Im Rahmen einer Pressekonferenz zog Oberösterreichs Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
am 28. Dezember 2016 seine "Landespolitische Jahresbilanz"
Linz (lk) - Nach Berechnungen der Bank Austria beträgt das reale Wirtschaftswachstum im Jahr 2016 1,5
Prozent und ist somit um 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Weiterhin ist der Träger dieses Wachstums
die Inlandsnachfrage. Die Exportbetriebe haben mit der schwachen internationalen Konjunktur zu kämpfen. Die
Bauwirtschaft konnte den Ende 2015 einsetzenden Aufschwung weiter fortsetzen. Oberösterreich liegt mit einem
Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent im österreichischen Durchschnitt. Vergleichbare Bundesländer wie
die Steiermark oder Niederösterreich liegen mit einem Wachstum von 1,4 Prozent hinter Oberösterreich.
Herausforderung Arbeitsmarkt
Das Anziehen des Wirtschaftswachstums hat eine leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt gebracht. Die Arbeitslosenquote
liegt mit 5,7% unter dem - für Oberösterreich hohen - Vorjahresniveau von 5,9%. Der Österreich-Schnitt
liegt bei 9,0%.
Im November gab es in Oberösterreich 11.760 gemeldete offene Stellen. Gegenüber dem November 2015 bedeutet
das eine merkliche Steigerung von 2.840 offenen Stellen (+31,8%).
Dieser Rückgang bei der Anzahl der Arbeitslosen und der Arbeitslosenquote in Oberösterreich ist sehr
erfreulich. Bei den Jugendlichen ist die Arbeitslosigkeit sogar sehr deutlich, um 10,7% gegenüber dem Vorjahresmonat,
November 2015, zurückgegangen. Nach wie vor Sorgen bereitet hingegen der neuerliche Anstieg der Zahl der arbeitslosen
Über-50jährigen von 10,8%, im Vergleich zum November 2015. Daher bleiben im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik
des Landes OÖ Maßnahmen für ältere Arbeitslose ein besonderer Schwerpunkt.
Hier setzt der Pakt für Arbeit und Qualifizierung an. Im Fokus der Maßnahmen stehen Jugendliche, Frauen,
ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Menschen mit Migrationshintergrund sowie insbesondere auch die
Qualifizierung von Fachkräften für die oö. Wirtschaft. Insgesamt profitierten 2016 mehr als 85.000
Personen von Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen des Pakts.
Oberösterreich nimmt sowohl bei der Arbeitslosenquote der Jugendlichen (5,8%) als auch bei der für über
50- Jährigen (6,3%) den 1. Rang innerhalb der Bundesländer ein.
Oö. Zukunftsfelder
Digitalisierung: Ziel flächendeckender Breitbandausbau
Um für die anstehenden Herausforderungen entsprechend gerüstet, aber auch die sich bietenden Chancen
bestmöglich nutzen zu können, wurde die Digitalisierung als ein zentraler Schwerpunkt für die kommenden
Jahre definiert. Der flächendeckende Breitbandausbau hat dabei zentrale Bedeutung für den Wirtschaftsstandort
Oberösterreich. Er ist Voraussetzung für erfolgreiche Betriebsansiedlungen, Schaffung und Erhalt von
Arbeitsplätzen in der Region, bietet enorme Potenziale und ist Voraussetzung für Digitalisierung in allen
Bereichen. Ziel ist, bis zum Jahr 2022 in Oberösterreich eine Breitband-Versorgung mit 100 Mbit/s in Up- und
Download in einem Technologie-Mix und mit Glasfaser als Basistechnologie zu erreichen.
Breitband-Offensive für Oberösterreich
- Masterplan für Ausbau (Strategie / Infoschiene / Beratung / Förderung)
- Förderaktionen des Landes OÖ:
- FTTH für KMU (Verlängerung & Aufstockung)
- Anschlussförderungen an "Leerrohr & Access"
- Kleinprojekteförderung
- NGA Hochrüstung bestehender Breitbandnetze
- Bundesförderungen "Breitbandmilliarde" (Leerrohr, Access, Backhaul)
- Breitbandbüro OÖ - Beratungsleistungen und Koordinierungsaufgaben
Forschung
Oberösterreich und Steiermark stellen gemeinsam 3,5 Mio. Euro für Smarte Mobilität zur Verfügung
Sieben Projekte aus dem Bereich Smarte Mobilität fördern die Bundesländer OÖ und Steiermark
gemeinsam, um ihren Stärkefeldern Automotive und Mobilität weiteren Schwung zu verleihen. Themenschwerpunkte
sind intelligente und sichere Transportsysteme, innovative Antriebskonzepte, Werkstofftechnik und Smart Production.
An allen Entwicklungsvorhaben sind jeweils steirische und oberösterreichische Partner beteiligt. Dazu gehören
die TU Graz, die FH OÖ, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen der beiden Länder sowie
elf Unternehmen.
Großer Wurf für Forschungsland OÖ: Förderzusagen für drei große Forschungsprojekte
Äußerst erfolgreich verlief die vierte bundesweite Ausschreibung des COMET- Förderprogramms "K1-Zentren"
für das Forschungsland Oberösterreich. Für ganz Österreich hat die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) sieben Projekte bewilligt, Oberösterreich ist an drei maßgeblich beteiligt. Die Gesamtförderung
für ein K1-Zentrum beträgt jährlich rund fünf Millionen Euro, das Land OÖ steuert in den
nächsten vier Jahren in Summe rund vier Millionen Euro bei.
OÖ ist Land der klugen Köpfe
Mit rund 500 Patentanmeldungen führte Oberösterreich das Bundesländerranking im Jahr 2015 an.
Mit einer Forschungsquote von 3,17 Prozent liegt Oberösterreich derzeit über dem durchschnittlichen österreichischen
Wert von 2,97 Prozent. Bis zum Jahr 2020 soll in Oberösterreich eine F&E-Quote von vier Prozent erreicht
werden.
Forschung der FH OÖ sichert Arbeitsplätze
Wie viel die Forschung der FH Oberösterreich für das Bundesland bringt, zeigte die aktuelle Studie
von Prof. Friedrich Schneider "Volkswirtschaftliche Analyse der regionalen Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte
der Aktivitäten der Fachhochschule Oberösterreich" vom März 2016. Durch die Projekterlöse
der FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH im Jahr 2015 wurde ein BIP von 17,2 Mio. Euro bewirkt und ein
Masseneinkommen von 7,4 Mio. Euro ausgelöst. Zusätzlich zu den Arbeitsplätzen der Forscher/innen
an der FH Oberösterreich konnten in der Wirtschaft 139 Arbeitsplätze erhalten werden.
Bildung
34 neue Studienplätze für die FH Oberösterreich
Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft hat im März österreichweit
200 neue Fachhochschulplätze genehmigt. Die Fachhochschule Oberösterreich erhält 34 bundesfinanzierte
Studienplätze und somit die meisten aller Erhalter von Fachhochschulstudiengängen in Österreich
(Technische Fakultät am FH OÖ Campus Wels: 24 Studienplätze für das neue Masterstudium Bauingenieurwesen,
FH OÖ Campus Hagenberg: 10 Studienplätze für die Ausbildungsschwerpunkte Autonome Systeme, Maschine-Maschine-
und Mensch-Maschine-Kommunikation.)
Erstes duales Studium an der FH OÖ startete mit 9 Unternehmen
Mit diesem Studiengang ist es gelungen, eine spezifische akademische Ausbildung für die für OÖ
so wichtige Fahrzeugindustrie anzubieten. Damit können die Studierenden bereits während des Studiums
einer fachspezifischen Teilzeitbeschäftigung für 18 Monate in einem Partnerunternehmen nachgehen. Der
Studienstart war im Herbst 2016.
FH OÖ als beste Fachhochschule bewertet
Die Befragung von Führungskräften im Auftrag des Industriemagazins bestätigt eindrucksvoll:
Die FH Oberösterreich ist in punkto Qualität der Ausbildung top. Als Nummer eins bewertete Fachhochschule
belegt die FH Oberösterreich die Spitzenplätze in den Kategorien "Automatisierung, Elektronik",
"Finanzierung, Rechnungswesen", "Logistik" sowie "Management, IT". In der Kategorie
"Informatik, Softwareentwicklung" wurden unter den zehn bestbewerteten Studiengängen gleich sechs
vom Campus Hagenberg gereiht.
Vier neue Standorte für Neue Mittelschule mit technisch-naturwissenschaftlichem Fokus
Oberösterreich investierte weiter in die zusätzliche Ausbildung von Technikern. Um das vorhandene Potenzial
noch besser zu nützen, wurden mit Beginn des Schuljahres 2016/17 vier zusätzliche Neue Mittelschulen
mit einem technisch- naturwissenschaftlichen Schwerpunkt geführt. Mit den insgesamt 13 Schulen wurde ähnlich
wie bei den bereits existierenden Musik- und Sportschulen ein zusätzlicher Fokus auf diesen Bereich gelegt.
Neue Pädagoginnen- und Pädagogenausbildung in OÖ startete im Oktober
Um in Oberösterreich das Konzept der Pädagog/innenbildung NEU umsetzen zu können, kooperieren die
Universitäten und die Pädagogischen Hochschulen am Standort und bilden gemeinsam mit den Partnern in
Salzburg den sogenannten Cluster Mitte. Die Ausbildung der Lehrer/innen für die Sekundarstufe wurde reformiert.
Das neue Bachelor-Master-Studium für das Lehramt löste das bisher getrennt an Pädagogischen Hochschulen
und Universitäten angebotene Lehramtsstudium ab und stellte es auf eine neue qualitativ verbesserte Grundlage.
Durch einen Zuschuss des Landes in der Höhe von 1,5 Mio. Euro konnte die JKU Linz das Angebot um die Fächer
Geschichte, Psychologie und Philosophie, Geografie und Englisch erweitern. Damit ist sichergestellt, dass angehenden
Pädagoginnen und Pädagogen in Linz seit Herbst ein attraktives Fächerangebot zur Verfügung
haben und die Lehrer/innenausbildung in Oberösterreich in Anspruch nehmen können.
Neue Initiative "Bildungsmonitoring": Bildung auf Arbeitsmarkt besser abstimmen
Die Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft an benötigten Mitarbeiter/innen sollen sich künftig besser
mit den Bildungsabschlüssen der Jugendlichen decken. Das ist das Ziel der neuen Initiative "Bildungsmonitoring".
Dabei sollen Bildungsangebote im Hinblick auf den Arbeitsmarkt und Mitarbeiterbedarf der Wirtschaft gesteuert und
beobachtet werden. Eine Gegenüberstellung des prognostizierten Bildungsangebots mit einer für die Zukunft
erwarteten potenziellen Nachfrage nach bestimmten Qualifikationen am oberösterreichischen Arbeitsmarkt zeigt
mögliche Korrekturnotwendigkeiten im Bildungssystem unter dem Aspekt der Arbeitsmarktoptimierung.
Wertekompass für Oberösterreichs Schulen und Kindergärten
Mit der großen Flüchtlingswelle sind auch in Oberösterreich neue, zusätzliche Herausforderungen
zu bewältigen. Im Schuljahr 2015/2016 sind mehr als 2.000 Flüchtlingskinder in das oberösterreichische
Pflichtschulsystem eingetreten. Weitere hunderte Kinder werden in den nächsten Jahren schulpflichtig. Einen
Schwerpunkt soll die Wertevermittlung in den Schulen bilden. Dazu wurde gemeinsam mit Expert/innen ein Wertekompass
erarbeitet. Mit Beginn des Schuljahrs 2016/2017 wurden den Schulen und Kindergärten außerdem Angebote
und Unterrichtsmaterialien angeboten, die Pädagoginnen und Pädagogen bei der altersadäquaten Umsetzung
unterstützen. Der Wertekompass wurde von namhaften Expertinnen und Experten mitgestaltet.
Neuer oö. Bildungskompass
Auch wenn Oberösterreich bei zahlreichen Bildungstests im Bundesländervergleich meistens überdurchschnittlich
abschneidet, zeigen sich auch in unserem Bundesland Defizite - etwa bei der Lesekompetenz in den oberösterreichischen
Volksschulen. Das Land OÖ setzte daher auf mehr individuelle Förderungen. Eine zentrale Maßnahme
war die Einführung des oberösterreichischen Bildungskompasses. Damit erfolgt eine Informationsweitergabe
im Hinblick auf Kompetenzen der Kinder bei Übertritt vom Kindergarten in die Volksschule. Den Volksschulen
soll es dadurch ermöglicht werden, auf bereits vorhandene Kompetenzen aufzubauen bzw. auf Defizite einzugehen.
Ab September 2016 startete der Bildungskompass als Pilotversuch, im Frühjahr 2017 wird er evaluiert und soll
dann flächendeckend in OÖ eingeführt werden.
Deregulierungsoffensive läuft weiter
Deregulierung beginnt bei jeder Entscheidung über eine neue Regelung. Weniger Regulierungen sollen für
mehr Freiraum und Eigenverantwortung sorgen. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Oberösterreichs
soll durch Herstellung von Rechtssicherheit innerhalb angemessener Zeit abgesichert werden. Durch Ressourceneinsparungen
im Standard- und Routinebereich sollen in komplexen Fragen diese freiwerdenden Ressourcen konzentriert zur Verfügung
stehen. Die Ende 2014 gestartete Deregulierungsoffensive läuft weiter:
Die Aufgaben des Umweltanwalts wurden bereits gestrafft und konkretisiert. Doppel- und Mehrfachprüfungen sollen
vermieden werden. Er soll nur dann tätig werden, wenn intensive Umweltfolgen zu erwarten sind.
15 Gesetze sollen mit dem Ziel kostensenkender Reformen durchforstet werden. Auch die Beurteilung von Folgekosten
von Gesetzen soll geschärft werden.
Verwaltungsgemeinschaft der Bezirkshauptmannschaften Grieskirchen und Eferding startete mit September
Mit 1. September 2016 wurde die Verwaltungsgemeinschaft der Bezirkshaupt- mannschaften Grieskirchen und Eferding
unter einer Leitung mit Hauptstandort Grieskirchen formal umgesetzt. In Eferding verblieben eine Bürgerservicestelle
sowie eine Außenstelle für die Bereiche Kinder- und Jugendhilfe und Soziales. Die politischen Bezirke
und ihre Identität wurden dabei erhalten. In einer repräsentativen Umfrage (market, März 2016) haben
54 Prozent der betroffenen Eferdinger Bürgerinnen und Bürger die Verwaltungsgemeinschaft in dieser Form
befürwortet. Sie ist die erste in Österreich in dieser Form.
Landesverwaltung wird noch schlanker
Das Land Oberösterreich hat seit 2010 den Verwaltungsapparat um 650 Dienstposten (Vollzeitäquivalente)
reduziert Mit der Veränderung in den Führungsstrukturen der Landesbetriebe wurde nun ein weiteres Signal
gesetzt:
- Landesmusikdirektion und Landesmusikschuldirektion werden zusammengelegt
- die Landesfinanzdirektorin wird auch Geschäftsführerin der Landesholding
- Oö. Theater- und Orchester GmbH hat in Zukunft nur einen Geschäftsführer
- Thermenholding: Standortleitung Bad Schallerbach durch einen Geschäftsführer
- OÖ Innovationsholding wird aufgelöst
Durch die Gesamtheit der Reformmaßnahmen wird eine Kostendämpfung von rund 368 Millionen Euro bis zum
Jahr 2020 erreicht.
Infrastruktur
Ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort braucht eine gut ausgebaute Infrastruktur. Wichtige Projekte im Straßenbau
und zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs werden derzeit fortgeführt:
Straßenbauprojekte
- Der Sicherheitsausbau an der A8 Innkreisautobahn wird fortgesetzt. Er soll bis
2017 abgeschlossen sein.
- Auf der A9 Pyhrnautobahn wird weiter am Vollausbau der Tunnelkette Klaus gearbeitet.
Das bringt ein Ende des Gegenverkehrs und somit mehr Sicherheit für täglich rund 18.000 Autofahrer/innen.
Mit Ende 2018 wird die Pyhrnstrecke in Oberösterreich zur Gänze vierspurig zur Verfügung stehen.
- Die Verkehrsfreigabe der Umfahrung Lambach konnte im November erfolgen. Mit der
Umfahrung Lambach wurde eine wesentliche Entlastung für das Stadtzentrum von Lambach erreicht. Die Umfahrung
ist ein Projekt für die ganze Region und sorgt für mehr Lebensqualität.
- Zusätzlich 3,07 Mio. Euro standen 2016 für Gemeindestraßen und
Güterwege zur Verfügung: Die Mittel wurden im Straßenbau-Ressort für Landesstraßen angespart
und zu den Gemeindestraßen und Güterwegen umgeschichtet. Diese haben als Lebensadern des ländlichen
Raums für Wirtschaft und Bevölkerung besondere Bedeutung.
Öffentlicher Verkehr
Die Verlängerung der Straßenbahn bis zum Schloss Traun wurde im September eröffnet.
Der Bau der StadtRegioTram Gmunden-Vorchdorf wurde fortgesetzt. Die nächste Etappe der Bauarbeiten vom Rathausplatz
bis Trauntor in Gmunden startete im August.
Welser Hauptbahnhof erhält ein neues Parkdeck: Insgesamt 10 Millionen Euro investieren die ÖBB-Infrastruktur
AG, Land OÖ und Stadt Wels. Das Land wird gemäß Beschluss der Landesregierung vom 20. Juni 25 Prozent
der Projektkosten übernehmen. Baustart ist im Frühjahr 2017.
Anfang Dezember einigten sich Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Bürgermeister MMag. Klaus Luger
betreffend die Finanzierung der geplanten neuen Donaubrücke. Das Land Oberösterreich übernimmt 40%,
die Stadt Linz 60% der Errichtungskosten der Brücke in Höhe von ca. 60 Mio. Euro. Im Gegenzug verlängerte
die Stadt Linz ihren Kündigungsverzicht aus dem Finanzierungsvertrag für das Kepler Universitätsklinikum
um weitere drei Jahre.
Asyl
Quotenerfüllung, Stand 27. Dezember 2016: 99,68%
Landesquartiere:
12.767 belegt, dazu kommen rund 900 Freiplätze
Bundesquartiere:
454 belegt,dazu kommen rund 900 Freiplätze
Geschaffene Quartiere 2016: 110 mit 2.520 Plätzen
Finanzen
Nulldefizit spätestens 2018
Bei ihrer Finanzklausur hat sich die Oö. Landesregierung einstimmig darauf festgelegt, dass bis 2018 -
bei entsprechender konjunktureller Entwicklung schon 2017 - ein Nulldefizit erreicht werden soll. Das freie Budgetvolumen
nach Erledigung von Pflichtausgaben wird aufgrund der Prognosen zwischen 2017 und 2021 zwischen 300 und 600 Millionen
Euro betragen. 70 Prozent davon sollen für Schwerpunktbildungen mit in jenen Bereiche verwendet werden, die
für die Zukunft des Landes entscheidend sind, z.B. Arbeitsmarkt, öffentlicher Verkehr, Forschung, Wissenschaft
und Bildung, Gesundheitsausgaben sowie eine Steigerung des Sozialbudgets um maximal fünf Prozent.
Finanzausgleich bis 2021 ausverhandelt
Anfang November kamen die Verhandlungen rund um den Finanzausgleich zu einem positiven Ende. Der Finanzausgleich,
der auf Augenhöhe, zwischen Bund und Ländern verhandelt wurde, gilt von 2017 bis 2021. Oberösterreich
erhält aus dem Finanzausgleich 14,6 Mio. Euro an Einmal-Zahlungen aufgrund der zusätzlichen Herausforderungen
in den Bereichen Pflege, Gesundheit und Flüchtlinge. Ab 2017 erhält Oberösterreich etwa 43 bis 45
Millionen Euro pro Jahr an zusätzlichen Ertragsanteilen. Auch durch diese erfolgreichen Verhandlungen wurde
es möglich, das Budget des Jahres 2017 mit einem Abgang von lediglich 42,36 Millionen Euro zu gestalten, von
denen, aufgrund von 35 Mio. Euro Schuldenrückzahlungen, nur 7,5 Millionen Euro zu neuen Schulden führen
werden.
Neu gestalteter Förderbericht online
Der neu gestaltete Förderbericht des Landes Oberösterreich ist online. Ziel war die leichtere Lesbarkeit
und damit volle Transparenz. Nun ist die gezielte Suche mit Name bzw. Ort/Postleitzahl der Empfängerinnen
und Empfänger möglich. Erfasst sind derzeit alle Beträge, die über 4.000 Euro liegen. Ab 2017
wird diese Bagatellgrenze auf 2.000 Euro halbiert. Zusätzlich wird dann auch bei allen im Bericht enthaltenen
Förderauszahlungen die konkrete Bezeichnung des Fördergegenstandes mit einer entsprechenden Suchfunktion
ergänzt. Sensible Förderbereiche, wie z.B. Bedarfsorientierte Mindestsicherung/Solidaritätsfonds,
Behebung von Katastrophenschäden oder Wohnbeihilfen, sind im Hinblick auf den Datenschutz ausgenommen.
Gesundheit
Medizinische Fakultät und Kepler Universitätsklinikum
Am 31.Dezember 2015 haben AKh Linz, Landes- Frauen- und Kinderklinik Linz sowie LNK Wagner-Jauregg offiziell
als Kepler Universitätsklinikum ihren Betrieb aufgenommen. Damit wurde ein weiterer wesentlicher Meilenstein
in der Entwicklung unseres Gesundheitssystems gesetzt. Ab Herbst 2016 starteten die ersten 60 Studierenden in Linz.
Ab 2016/17 standen für die Studienanfänger/innen erstmals 120 Studienplätze zur Verfügung.
Die Anmeldung zum Aufnahmetest war mit insgesamt 806 Personen sehr erfreulich. Das ist ein Plus von 35 Prozent
gegenüber dem Vorjahr (597 Anmeldungen). Aus Oberösterreich stammen 276 Bewerberinnen und Bewerber, das
entspricht 34 Prozent der Gesamtanmeldungen und 82 Prozent der Anmeldungen aus Österreich.
Weiter Spitalsinvestitionen in allen Regionen
Die Modernisierung der Spitäler in allen Regionen des Landes wurde auch 2016 weiter fortgesetzt. Insgesamt
wurden im heurigen Jahr 135 Millionen Euro investiert.
Spatenstich für PHC-Pilotprojekt in Enns
In Oberösterreich laufen derzeit verschiedene Projekte zur Ausarbeitung von Primärversorgungsmodellen
unter Beteiligung des Landes Oberösterreich, der Oö. Gebietskrankenkasse, der Oö. Ärztekammer
und eines Vertreters der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin. Für das Primary-Health-Care(PHC-)Pilotprojekt
"Gesundheitszentrum Enns" erfolgte Anfang April der Spatenstich.
Kinder- und Jugendreha in Rohrbach-Berg
In nicht einmal zwei Jahren Bauzeit soll im Herbst 2019 das neue Zentrum für Kinder- und Jugend-Reha in
Rohrbach-Berg eröffnet werden. Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hat die Entscheidung zur
Vergabe des Reha-Standorts für die Versorgungszone Nord (Oberösterreich und Salzburg) getroffen. Die
stationäre Rehabilitation umfasst künftig 77 Betten für Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis
18 Jahren. Außerdem vorgesehen sind 47 Betten für Begleitpersonen. Gemeinsam mit der Onko- und Stoffwechseltherapie
in St. Veit/Salzburg kann durch das Angebot in Rohrbach-Berg eine flächendeckende Versorgung im Bereich der
Kinderrehabilitation für Salzburg und Oberösterreich erzielt werden.
Prävention/Gesundes OÖ
Schwerpunkt Krebsvorsorge in Gesunden Gemeinden: Unter dem Motto "Gesund im Leben stehen - Vorbeugung
vor Krebserkrankungen" steht der aktuelle Jahresschwerpunkt der Gesunden Gemeinden. Die Angebote für
Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Krebshilfe OÖ werden von den 436
am Netzwerk Gesunde Gemeinde beteiligten oö. Städten und Gemeinden rege genutzt.
Sport: Infrastruktur-Projekte und Großveranstaltungen
- Neues Turnleistungszentrum (TULZ): Eröffnung am 13. Jänner 2016
- Neue Judohalle und Kletterwand im ehemaligen TULZ seit Mai 2016
- Ausbau oö. Olympiazentrum: Spatenstich am 20. Juli 2016
- Neues Leichtathletik-Trainingszentrum seit Herbst 2016
- Ausbau Regattazentrum Ottensheim für die Ruder-WM 2019
Sport-Großveranstaltungen sind wichtige Werbeträger für das Sportland Oberösterreich. Zu den
Höhepunkten 2016 zählten der Ski-Weltcup der Herren in Hinterstoder (27./28.2.), die Faustball-EM der
Männer in Grieskirchen (26.-28.8.) und die Karate-WM in der TipsArena Linz (25.-30.10.).
Mit 17 Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Sommerspielen und 8 Athletinnen und Athleten bei den Paralympics
stellte Oberösterreich jeweils die größte Bundesländer-Delegation für den Olympia-Kader
in Rio de Janeiro 2016.
Kultur: Erfolgreiche Ausstellungen 2016
Die Landesausstellung "Mensch und Pferd" in Stadl-Paura und Lambach verzeichnete in 192 Tagen knapp 300.000
Besucherinnen und Besucher. Erfolgreich laufen bzw. liefen auch der Höhenrausch 2016 unter dem Motto "Andere
Engel", die Ausstellung zum 50-jährigen Bestehen des Schlossmuseums Linz ("50 Jahre - 50 Werke -
50 Geschichten", 15. Jänner 2016 - 8. Jänner 2017), und die Ausstellung
"Der Glanz der Medici. Die Uffizien in Linz" (16. März bis 21. August 2016), ebenfalls im Schlossmuseum
Linz.
Die Künstlerinnen und Künstler des Tanzensembles des Landestheaters gewannen am "International Daegu
Opera Festival" in Südkorea den Publikumspreis. Das Festival gilt als eines der größten Opernfestivals
Asiens.
Am 24. November 2016, knapp dreieinhalb Jahre nach der Eröffnung, zählte das modernste Opernhaus Europas,
das Linzer Musiktheater, bereits seinen Millionsten Besucher.
Internationale Aktivitäten
Kooperation mit Powerregionen als "Türöffner" für die Wirtschaft
Die Digitalisierung erfasst bereits heute viele Lebensbereiche. Gerade deshalb geht Oberösterreich mit
den sechs weiteren Powerregionen Bayern, Georgia, Quebec, Sao Paulo, Shandong und Western Cape diese Herausforderung
aktiv an. Bei der 8. Konferenz der Regierungschefs am 14. und 15. Juli 2016 in München wurde eine Reihe von
neuen Kooperationen vereinbart. Oberösterreichs Partner sind dabei auch
"Türöffner" zu den wichtigsten österreichischen und oberösterreichischen Exportmärkten
in der Welt: Schon heute gehen 50,6 Prozent der oö. Gesamtexporte nach Deutschland, USA, Kanada, China, Brasilien
und Südafrika. Die Wirtschaftsbeziehungen sollen weiter vertieft und neue Exportchancen genutzt werden.
Netzwerk "Oberösterreich International": 773 Mitglieder aus 98 Ländern
Unter dem Motto "Weltoffenheit leben" und "Wissen vernetzen" wurde im Jahr 2007 das Netzwerk
"Oberösterreich International" ins Leben gerufen. Damit sollen die Erfahrungen und Kontakte der
Auslands-Oberösterreicher/innen genutzt werden, um den internationalen Stellenwert Oberösterreichs weiter
zu steigern.
Seit Gründung des Netzwerks haben sich 773 Mitglieder aus 98 Ländern der Initiative angeschlossen. Mitgliederstärkste
Länder sind Deutschland, USA und die Schweiz. Die Palette der Mitglieder reicht vom Dirigenten über Diplomaten
und Wissenschafter/innen bis zu bekannten Wirtschaftsgrößen.
|