Markus Ebner tauschte für drei Monate seinen Arbeitsplatz in der Bezirkshauptmannschaft
mit EU-Aufgaben in Brüssel
Brüssel/Salzburg (lk) - Seit Anfang Jänner ist Markus Ebner wieder an seinem Arbeitsplatz als
juristischer Mitarbeiter in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung in der Gruppe Polizei und Verkehr tätig.
Zuvor tauschte er für drei Monate seinen Dienstort und war im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel
tätig.
"Mein Arbeitsschwerpunkt lag auf dem Monitoring, also dem Beobachten und Analysieren von Vorhaben zur Umsetzung
der EU-Sicherheitsagenda, insbesondere vor dem aktuellen Hintergrund der Terrorismusbekämpfung", berichtet
Ebner. Er bringt dafür den passenden fachlichen Hintergrund mit. Von 2004 bis 2011 war er als Polizist tätig
und beschäftigte sich dabei mit Fragen der polizeilichen Zusammenarbeit bei Großveranstaltungen. So
war er auch bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 als Verbindungsbeamter für Polizeieinheiten aus
anderen europäischen Staaten dabei. Bereits während seines Jus-Studiums spezialisierte Ebner sich auf
die europäische Polizeikooperation.
In Brüssel erhielt der junge Jurist, der vor seinem Einstieg in den Landesdienst 2013 in der Rechtssektion
des Innenministeriums tätig war, auch Einblicke in die Arbeit des Verbindungsbüros bei der Einflussnahme
in den Gesetzgebungsprozess auf europäischer Ebene. "Besonders die aktuell diskutierten Änderungen
der EU-Feuerwaffenrichtlinie werden konkrete Auswirkungen auf die Arbeit in der Bezirkshauptmannschaft haben. Dadurch
wurde für mich der Zusammenhang zwischen den Ebenen der Gesetzgebung und der Verwaltung noch besser verständlich.
Konkret verfolgte ich das Entstehen der europäischen Drohnenverordnung im Europäischen Parlament. Mögliche
Auswirkungen auf die Verwaltungspraxis waren bereits unmittelbar zu erkennen", so Ebner.
Die drei Monate, die Bezirkshauptmann Reinhold Mayer auf seinen Mitarbeiter verzichten musste, haben sich nach
seiner Ansicht jedenfalls mehrfach gerechnet. "Eine Dienstzuteilung nach Brüssel bringt die EU ein kräftiges
Stück näher in die Alltagspraxis einer Bezirksbehörde. Denn ein beachtlicher Teil der Tätigkeit
der Bezirksverwaltungsbehörden gründet bereits auf europarechtlichen Bestimmungen", so Bezirkshauptmann
Mayer.
Unbezahlbar ist dabei der Netzwerkaufbau mit vielen am Gesetzgebungs- und Vollziehungsprozess Beteiligten. "Man
findet heraus, welche Menschen und Persönlichkeiten hinter den Gesetzesvorhaben stehen und wie sie 'ticken'.
Ansprechpartner bekommen so ein Gesicht und ich einen direkten Draht zu ihnen", bestätigt Ebner.
Der Brüssel-Heimkehrer hebt auch die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und
Kollegen des Verbindungbüros hervor: "Ich wurde in Brüssel bestens aufgenommen und habe mich ab
dem ersten Tag als Teil des Teams gefühlt", sagte Ebner. Für Verbindungsbüro-Leiterin Michaela
Petz-Michez ist es eine Bereicherung, dass Kolleginnen und Kollegen aus dem Landesdienst in Brüssel mitarbeiten:
"So wird die Europapolitik auch innerhalb der Salzburger Verwaltung intensiver gelebt", so Petz-Michez.
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