Ein Radar gegen Drohnen, ein EU-basiertes Sicherheitszertifikat für cyber-kritische Bereiche:
TECHNIKON ist die wichtigste F&E-Drehscheibe zwischen heimischen Unternehmen und der EU
Brüssel/Villach (technikon) - Sie transportieren Drogen über Grenzen und Waffen und Mobiltelefone
in Gefängnisse: Illegal eingesetzte Drohnen sind längst zu einem Sicherheitsrisiko geworden. Ihre Erkennung
und Überwachung ist vielen Ländern ein wichtiges Anliegen. Unter der Bezeichnung „Alfa“ soll deshalb
im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes eine Art mobiles Radarsystem entwickelt werden, das Drohnen erfasst und
trackt. Geleitet wird das Projekt von der Villacher TECHNIKON.
Und dieses Projekt ist nur eines von fünf, das von Villach aus gelenkt wird. Denn Klaus Koch, Gründer
und Geschäftsführer der Forschungs- und Projektgesellschaft TECHNIKON, und seinem Team ist es gelungen,
innerhalb weniger Monate gleich fünf EU-weit ausgeschriebene Forschungsprojekte nach Österreich zu holen.
Das reine Förderungsvolumen aller fünf Projekte beträgt in Summe über 22 Millionen Euro. Partner
sind u.a. die OMV, das Fraunhofer Institut und der Lichtkonzern Zumtobel.
500 Millionen Euro Fördergelder
Der Erfolg des in Villach ansässigen 22-Mitarbeiter-Unternehmens ist kein Zufall. Seit 15 Jahren engagiert
sich Klaus Koch in der europaweiten Forschungslandschaft. Neben den eigenen F&E-Aktivitäten mit dem Schwerpunkt
Cyber Security unterstützt der 57jährige Diplom-Ingenieur und Doktor der Technik österreichische
Unternehmen als Dienstleister, für ihre Forschungsprojekte finanzielle Unterstützung aus den zahlreichen
Brüsseler Fördertöpfen zu bekommen.
Vor allem aber bewirbt sich die TECHNIKON zusammen mit Industriepartnern auch selber um EU-weit ausgeschriebene
Forschungsprojekte. Mit großem Erfolg: Insgesamt hat Koch in den letzten Jahren bei 70 Projekten Fördergelder
in Höhe von über 500 Millionen Euro nach Österreich geholt – mehr als jedes andere Unternehmen.
Die TECHNIKON ist damit die wichtigste Drehscheibe zwischen forschenden Unternehmen in Österreich und der
EU – und gehört so zu den wichtigsten F&E-Antriebskräften in Österreich. „Unsere Erfolgsquote
liegt bei 1 zu 3“, sagt Koch stolz, „von drei EU-Projekten, bei denen wir einreichen, bekommen wir eines. EU-weit
liegt die Quote bei 1 zu 20.“
Vergiftetes Wasser und längeres Leuchten
Bei den aktuell gewonnenen EU-Projekten, die TECHNIKON auch koordiniert, geht es konkret um folgende Themen:
- Unter der Bezeichnung ALFA (Advanced Low Flying Aircrafts Detection and Tracking)
soll eine Art „Radar für Drohnen“ entwickelt werden. Mithilfe mobiler Sensoren sollen Drohnen erkannt und
getrackt werden. Partner ist u.a. die spanische Polizei Guardia Civil.
- Beim Projekt Aquarius werden u.a. mit der OMV als Partner Sensoren auf Laser-Basis
entwickelt, die erkennen, ob Wasser kontaminiert ist. + Schon Steuerungssysteme von Aufzügen bestehen aus
zahlreichen Komponenten und sind derart komplex, dass sie kaum nach Sicherheitsstandards zertifiziert werden können.
Genau das soll certMils ändern. Klaus Koch: „Ziel ist die Schaffung eines vertrauenswürdigen, EU-basierten
Sicherheitszertifikates für cyber-kritische Bereiche.“ Mit an Bord sind dabei u.a. Thales Österreich
und Schneider Electric.
- Eine deutliche Verbesserung der für LED-Leuchten notwendigen Vorschaltgeräte
ist das Ziel von LEDLUM. Diese Geräte, die die Alterung von LED-Lampen ausgleichen, sollen kleiner, leistungsfähiger
und gleichzeitig günstiger in der Herstellung werden. Industriepartner ist hier der Voralberger Zumtobel-Konzern.
- Eine Software zur Überprüfung von Software: Dieser Ansatz zur Verbesserung
der Sicherheit von eingesetzten Software-Modulen steht im Mittelpunkt des Projektes VESSEDA (Verification Engineering
Of Critical Applications), das gemeinsam u.a. mit dem Fraunhofer-Institut durchgeführt wird. „Ziel ist eine
Automatisierung des Überprüfungsverfahren von Software-Modulen“, sagt Klaus Koch, „das Ergebnis soll
als open-source-Lösung allen zur Verfügung stehen.“
Der gebürtige Tiroler Klaus Koch hat TECHNIKON vor 15 Jahre in Villach gegründet. Er hat in Innsbruck
und Graz studiert und war einige Jahre an der University of California sowie in Zürich tätig. Als einer
der Initiatoren der Fachhochschule Kärnten übersiedelte er nach Kärnten.
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