Europapolitik direkt an der Quelle verfolgt

 

erstellt am
05. 01. 17
13:00 MEZ

Markus Ebner tauschte für drei Monate seinen Arbeitsplatz in der Bezirkshauptmannschaft mit EU-Aufgaben in Brüssel
Brüssel/Salzburg (lk) - Seit Anfang Jänner ist Markus Ebner wieder an seinem Arbeitsplatz als juristischer Mitarbeiter in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung in der Gruppe Polizei und Verkehr tätig. Zuvor tauschte er für drei Monate seinen Dienstort und war im Salzburger EU-Verbindungsbüro Brüssel tätig.

"Mein Arbeitsschwerpunkt lag auf dem Monitoring, also dem Beobachten und Analysieren von Vorhaben zur Umsetzung der EU-Sicherheitsagenda, insbesondere vor dem aktuellen Hintergrund der Terrorismusbekämpfung", berichtet Ebner. Er bringt dafür den passenden fachlichen Hintergrund mit. Von 2004 bis 2011 war er als Polizist tätig und beschäftigte sich dabei mit Fragen der polizeilichen Zusammenarbeit bei Großveranstaltungen. So war er auch bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 als Verbindungsbeamter für Polizeieinheiten aus anderen europäischen Staaten dabei. Bereits während seines Jus-Studiums spezialisierte Ebner sich auf die europäische Polizeikooperation.

In Brüssel erhielt der junge Jurist, der vor seinem Einstieg in den Landesdienst 2013 in der Rechtssektion des Innenministeriums tätig war, auch Einblicke in die Arbeit des Verbindungsbüros bei der Einflussnahme in den Gesetzgebungsprozess auf europäischer Ebene. "Besonders die aktuell diskutierten Änderungen der EU-Feuerwaffenrichtlinie werden konkrete Auswirkungen auf die Arbeit in der Bezirkshauptmannschaft haben. Dadurch wurde für mich der Zusammenhang zwischen den Ebenen der Gesetzgebung und der Verwaltung noch besser verständlich. Konkret verfolgte ich das Entstehen der europäischen Drohnenverordnung im Europäischen Parlament. Mögliche Auswirkungen auf die Verwaltungspraxis waren bereits unmittelbar zu erkennen", so Ebner.

Die drei Monate, die Bezirkshauptmann Reinhold Mayer auf seinen Mitarbeiter verzichten musste, haben sich nach seiner Ansicht jedenfalls mehrfach gerechnet. "Eine Dienstzuteilung nach Brüssel bringt die EU ein kräftiges Stück näher in die Alltagspraxis einer Bezirksbehörde. Denn ein beachtlicher Teil der Tätigkeit der Bezirksverwaltungsbehörden gründet bereits auf europarechtlichen Bestimmungen", so Bezirkshauptmann Mayer.

Unbezahlbar ist dabei der Netzwerkaufbau mit vielen am Gesetzgebungs- und Vollziehungsprozess Beteiligten. "Man findet heraus, welche Menschen und Persönlichkeiten hinter den Gesetzesvorhaben stehen und wie sie 'ticken'. Ansprechpartner bekommen so ein Gesicht und ich einen direkten Draht zu ihnen", bestätigt Ebner.

Der Brüssel-Heimkehrer hebt auch die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen des Verbindungbüros hervor: "Ich wurde in Brüssel bestens aufgenommen und habe mich ab dem ersten Tag als Teil des Teams gefühlt", sagte Ebner. Für Verbindungsbüro-Leiterin Michaela Petz-Michez ist es eine Bereicherung, dass Kolleginnen und Kollegen aus dem Landesdienst in Brüssel mitarbeiten: "So wird die Europapolitik auch innerhalb der Salzburger Verwaltung intensiver gelebt", so Petz-Michez.

 

 

 

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