Salzburg: Zusammenarbeit für mehr Sicherheit

 

erstellt am
28. 12. 16
13:00 MEZ

Spitzen der Salzburger Einsatzorganisationen ziehen Bilanz und geben einen Ausblick auf 2017
Salzburg (lk) - Das Jahr 2016 war für das Land Salzburg und die Salzburger Einsatzorganisationen mit großen Herausforderungen verbunden, die dank der hervorragenden Zusammenarbeit gut bewältigt werden konnten, betonten Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Landesfeuerwehrkommandant Leopold Winter, Landesrettungskommandant Anton Holzer, Landespolizeidirektor Franz Ruf, Militärkommandant Heinz Hufler und Bürgermeister Markus Kurcz am 28.12. beim Informationsgespräch im neuen Stabsraum des Landeseinsatzstabes in der LAWZ (Landeswarnzentrale).

Im nun kommenden Jahr 2017 sind viele Maßnahmen geplant und in die Wege geleitet, um diese gute Zusammenarbeit und Kommunikation noch weiter zu verbessern. So ist nach der Neuaufstellung der Rot-Kreuz-Leitstellen Nord und Süd, die nun vernetzt im Vollbetrieb laufen, auch von der Polizei eine neue, zentrale Leitstelle für das ganze Bundesland in der Stadt Salzburg geplant. Durch die bezirksweise Einführung des Digitalfunks wird eine einheitliche Kommunikation sichergestellt sowie für den Fall eines längerfristigen Stromausfalls Vorsorge getroffen. Durch die integrierte Ausbildung aller einsatzführenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach dem Standard des staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements ist der Grundstein für eine einheitliche und schlagkräftige Bewältigung von Krisen und Katastrophen gelegt.

Rückblick auf das Jahr 2016
Zu Beginn des Jahres war es vor allem die Flüchtlingskrise, die alle Einsatzorganisationen und das Land gefordert hat. Bis 22. März 2016 haben weit mehr als 350.000 Menschen auf der Flucht ihre Route über Salzburg genommen. An Spitzentagen wurden anfangs sogar mehr als 10.000 Flüchtlinge gezählt. Beim größten humanitären Hilfseinsatz in Salzburg, in der Geschichte der 2. Republik, wurden diese Menschen mit Verpflegung, einem Schlafplatz, einer Decke, sowie Bekleidung und Waschgelegenheiten grundversorgt. Mehr als 600.000 Mahlzeiten, 150 Tonnen an Kleidung, Hygieneartikel und Lebensmittel wurden ausgegeben. Die Abläufe im gemeinsamen Krisenmanagement konnten durch den Einsatz gut aufeinander abgestimmt und harmonisiert werden.

Im heurigen Jahr wurden dem Katastrophenfonds des Landes bisher 551 Fälle, vor allem von Orkanschäden und Vermurungen, gemeldet. Großflächige Naturkatastrophen wie 2013 und 2014 blieben glücklicherweise aus. Im Laufe des Jahres konnte in 815 Fällen, zum Teil aus dem Vorjahr, mit insgesamt vier Millionen Euro unbürokratische Hilfe im Notfall geleistet werden.

Neue Einsatzzentrale für den Landeseinsatzstab
Für Katastrophenfälle gibt es seit Herbst eine neue Einsatzzentrale des Landes Salzburg, berichtete Bürgermeister Markus Kurcz, der in der Stabstelle Katastrophenschutz des Landes den Landeseinsatzstab leitet. Auf 220 Quadratmetern wurde ein neuer Raum mit moderner Technik um zirka 450.000 Euro im Zusammenwirken von Land Salzburg und Landesfeuerwehrverband konzipiert und eingerichtet. Die Etablierung eines derartigen Raumes stand seit vielen Jahren auf der "Wunschliste" des Landeskatastrophenschutzes ganz oben, geht es doch darum, jenen Personen, die hier tagelang zur Bewältigung von Extremsituationen arbeiten, ein entsprechendes Arbeitsumfeld mit moderner Technik zur Verfügung zu stellen.

Der neue Stabsraum wird immer dann aktiviert, wenn mehr als ein Bezirk von katastrophenschutzrelevanten Szenarien betroffen ist. Das wären einerseits die klassischen Naturkatastrophen wie Hochwässer, Stürme, vielleicht auch Stromausfälle bis hin zum Blackout, aber auch Tier- oder Human-Seuchen sowie Strahlenschutzeinsätze. Im Ernstfall ist das System innerhalb von vier Stunden einsatzbereit - für bis zu 40 Stabsmitarbeiterinnen und Stabsmitarbeiter - ohne zeitliche Begrenzung. Großer Vorteil ist dabei die räumliche Nähe zur LAWZ und den Unterkunftskapazitäten im Landesfeuerwehrkommando. Natürlich steht der neue Stabsraum laufend auch für Schulungen und Besprechungen der Stabstelle Katastrophenschutz und des Landesfeuerwehrverbandes zur Verfügung.

Start des digitalen Behördenfunks
Landeshauptmann Wilfried Haslauer berichtete über den Fortschritt der Arbeiten zur Einführung des Digitalfunks für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS): "2017 werden Anfang März der Lungau, Anfang Juni der Pongau und Anfang November der Pinzgau von analoger auf digitale Funktechnik umgestellt. Damit beginnt für die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz, Bundesheer, Bergrettung und Wasserrettung ein neues Zeitalter der Kommunikation." Der landesweite Vollbetrieb ist ab Juli 2018 geplant. Der Zeitplan sowie das Gesamtbudget werden aus derzeitiger Sicht eingehalten. Die Gesamtkosten für die Errichtung belaufen sich auf rund 21 Millionen Euro brutto, davon übernimmt das Bundesministerium für Inneres rund drei Millionen Euro. Das Land zahlt insgesamt 18,1 Millionen Euro, davon kommen 15 Millionen Euro aus dem Gemeindeausgleichsfonds und 3,1 Millionen Euro aus Geldern des allgemeinen Haushalts. Auch die laufenden Betriebskosten werden vom Land übernommen.

Vorsorge für einen längerfristigen großflächigen Stromausfall
"Der Landesfeuerwehrverband hat gemeinsam mit dem Land und der Salzburg AG ein dreistufiges Ausbauprogramm zur Vorsorge für einen längerfristigen großflächigen Stromausfall, einen sogenannten 'Blackout', entwickelt, das nun schrittweise umgesetzt wird", berichtete Landesfeuerwehrkommandant Leopold Winter.

In der Ausbaustufe 1 wurden in den vergangenen Jahren 15 Anhänger um insgesamt eine Million Euro vom Landesfeuerwehrverband angeschafft und für die Notstromversorgung (75 kVA) an Stützpunktfeuerwehren ausgeliefert.

In der Ausbaustufe 2 wurden durch die Salzburg AG sechs Notstromgeneratoren für die Notstromversorgung (ca. 200 kVA) - auch im Katastropheneinsatz - angeschafft und im Dezember 2016 auf verschiedene Standorte bei Feuerwehren zum Testbetrieb verteilt.

Die Ausbaustufe 3 ist bereits angelaufen und sieht die Beschaffung von bis zu 185 Aggregaten landesweit zur Notstromversorgung der Feuerwehrhäuser sowie von Gemeindeeinrichtungen und Unterstützung von Privaten und Firmen vor. Die Bedarfserhebung und Ausschreibungen sind bereits im Gange. Die Beschaffungskosten liegen bei zirka drei Millionen Euro und werden durch eine Drittelfinanzierung von Gemeinden, Landesfeuerwehrverband und Land Salzburg getragen.

Modernisierung der Gerätschaften und Zeugstätten
"Die Mitglieder der Feuerwehren stellen ihre Freizeit und ihr Wissen der Allgemeinheit zur Verfügung und haben Anspruch auf eine moderne Ausrüstung. Planmäßig werden im kommenden Jahr Fahrzeuge und Gerätschaften bei den Freiwilligen Feuerwehren ausgetauscht und einige Zeugstätten erneuert bzw. neu gebaut. Das Land gibt dazu im Rahmen seiner Möglichkeiten die entsprechende Unterstützung", so Landesfeuerwehrkommandant Winter.

Die Landesfeuerwehrschule wird laufend erweitert und modernisiert. Als Schwerpunkte für 2017 und 2018 stehen die Modernisierung der bestehenden Lehrsäle, Kantine und Internat auf dem Programm. Das Angebot an Lehrgängen wird erweitert – so werden zum Beispiel Lehrgänge für Mitglieder von Portalfeuerwehren bei Tunnelanlagen neu konzipiert.

Änderung des Landesfeuerwehrgesetzes
"Im Laufe des Jahres ist auch eine Änderung des Landesfeuerwehrgesetzes geplant. Ziel ist eine Verschlankung und Vereinfachung sowie Modernisierung des Gesetzes. Teil dieses Vorhabens ist auch die Erhöhung des Alters für die aktive Mannschaft von derzeit 65 auf dann 70 Jahre, was zu einer Erhöhung der Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehr führt", so Landeshauptmann Haslauer.

Qualitätssteigerung im Leitstellensystem
Nach einem beinah fünfjährigen Prozess wurden die neun Bezirks-Leitstellen des Salzburger Roten Kreuzes zu einer Rettungsleitstelle mit zwei Standorten zusammengelegt. Das gesamte Bundesland wird nun von den beiden Standorten Salzburg Stadt (für den nördlichen Raum) und Zell am See abgedeckt. "Durch diesen Schritt sind wir zu 100 Prozent ausfallsicher. Sollte an einem der beiden Standorte eine Störung auftreten, kann der andere nahtlos übernehmen", erklärte Landesrettungskommandant Anton Holzer. Mit dieser Modernisierung hat das Rote Kreuz auf die steigenden Anforderungen an das Leitstellenpersonal sowie die zunehmenden technischen Erwartungen reagiert. Ein zusätzliches Novum ist der "Notruf Überlauf". Sollte ein Standort durch eine überproportionale Anhäufung an Anfragen überlastet sein, übernimmt der andere – ohne dass die Anruferin bzw. der Anrufer es merkt. "Dies ist möglich, da beide Standorte mit einem einheitlichen System ausgestattet sind. Durch die Verwendung eines Einsatzleitrechners für beide Standorte können wir zusätzlich höchste Datensicherheit bieten", sagte Holzer. Auch für eine reibungslose Implementierung des Digitalfunkes sind beide Standorte ausgerüstet.

Leitstelle in Zahlen
Das Aufgabenspektrum der Rettungsleistelle ist ein sehr breites. "Oberste Priorität haben Rettungs- und Notfalleinsätze für das Rote Kreuz sowie für die Berg-, Wasser- und Höhlenrettung", sagte Holzer. Auch andere Alarmierungen wie etwa Krankentransporte, der hausärztliche Notdienst, der Hausnotruf oder die "Air-Liquide"-Hotline für ganz Österreich werden von der Leitstelle des Roten Kreuzes abgedeckt. "Täglich werden von unserer Leitstelle etwa 160 Rettungs- und Krankentransportfahrzeuge, drei bis fünf Notarzthubschrauber und durchschnittlich sieben Notarztfahrzeuge disponiert", erklärte der Landesrettungskommandant. Über das Jahr gerechnet bedeutet das etwa 330.000 Dispositionen.

Auf Katastrophen und Großeinsätze vorbereitet
Alle zwei Jahre findet ein Fortbildungslager des Rotkreuz-Katastrophenhilfsdienstes statt. In diesem Jahr wurde diese wichtige Ausbildung in und um Saalbach-Hinterglemm durchgeführt. "Ziel dieser Fortbildungen ist es, die Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen weiter zu verbessern, um im Notfall auf alle möglichen Szenarien vorbereitet zu sein", beschrieb Anton Holzer das Ausbildungsziel. Im Jahr 2016 hatten es die 200 teilnehmenden Rotkreuz-Mitglieder besonders herausfordernd. Neben praktischen und theoretischen Ausbildungen wurden drei Großeinsätze geübt; unter anderem der Absturz eines Kleinflugzeugs. "Bei solch einem Großeinsatz sind beinah all unsere Katastrophenzüge involviert. Durch solche Übungen können wir ein reibungsloses Zusammenspiel der verschiedenen Einheiten trainieren und für den Ernstfall sicherstellen", erklärte Holzer.

Um all diese Szenarien abzuwickeln wurde auf der diesjährigen Katastrophen-Fortbildung ein Novum vorgestellt. Das Salzburger Rote Kreuz betreibt gemeinsam mit dem Bayerischen Roten Kreuz zwei Einsatzleitfahrzeuge, diese kamen heuer im Pinzgau erstmals zum Einsatz. "Moderne Einsatzleitfahrzeuge des Bayrischen Roten Kreuzes in Salzburg zu verwenden, ist ein zukunftsweisender Schritt. Das sichert die Kommunikation bei grenzüberschreitenden Einsätzen und bei Einsätzen in Salzburg. Es ist ein Beispiel für effiziente Verwendung von Steuergeldern und öffentlichem Fördergeld", so Holzer.

Die beiden Einsatzleitfahrzeuge des Bayerischen Roten Kreuzes wurden so umgerüstet, dass sie auch in Salzburg eingesetzt werden können. Dazu wurden auch analoge und digitale Funkgeräte eingebaut und 24 digitale Handfunkgeräte für den Funk in Deutschland und Österreich beschafft. Beim Einsatz in Salzburg unterstützen zwei Rotkreuz-Mitarbeiter aus Salzburg die bayerischen Kollegen.

Ein Ausblick
2017 wird es eine spezielle modulare Ausbildung für Führungskräfte und Stabsmitglieder der Landes- und der Bezirksrettungskommandos geben. Zusätzlich bietet das Rote Kreuz weitere Großunfall-Katastrophen-Seminare an, um die Einsatzleiter bestmöglich auf solche Szenarien vorbereiten zu können. Die für Katastrophen speziell ausgebildeten Sondereinheiten bilden sich über das Jahr hinweg durch Kurse und Fortbildungen weiter. Auf die Sondereinheit "AMP" (Advanced Medical Post/vorgeschobener Behandlungsplatz) des Salzburger Roten Kreuzes wartet 2017 eine spezielle Herausforderung. Die Mitglieder dieser Einheit machen sich im Sommer auf den Weg nach Mazedonien, um an einer internationalen Übung teilzunehmen. "Der Austausch mit Kollegen aus dem In- und Ausland ist für uns sehr wichtig, um im Katastrophenfall noch besser agieren zu können", so Holzer.

Digitalfunk BOS Austria
Bei der gemeinsamen Projektumsetzung war die Landespolizeidirektion Salzburg speziell in den Projektgruppen "Standorterrichtung" (Planung der Sendestationen, Akquise der Standorte und Zugangsnutzung, Errichtung, Funktechnische Abnahme) durch die Techniker der Logistikabteilung vertreten und diese haben auch intern die notwendigen Voraussetzungen für die Digitalfunk Betriebsaufnahme der Polizei geschaffen.

In der Stadt Salzburg ist der Digitalfunk seit 2008 in Betrieb und seit 1. April 2014 sind im Bundesland Salzburg die Autobahnbereiche A1 und A10 mit Digitalfunk versorgt.

Die Betriebsaufnahme von 18 Sendestationen im Bezirk Tamsweg erfolgte am 1. Dezember 2016. Für den Bezirk St. Johann im Pongau ist der 1. März 2017 mit 36 Sendestationen vorgesehen. Der flächendeckende Vollbetrieb ist für 2018 geplant.

Die wichtigsten Vorteile des Digital-Funksystems gegenüber der Analog-Technik sind eine wesentlich bessere Funkabdeckung, höhere Sprachqualität, bezirks- und bundesländerübergreifende Funkkommunikation ohne Umschalten der Funkkanäle, Telefonruf ins öffentliche Netz, Kurznachrichten-Service (ähnlich SMS) sowie eine Daten- und Sprach-Verschlüsselung bei allen Endgeräten.

Ein organisationsübergreifender Funkverkehr ist durch gemeinsame BOS-Sprechgruppen zum Beispiel bei Bergrettungseinsätzen, Großbränden, Hochwasser etc. gewährleistet.

Zentrale Leitstelle
Im Jahr 2018 wird die neue zentrale Leitstelle in der Landespolizeidirektion Salzburg den Betrieb aufnehmen. Geplanter Baubeginn für die 210 Quadratmeter große Zentrale ist Mitte 2017.

"Mit dem Stabsraum, dem Führungsraum und Besprechungsräumen entsteht in Summe ein Verbund von etwa 480 Quadratmetern. Der Personalstand wird von derzeit 23 auf 44 Bedienstete aufgestockt", so Landespolizeidirektor Franz Ruf. Die Inbetriebnahme des neuen Einsatzleitsystems soll unabhängig vom Digitalfunk im Frühsommer 2018 erfolgen.

Technisch am Letztstand langen alle Notrufe des Landes in der Leitstelle ein und die Dokumentation aller Funkgespräche und Notrufe erfolgt sekundengenau. Im Jahr 2016 gab es in der Stadt Salzburg bisher knapp 92.000 Notrufe, die über den Polizeinotruf 133 oder den Euronotruf 112 einlangten.

Der Notrufdisponent ist rhetorisch und psychologisch geschult. Er erstellt ein Ticket nach Checkliste und übergibt den Einsatz elektronisch an den Funkdisponenten. Dieser führt den Einsatz mit Unterstützung des Systems. Wichtig sind umfassende und aktuelle Datenbanken im Hintergrund.

Der Einsatzauftrag wird elektronisch auf ein Display im Streifenwagen übertragen mit gleichzeitiger Navigation zum Einsatzort. Je nach Umfang oder Brisanz des Einsatzes gibt es über dem Funkdisponenten noch mehrere Kontrollebenen.

Bundesheer stellt sich in Salzburg neu und stark auf
"Neben der Einbindung des Bundesheers in das digitale Behördenfunksystem BOS gibt es eine äußerst positive Entwicklung im Bundesland Salzburg", berichtete Militärkommandant Heinz Hufler.

Mit 1. Jänner 2017 wird das Kommando Luftstreitkräfte in Salzburg unter der Führung von Brigadier Karl Gruber eingerichtet. Ebenso das Jägerbataillon 8 aus Teilen des ehemaligen Fliegerabwehrbataillons 3 in Salzburg und Tamsweg.

Ein unmittelbar durch das Militärkommando Salzburg geführter Infanterieverband hebt die Verfügbarkeit von Kräften im Bundesland für Einsätze zum Schutz und zur Hilfe sowie zum Aufbau der Miliz. Teile des Kommandos Führungsunterstützung und Cyber Defense sind in Salzburg beheimatet und bilden ein wesentliches Kommando zur Abwehr von Cyber-Bedrohungen. Der Fokus liegt im kommenden Jahr vor allem auf Personalgewinnungsmaßnahmen. Dazu wurden weitreichende Attraktivierungs-Maßnahmen getroffen.

Neuer Schwerpunkt - Katastrophenschutzvorsorge auf Gemeindeebene
"Die Dichte und Dimension elementarer Ereignisse, die Erstellung unterschiedlicher Einsatzunterlagen der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie der Siedlungswasserwirtschaft, die Nachschärfung der Notfall- und Sonderalarmpläne in ihrer neuen Detailliertheit und der Druck aus der Bevölkerung haben in der jüngeren Vergangenheit bei vielen Gemeinden zu einem kompletten Umdenken hinsichtlich der Bedeutung des Katastrophenschutzes auf Gemeindeebene geführt.

Immer mehr Gemeinden beschäftigen sich daher unglaublich intensiv mit den für ihr Gemeindegebiet relevanten Bedrohungsszenarien und erkennen mehr und mehr die Bedeutung der vorausschauenden Planung", so Bürgermeister Kurcz, der auch Vizepräsident des Salzburger Gemeindeverbandes ist.

Diesem Aspekt hat auch der Landeskatastrophenschutz in enger Abstimmung mit den Bezirksverwaltungsbehörden Rechnung getragen und ein spezielles Ausbildungsangebot entwickelt, bei dem aus dem Blickwinkel der Gemeinden den Themen "Katastrophenschutz in Salzburg und Österreich" sowie Einsatzvorbereitung und Katastrophenschutzplanung auf Gemeindeebene besonderes Augenmerk geschenkt wird. Zielgruppe sind dabei Bürgermeister, Vizebürgermeister, Amtsleiter sowie mit Katastrophenschutzaufgaben auf Gemeindeebene betraute Bedienstete.

Das Ausbildungsschwergewicht für 2017 sind die Themenbereiche "Führen im Einsatz" und "Einsatzvorbereitung". Insgesamt sind 24 Ausbildungsveranstaltungen mit insgesamt bis zu 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geplant.

Speziell zum Themenbereich Katastrophenschutzplanung soll 2017 die Zusammenarbeit unter Nutzung der Landeswerkzeuge (KATGIS) mit interessierten Gemeinden besonders intensiviert werden. Darüber hinaus werden mit der Einführung des digitalen Bündelfunks auch den Gemeinden neue Kommunikationswege im Katastrophenfall eröffnet, deren Einführung ebenfalls in speziellen Schulungsprogrammen zusammen mit den Bezirksverwaltungsbehörden erfolgen wird.

 

 

 

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