Bagdad/Wien (bmi) - Mehr als zehn Millionen Menschen sind unmittelbar von den Auswirkungen der jahrelangen militärischen
Auseinandersetzungen im Irak betroffen. Nach einem Hilfsersuchen der Vereinten Nationen an die Europäische
Union, hilft Österreich mit Material und Ausrüstung für Notunterkünfte und Flüchtlingslager.
Durch die andauernden bewaffneten Auseinandersetzungen wurden mittlerweile mehr als zehn Millionen Menschen gewaltsam
aus ihrer angestammten und rechtmäßigen Heimat vertrieben. Die Lage für die Bevölkerung hat
sich weiter verschärft. Nach neuerlichen militärischen Operationen in Mossul und Hawidja sind alleine
in den vergangenen zwei Monaten zusätzlich mehr als 100.000 Menschen unmittelbar betroffen und benötigen
dringende Unterstützung.
Durch den Winter wird die Lage weiter verschärft. Neben medizinischer Hilfe sind auch weitere Unterstützungsmaßnahmen
in den Flüchtlingslagern und Notunterkünften erforderlich.
Die Vereinten Nationen haben sich mit einem Hilfsersuchen an die Europäische Kommission gewandt und darin
um Unterstützung bei der Bewältigung dieser humanitären Katastrophe mit Ausrüstung und Geräten
für den Betrieb von Flüchtlingslagern und Notunterkünften gebeten. Dieses Hilfsersuchen hat auch
Österreich über die Bundeswarnzentrale im Einsatz- und Koordinationszentrum des Bundesministeriums für
Inneres erreicht.
"Das Innenministerium als verantwortliches Ressort für die internationale Katastrophenhilfe hat unverzüglich
auf diesen Hilfsaufruf reagiert", sagte Johann Bezdeka, Leiter der Gruppe II/B (Fremdenpolizei-, Zivil- und
Katastrophenschutzmanagement) im Innenministerium. "Über den Katastrophenhilfemechanismus der Europäischen
Union wurden mittlerweile 196 Familienzelte mit Wärmedämmung zur Unterbringung von etwa 1.000 Personen
angeboten, 1.000 Kunststoffplanen, 10.000 Wolldecken, jeweils 1.000 Küchen- und Hygienepakete für Familien
sowie 196 Heizungen und 400 Beleuchtungseinrichtungen für die Familienzelte", sagte Bezdeka.
Nach Annahme des Hilfsangebotes werden diese Hilfsgüter schrittweise auch mit Logistikunterstützung des
Österreichischen Roten Kreuzes nach Erbil transportiert und den Experten des UN- Welternährungsprogrammes
(WFP) übergeben. Die Kosten für den Transport der Hilfsgüter werden zu 85 Prozent von der Europäischen
Kommission kofinanziert.
Das Innenministerium organisiert und finanziert diese internationalen Katastrophenhilfemaßnahmen im Rahmen
seiner Zuständigkeit für die internationale Katastrophenhilfe und das Staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagement
(SKKM).
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