Rössler und Schwaiger: Mit dem zentralen Energieversorger des
Landes haben wir einen starken Salzburg-2050-Partner an unserer Seite
Salzburg (lk) - Mit ihren Unterschriften besiegelten Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler,
Landesrat Josef Schwaiger sowie der Vorstand der Salzburg AG, Leonhard Schitter und Horst Ebner, heute, am 16.01.
ihre Partnerschaft für die Klima- und Energiestrategie Salzburg 2050. Ziel dieser Strategie ist es, bis 2050
ein klimaneutrales und energieautonomes Bundesland zu sein. Erste Etappenziele sind bereits im Masterplan Klima
und Energie 2020 vorgesehen: So soll die Hälfte des Energiebedarfs im Bundesland aus erneuerbaren Energien
gewonnen und die Treibhausgase um 30 Prozent gesenkt werden.
"Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir starke Partner, die eine große Außenwirkung haben und
mit gutem Beispiel vorangehen. Die Salzburg AG ist der zentrale Energieversorger des Landes und somit für
uns ein idealer Partner in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz. Die Partnerschaft und das gemeinsam entwickelte
Arbeitsprogramm sind ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele", so Landeshauptmann-Stellvertreterin
Rössler.
Mit der 2050-Partnerschaft bekennen sich beide Parteien unter anderem zur nachhaltigen Energieerzeugung in Salzburg.
Wasser, Sonne und Wind sind demnach die bevorzugten Energiequellen.
"Die ambitionierten Ziele des Masterplans Klima und Energie 2020 können wir nur erreichen, wenn alle
an einem Strang ziehen", so Energielandesrat Josef Schwaiger. "Von der Politik und Landesverwaltung über
die Unternehmen bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern können alle einen wichtigen Beitrag dazu
leisten. Die heute unterzeichnete Partnerschaft mit der Salzburg AG ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung
der Klima- und Energieziele des Landes. Die Partnerschaft wird kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern ist mit zahlreichen
Maßnahmen gefüllt. Die Maßnahmen haben konkrete Auswirkungen auf den Ausstoß von Treibhausgasen
und auf den Anteil erneuerbarer Energien im Bundesland Salzburg."
Das gemeinsame Arbeitsprogramm sieht weiterhin eine enge Zusammenarbeit bei Zukunftsprojekten vor, wie etwa beim
Projekt "Vorzeigeregion Energie". Hierbei wirken die beiden Partner bei der Erarbeitung eines integrierten
Wärmeplans im Zentralraum Salzburg mit. Dabei wird die vermehrte Dekarbonisierung der Fernwärmeaufbringung
diskutiert. Das bedeutet eine verstärkte Umstellung der Wirtschaftsweise mit dem Ziel, den Umsatz an Treibhausgasen
sukzessive zu vermindern.
Leonhard Schitter, Vorstand Salzburg AG, betonte: "Die Energiewende, weg von fossilen Energieträgern,
ist vor allem auch eine Mobilitätswende. Wir setzen daher noch intensiver auf Elektromobilität. Mit dem
119-Ladestationen-Programm, zusätzlich in jeder Gemeinde eine Stromtankstelle, wollen wir gemeinsam mit dem
Partner Land und den Gemeinden einen wichtigen Meilenstein setzen. Wir werden 2017 auch wieder wesentliche Investitionen
in neue Photovoltaik-Anlagen tätigen und als Full Service Dienstleister private Haushalte, öffentliche
Gebäude und Gemeinden mit unseren Sonnenstrom-Komplettangeboten ermutigen, einen Beitrag zur Energiewende
zu leisten. Zum Beispiel wird das 100-Dächer-Programm, das erfolgreiche Kooperationsmodell mit dem Land Salzburg,
in diesem Jahr um zusätzliche 250 Dächer erweitert. Damit werden private Hausbesitzer zu Sonnenstromerzeugern.
Und die Salzburg AG kümmert sich um alle Belange."
Vorstandskollege Horst Ebner ergänzte: "In der Energiegewinnung haben wir auch bisher auf erneuerbare
Quellen gesetzt und tun das künftig noch mehr. Allein in diesem Jahr investieren wir fast 30 Millionen Euro
in die Modernisierung von Wasserkraftwerken, Photovoltaik-, oder Biomasse- und Ökoenergie-Anlagen. Das Wasserkraftwerk
Gries im Pinzgau ist gerade im Bau mit finanzieller Unterstützung des Landes Salzburg. Wir betreiben 30 Wasserkraftwerke
und reduzieren damit nachhaltig Emissionen. Allein das 2015 neu eröffnete Kraftwerk Fritzbach spart mehr als
20.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein, das modernisierte Kraftwerk Bärenwerk 53.000 Tonnen.
Mit einer Salzburg-2050-Partnerschaft leisten Verantwortungsträger und öffentlich bekannte Einrichtungen
einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der Klima- und Energieziele des Landes und machen die Themen Klimaschutz
und Energieeffizienz einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Erstes gemeinsames Arbeitsprogramm
Die Salzburg AG und das Land Salzburg kommen überein, in einem ersten gemeinsamen Arbeitsprogramm Richtung
Klimaschutz und Energieeffizienz konkrete Kooperationspunkte gemeinsam umzusetzen. Die umfangreichsten Maßnahmen
dieses Fahrplans betreffen die Wasserkraft, Elektromobilitäts-Ladestationen, Photovoltaik sowie Biomasse.
So beträgt das Potenzial der Projekte wie das Wasserkraftwerk Gries und der Energiespeicher Dießbach,
die aktuell realisiert werden, sowie das technisch mögliche Wasserkraftwerk Stegenwald 837 Terajoule. Darüber
hinaus wird die Realisierung weiterer kleinerer Projekte angestrebt.
Im Bereich der Photovoltaik werden Maßnahmen im Umfang von 27 Terajoule angestrebt. Dabei wird das bereits
umgesetzte erfolgreiche 100-Dächer-Programm mit einem 250-Dächer-Programm 2017 weitergeführt. Damit
soll Privathaushalten mit Hilfe eines einfachen Mietmodells die Eigenversorgung mit Sonnenstrom ermöglicht
werden.
Elektromobilität wird als wichtiges gemeinsames Zukunftsthema angesehen. Hier soll es gemeinsame Aktivitäten
hinsichtlich einer verbesserten Infrastruktur und bevorzugter Verkehrslösungen geben. So sollen 119 E-Ladestationen
für die Gemeinden im Bundesland Salzburg bei Interesse der Gemeinden umgesetzt werden. Geplant ist hier eine
Drittelfinanzierung von Salzburg AG, Land Salzburg und der jeweiligen Gemeinde. Die Maßnahme trägt im
Mobilitätsbereich dazu bei, das im Masterplan angepeilte Ziel zu erreichen.
Biomasse Kraft-Wärme-Kopplung Siezenheim
Im Bereich der Biomasse unterstützt das Land Salzburg die Salzburg AG bei der Erlangung der Bundesförderung
für den Neubau sowie ein weiteres Projekt mit Wärmerückgewinnung im Biomassewerk in Siezenheim.
Das zusätzliche Wärmepotenzial beträgt dabei 118,8 Terajoule. Zudem wird eine Treibhausgasminderung
von 5.000 Tonnen CO2-Äquivalent erwartet.
Die erfolgreichen Smart-Grids-Projekte werden weiterhin vom Land unterstützt. Im Bereich der Fernwärme
wird von der Salzburg AG ein Ausbau-Potenzial von 522 Terajoule (Betrachtungszeitraum 2013 bis 2020) angestrebt.
Auch das Salzburger Qualitätsnetzwerk Wärmepumpe hat sich sehr bewährt und wird partnerschaftlich
weitergeführt. Die Salzburg AG strebt einen Ausbau von Wärmepumpen im Ausmaß von 193 Terajoule
an. Die Salzburg AG wird weiters die Bereiche Bewusstseinsbildung und Vorbildwirkung sowie die Energieberatung
ausbauen und selber zahlreiche nachhaltige Initiativen im eigenen Betrieb umsetzen.
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