Schauspielschule für Menschen mit besonderen Bedürfnissen startet Regelspielbetrieb
– Unter diesem Motto findet am 20. Jänner 2017 die Eröffnungsgala des T21BÜNE Ensembles im MuTh,
Konzertsaal der Wiener Sängerknaben, statt
Wien (muth) - Knapp nach Jahresbeginn feiert das T21BÜNE Ensemble am 20. Jänner 2017 den Startschuss
der ersten Schauspielschule für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und beginnt mit dieser Eröffnungsgala
ihren regelmäßigen Vorstellungsbetrieb. In Kooperation mit dem MuTh werden unter dem Motto „Vor der
Kunst sind alle gleich“ 3 – 4 Produktionen jedes Jahr auf der Bühne der Wiener Sängerknaben zu sehen
sein. Gemeinsam mit prominenten Künstlern und Künstlerinnen – langjährige Wegbegleiter und „Friends“
wie zum Beispiel Carole Alston, Ingrid Burkhardt, Ruth Brauer, Marika Lichter, Erwin Steinhauer, Martina Ebm, Christian
Frank, Tommy Hojsa, Gregor Bloéb, u.v.m. – wird ein unvergesslicher Abend gestaltet, der im Zeichen der
Inklusion, des gegenseitigen Respekts und der Kunst von Menschen mit besonderen Bedürfnissen steht.
Seit 2008 zeigt die I Dance company durch ihre inklusive Lebens- und Arbeitsweise, wie Raum geschaffen werden kann,
damit Künstler und Künstlerinnen ihre eigene Individualität entfalten können. Dabei entwickelt
das Kunstkollektiv seine Arbeit immer stärker als eigene Kunstform. „Wir versuchen die Kunst aus jedem unserer
Tänzer und jeder unserer Tänzerin selbst herauszuholen und erarbeiten so gemeinsam die Stücke. Das
bedeutet auch, dass unsere Stücke sehr lebendig sind und sich auch weiterentwickeln können und sollen“,
beschreibt Bea Vavken, Gründungsmitglied und Intendantin der I Dance company, die Arbeitsweise der company.
„Weiterentwicklung“ ist eine der zentralen Eigenschaften, die die Arbeit der I Dance company ausmacht. Ihre Tanzperformances
sind mittlerweile fester Bestandteil der Kulturszene und mit ihren Produktionen verzaubern sie auf vielen Bühnen
wie z.B. im Burgtheater, dem Theater in der Josefstadt und dem Schauspielhaus Graz. Mit der Gründung einer
Berufsqualifizierungseinrichtung, der T21BÜNE, ist es nun möglich, wieder einen weiteren Schritt in Richtung
sozial gelebter Inklusion zu gehen. Durch die tägliche berufsspezifische Förderung können die Talente
der Teilnehmer und Teilnehmerinnen individuell unterstützt werden. Vom Darsteller auf der Bühne bis zur
Mitarbeit im organisatorischen Bereich wird den Künstlern und Künstlerinnen ein Einblick in die großen
Musik-, Tanz-und Schauspielbühnen ermöglicht. Die „Inklusive Bühnenreifeprüfung“, die in Zusammenarbeit
mit der „Younion – Die Daseinsgewerkschaft“, und dem Wiener Bühnenverein geschaffen wurde, ist der Abschluss
der Ausbildung.
„Das tägliche Training in der T21BÜNE ermöglicht uns eine ganz neue Probenentwicklung", erläutert
Bea Vavken. „Unsere T21BÜNE Ensemble-Mitglieder werden dabei von einem fixen Betreuerteam und externen Coaches
unterstützt. Sprechtraining, Texterarbeitung, Choreographie, Theatergeschichte und Rollenunterricht fördern
die künstlerischen Veranlagungen unserer Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Aber auch die Bewältigung von
unterschiedlichen Lebensbereichen im Alltag, wie zum Beispiel Einkaufen und Kochen stehen bei uns am Programm und
sind wichtige Maßnahmen, um die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein zu stärken. Und dieses
Selbstbewusstsein spiegelt sich wiederum in der künstlerischen Arbeit wieder“, erklärt Vavken die Dynamik
der T21BÜNE. So wird die Idee einer inklusiven Tanzgruppe weiterentwickelt und zum Grundstein für eine
inklusive Gesellschaft.
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