. der Alarmschwelle (240 µg/m³)
an einem Messpunkt wird im Gesamtgebiet informiert bzw. gewarnt. Der Schwerpunkt der Ozonbelastung liegt aber meist
außerhalb des Wiener Stadtgebietes.
Schwefeldioxid – nur zu Silvester ein Thema
Schwefeldioxid, in den 80er-Jahren noch als Hauptursache des „Sauren Regens“ bekannt, ist heute kein Problem
mehr, die Werte sind seit Beginn der Messungen um rund 96 % gesunken. Durch schwefelfreie Treibstoffe, das Verbot
neuer Kohleheizungen und das weitgehende Verbot von Heizöl leicht bewegen sich die Messwerte seit Jahren am
unteren Ende der Skala.
Nur einmal im Jahr werden an einigen Messstellen auffällig erhöhte Werte an Schwefeldioxid aber auch
Feinstaub festgestellt. Das Maximum des Messverlaufes ist um Mitternacht zu erkennen. Ursache dafür sind die
zahlreichen Feuerwerkskörper, die zum Jahreswechsel nicht nur zur Lärm- sondern auch erheblich zur Luftschadstoffbelastung
beitragen.
|