Demokratiewebstatt ermöglicht direkten Kontakt von Jugendlichen und Politik – SchülerInnen
chatten mit ParlamentarierInnen und ExpertInnen
Wien (pk) - Die Demokratiewebstatt macht's möglich: SchülerInnen und ParlamentarierInnen können
ortsunabhängig im Online-Chat miteinander diskutieren – oft mit für die Beteiligten überraschenden
Erkenntnissen. So erfahren die Jugendlichen, dass PolitikerInnen nicht im fernen Raum agieren, sondern sich dahinter
Menschen verbergen, die sich grundlegende Gedanken um die Gestaltung der Zukunft machen und sich ihrer Verantwortung
bewusst sind. Und die ParlamentarierInnen lernen Ideen und Sorgen der jungen Generation kennen und stellen dabei
fest, dass sich diese über wichtige Fragen ernsthafte Gedanken machen und Ideen einbringen.
Der direkte Austausch im virtuellen Chatraum des Kinder-Internets bringt somit SchülerInnen aus allen Bundesländern
mit PolitikerInnen zusammen und trägt damit dazu bei, Barrieren abzubauen, der Politikferne entgegenzuwirken
und die aktive Teilnahme am politischen Geschehen zu fördern.
Insgesamt sieben Mal trafen sich im Jahr 2016 MandatarInnen und SchülerInnen im Chatraum der Demokratiewebstatt.
Das inhaltliche Spektrum erstreckte sich in diesem Jahr von "Mobbing" über "Extremismus und
Deradikalisierung", "Frauen und Demokratie", "Globalisierung", "Bildung und Ausbildung"
bis hin zu "Politischem Handeln in Österreich" und den "Kinderrechten".
Die Schulklassen erhalten Antworten auf Fragen von PolitikerInnen, die aus der Praxis berichten, und diese nutzen
diese Gelegenheit, ihre Arbeit und die des Parlaments zu erklären. Interessierte Schulklassen können
sich unter info@demokratiewebstatt.at für einen Chattermin vormerken lassen. Inhaltlich vorbereiten können
sich die ChatteilnehmerInnen mit Hilfe der Schwerpunktthemen, die regelmäßig auf http://www.demokratiewebstatt.at erscheinen.
An jedem Chattermin nehmen zwei Schulklassen, die in Kleingruppen mehrere PCs in den EDV-Räumen ihrer Schule
nutzen, teil. Der Chat ist nicht öffentlich und wird moderiert, sodass alle Schulklassen und PolitikerInnen
dieselbe Chatzeit zur Verfügung haben. Das ungekürzte Protokoll und Fotos von Schulklassen und PolitikerInnen
während des Chats werden auf der Kinder-Internetseite im Nachhinein veröffentlicht.
Chat fördert gegenseitiges Verständnis
Die Online-Diskussionen finden bei den Schulklassen und den PolitikerInnen gleichermaßen Anklang. "Es
hat mich ungemein überrascht, welche in die Tiefe gehenden Fragen die Schülerinnen und Schüler gestellt
haben", zeigte sich Katharina Kucharowits (S) beeindruckt. Dorothea Schittenhelm (V) machte der Chat Spaß,
vor allem aber "gab er Einblicke in die Interessensfelder der Schülerinnen und Schüler". Den
Gedankenaustausch mit den Kindern fand Peter Wurm (F) sehr interessant, "denn die SchülerInnen waren
sehr wissbegierig und haben aktiv mitgearbeitet" und für Eva Mückstein (G) ist der Chat "eine
tolle neue Möglichkeit, rasch und unkompliziert zu diskutieren".
Insgesamt nahmen seit Einführung der Chataktion im Jahr 2009 knapp 2.000 Schülerinnen und Schüler
aus allen neun Bundesländern und über 100 PolitikerInnen aller politischen Parteien teil. Unterstützung
erfahren die MandatarInnen von Nationalrat und Bundesrat teilweise von ExpertInnen und ZeitzeugInnen, die beratend
zur Seite stehen. Eine Lehrerin am BG/BRG Saalfelden meinte nach einem Chat, dass die Schülerinnen dadurch
Tuchfühlung mit der "hohen Politik" aufgenommen und gemerkt haben, "dass da am anderen Ende
der Leitung auch Menschen sitzen, die sich eine Meinung bilden und die manche Themen nicht kalt lassen!"
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