Standort Österreich im Aufwind: Erstmals über 300 internationale Unternehmen bei
der Ansiedlung betreut - Forschende Firmen und Startups verdoppelt
Wien (bmwfw) - Die zum Wirtschaftsministerium ressortierende Betriebsansiedlungsagentur ABA – Invest in
Austria legt eine Rekordbilanz vor: „Der Standort Österreich ist im Aufwind. Gemeinsam mit den Regionalgesellschaften
konnte die ABA im Vorjahr 319 neue internationale Unternehmen ansiedeln, ein Plus von über sieben Prozent.
Damit haben wir erstmals die Schallmauer von 300 Ansiedlungen durchbrochen“, sagte Wirtschaftsminister Reinhold
Mitterlehner in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ABA-Geschäftsführer René Siegl am 04.01.
Die mit den Rekord-Ansiedlungen verbundenen Investitionen im Land sind 2016 um 42 Prozent auf 705,22 Millionen
Euro gestiegen. Bei der Zahl der neuen Jobs gab es eine leichte Steigerung auf 2.622. Mitterlehner erwartet insgesamt
ein erfolgreiches Jahr für die heimische Wirtschaft: „Der Ausblick ist positiv. Unsere Unternehmen rücken
trotz internationaler Krisen und Unsicherheiten wieder den Optimismus in den Vordergrund.“
„Viele internationale Betriebe, die sich bei uns ansiedeln, schätzen die Drehscheibenfunktion in Richtung
Ost- und Südosteuropa. Dazu kommen die qualifizierten Fachkräfte sowie Österreichs Stabilität
und Rechtssicherheit. In einem schwierigen geopolitischen Umfeld gewinnen diese Erfolgsfaktoren an Bedeutung“,
sagte Mitterlehner. „Wir haben uns bewusst attraktiver für forschende Unternehmen und internationale Startups
gemacht. Das zahlt sich jetzt aus", verweist Mitterlehner auf die erhöhte Forschungsprämie und das
neue Startup-Paket. Zusätzlich sinken die Lohnnebenkosten allein 2017 um rund 500 Millionen Euro.
Mitterlehner sieht trotz der guten Zahlen „keinen Anlass für tatenlose Selbstzufriedenheit“ und spricht sich
insbesondere für ein modernes Arbeitsrecht und das weitere Senken der Steuer- und Abgabenquote aus. „Wir stehen
in einem harten internationalen Wettbewerb, gerade bei der Körperschaftssteuer. Wenn 17 von 28 EU-Ländern
niedrigere Sätze als Österreich haben, müssen wir uns mittelfristig mit diesem Thema auseinandersetzen.
Abhängig von den budgetären Möglichkeiten und im Kontext einer nächsten Steuerreform-Etappe“,
sagte Mitterlehner.
Starkes Interesse aus Deutschland, China und CEE/SEE Märkten
Aus dem traditionell stärksten Investorland Deutschland kamen im Vorjahr 116 Unternehmen nach Österreich
– und damit um rund 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutschland zeichnete damit für 36 Prozent aller ABA-Projekte
verantwortlich. Stark steigend ist auch das Engagement aus China: Zwölf chinesische Unternehmen (gegenüber
sieben im Vorjahr) siedelten sich 2016 mit Unterstützung der ABA im Land an. Rund 70 Unternehmen – und damit
mehr als ein Fünftel aller neuen ABA-Ansiedlungen – kamen aus den CEE/SEE-Ländern. Am stärksten
vertreten waren hier Ungarn, Slowenien, die Slowakei und Russland.
Zahl der forschenden Firmen und Start-Ups verdoppelt
Mehr als zehn Prozent der von der ABA 2016 bei der Ansiedlung beratenen internationalen Unternehmen betreiben
Forschung & Entwicklung. „Die Zahl der angesiedelten F&E treibenden Firmen hat sich im Vorjahr von 16 auf
35 mehr als verdoppelt. Allein im Vorjahr haben diese Betriebe rund 124 Millionen Euro in Österreich investiert.
Das ist ein starkes Zeichen für die Qualität des Forschungsstandorts“, betont Mitterlehner. „Maßnahmen
wie die erhöhte Forschungsprämie machen sich bezahlt. Damit haben wir Vorteile im weltweiten Standortwettbewerb.“
Als Teil der Gründerland-Strategie des Wirtschaftsministeriums betreut die ABA auch internationale Startups
bei der Gründung in Österreich. „2016 konnten wir die Zahl der angesiedelten Startups auf 18 verdoppeln“,
erläutert Mitterlehner.
Bundesländer-Ranking: Wien vor Salzburg, Kärnten und Oberösterreich
Auch 2016 siedelte sich mit 155 die Mehrzahl der internationalen Unternehmen in der Hauptstadt Wien an (2015:
150). Stärkstes Bundesland nach Wien war Salzburg mit 31 (2015: 25) Betriebsansiedlungen, gefolgt von Kärnten
mit 27 (2015: 36) und Oberösterreich mit 23 Ansiedlungen (2015: 17). 22 (2015: 20) der von der ABA und den
Regionalgesellschaften betreuten Firmengründungen wurden in Tirol, 21 in der Steiermark (2015: 16), 20 in
Niederösterreich (2015: 18), elf in Vorarlberg (2015: 9) und sieben im Burgenland (2015: 5) angesiedelt. Zwei
Unternehmen haben Standorte in mehreren Bundesländern.
Beispiele von Unternehmen, die sich für Österreich entschieden haben
Bekum Gruppe: Um die europäische Fertigung von Extrusionsblasmaschinen an einem Standort zu bündeln,
hat der Berliner Maschinenbauer Bekum den Produktionsbereich mit Maschinenmontage, Einkauf, Arbeitsvorbereitung
und Lager nach Niederösterreich verlagert. In Traismauer wurden fünf Millionen Euro in den Ausbau des
Werks investiert und 40 Arbeitsplätze geschaffen. Dort wurden bislang ausschließlich Großblasanlagen
gebaut, jetzt auch die kleineren Verpackungsmaschinen.
CETC: Eines von Chinas größten Technologieunternehmen im Bereich Energietechnik und Informationstechnologie
baut in Graz seine Europazentrale auf. Dort kooperierte CETC bereits mit Universitäten und Unternehmen.
Amlogy: Das Startup-Unternehmen entwickelt Augmented Reality und Virtual Reality Applikationen. So haben
die russisch-armenischen Gründer mit einer Lernapplikation beispielsweise Schulbücher mittels virtueller
3D-Darstellung zum Leben erweckt, um das Lernen zu vereinfachen.
Die ABA – Invest in Austria in Austria ist eine im Eigentum des österreichischen Wirtschaftsministeriums
stehende Betriebsansiedlungsgesellschaft. Sie berät interessierte Unternehmen kostenlos bei der Standortwahl,
in arbeits- und steuerrechtlichen Fragen, hilft bei der Suche nach Kooperationspartnern und unterstützt im
Kontakt mit Behörden.
|