Salzburg AG und Land schließen
 Bündnis für den Klimaschutz

 

erstellt am
16. 01. 17
13:00 MEZ

Rössler und Schwaiger: Mit dem zentralen Energieversorger des Landes haben wir einen starken Salzburg-2050-Partner an unserer Seite
Salzburg (lk) - Mit ihren Unterschriften besiegelten Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler, Landesrat Josef Schwaiger sowie der Vorstand der Salzburg AG, Leonhard Schitter und Horst Ebner, heute, am 16.01. ihre Partnerschaft für die Klima- und Energiestrategie Salzburg 2050. Ziel dieser Strategie ist es, bis 2050 ein klimaneutrales und energieautonomes Bundesland zu sein. Erste Etappenziele sind bereits im Masterplan Klima und Energie 2020 vorgesehen: So soll die Hälfte des Energiebedarfs im Bundesland aus erneuerbaren Energien gewonnen und die Treibhausgase um 30 Prozent gesenkt werden.

"Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir starke Partner, die eine große Außenwirkung haben und mit gutem Beispiel vorangehen. Die Salzburg AG ist der zentrale Energieversorger des Landes und somit für uns ein idealer Partner in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz. Die Partnerschaft und das gemeinsam entwickelte Arbeitsprogramm sind ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele", so Landeshauptmann-Stellvertreterin Rössler.

Mit der 2050-Partnerschaft bekennen sich beide Parteien unter anderem zur nachhaltigen Energieerzeugung in Salzburg. Wasser, Sonne und Wind sind demnach die bevorzugten Energiequellen.

"Die ambitionierten Ziele des Masterplans Klima und Energie 2020 können wir nur erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen", so Energielandesrat Josef Schwaiger. "Von der Politik und Landesverwaltung über die Unternehmen bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern können alle einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Die heute unterzeichnete Partnerschaft mit der Salzburg AG ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der Klima- und Energieziele des Landes. Die Partnerschaft wird kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern ist mit zahlreichen Maßnahmen gefüllt. Die Maßnahmen haben konkrete Auswirkungen auf den Ausstoß von Treibhausgasen und auf den Anteil erneuerbarer Energien im Bundesland Salzburg."

Das gemeinsame Arbeitsprogramm sieht weiterhin eine enge Zusammenarbeit bei Zukunftsprojekten vor, wie etwa beim Projekt "Vorzeigeregion Energie". Hierbei wirken die beiden Partner bei der Erarbeitung eines integrierten Wärmeplans im Zentralraum Salzburg mit. Dabei wird die vermehrte Dekarbonisierung der Fernwärmeaufbringung diskutiert. Das bedeutet eine verstärkte Umstellung der Wirtschaftsweise mit dem Ziel, den Umsatz an Treibhausgasen sukzessive zu vermindern.

Leonhard Schitter, Vorstand Salzburg AG, betonte: "Die Energiewende, weg von fossilen Energieträgern, ist vor allem auch eine Mobilitätswende. Wir setzen daher noch intensiver auf Elektromobilität. Mit dem 119-Ladestationen-Programm, zusätzlich in jeder Gemeinde eine Stromtankstelle, wollen wir gemeinsam mit dem Partner Land und den Gemeinden einen wichtigen Meilenstein setzen. Wir werden 2017 auch wieder wesentliche Investitionen in neue Photovoltaik-Anlagen tätigen und als Full Service Dienstleister private Haushalte, öffentliche Gebäude und Gemeinden mit unseren Sonnenstrom-Komplettangeboten ermutigen, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Zum Beispiel wird das 100-Dächer-Programm, das erfolgreiche Kooperationsmodell mit dem Land Salzburg, in diesem Jahr um zusätzliche 250 Dächer erweitert. Damit werden private Hausbesitzer zu Sonnenstromerzeugern. Und die Salzburg AG kümmert sich um alle Belange."

Vorstandskollege Horst Ebner ergänzte: "In der Energiegewinnung haben wir auch bisher auf erneuerbare Quellen gesetzt und tun das künftig noch mehr. Allein in diesem Jahr investieren wir fast 30 Millionen Euro in die Modernisierung von Wasserkraftwerken, Photovoltaik-, oder Biomasse- und Ökoenergie-Anlagen. Das Wasserkraftwerk Gries im Pinzgau ist gerade im Bau mit finanzieller Unterstützung des Landes Salzburg. Wir betreiben 30 Wasserkraftwerke und reduzieren damit nachhaltig Emissionen. Allein das 2015 neu eröffnete Kraftwerk Fritzbach spart mehr als 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein, das modernisierte Kraftwerk Bärenwerk 53.000 Tonnen.

Mit einer Salzburg-2050-Partnerschaft leisten Verantwortungsträger und öffentlich bekannte Einrichtungen einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der Klima- und Energieziele des Landes und machen die Themen Klimaschutz und Energieeffizienz einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Erstes gemeinsames Arbeitsprogramm
Die Salzburg AG und das Land Salzburg kommen überein, in einem ersten gemeinsamen Arbeitsprogramm Richtung Klimaschutz und Energieeffizienz konkrete Kooperationspunkte gemeinsam umzusetzen. Die umfangreichsten Maßnahmen dieses Fahrplans betreffen die Wasserkraft, Elektromobilitäts-Ladestationen, Photovoltaik sowie Biomasse. So beträgt das Potenzial der Projekte wie das Wasserkraftwerk Gries und der Energiespeicher Dießbach, die aktuell realisiert werden, sowie das technisch mögliche Wasserkraftwerk Stegenwald 837 Terajoule. Darüber hinaus wird die Realisierung weiterer kleinerer Projekte angestrebt.

Im Bereich der Photovoltaik werden Maßnahmen im Umfang von 27 Terajoule angestrebt. Dabei wird das bereits umgesetzte erfolgreiche 100-Dächer-Programm mit einem 250-Dächer-Programm 2017 weitergeführt. Damit soll Privathaushalten mit Hilfe eines einfachen Mietmodells die Eigenversorgung mit Sonnenstrom ermöglicht werden.

Elektromobilität wird als wichtiges gemeinsames Zukunftsthema angesehen. Hier soll es gemeinsame Aktivitäten hinsichtlich einer verbesserten Infrastruktur und bevorzugter Verkehrslösungen geben. So sollen 119 E-Ladestationen für die Gemeinden im Bundesland Salzburg bei Interesse der Gemeinden umgesetzt werden. Geplant ist hier eine Drittelfinanzierung von Salzburg AG, Land Salzburg und der jeweiligen Gemeinde. Die Maßnahme trägt im Mobilitätsbereich dazu bei, das im Masterplan angepeilte Ziel zu erreichen.

Biomasse Kraft-Wärme-Kopplung Siezenheim
Im Bereich der Biomasse unterstützt das Land Salzburg die Salzburg AG bei der Erlangung der Bundesförderung für den Neubau sowie ein weiteres Projekt mit Wärmerückgewinnung im Biomassewerk in Siezenheim. Das zusätzliche Wärmepotenzial beträgt dabei 118,8 Terajoule. Zudem wird eine Treibhausgasminderung von 5.000 Tonnen CO2-Äquivalent erwartet.

Die erfolgreichen Smart-Grids-Projekte werden weiterhin vom Land unterstützt. Im Bereich der Fernwärme wird von der Salzburg AG ein Ausbau-Potenzial von 522 Terajoule (Betrachtungszeitraum 2013 bis 2020) angestrebt. Auch das Salzburger Qualitätsnetzwerk Wärmepumpe hat sich sehr bewährt und wird partnerschaftlich weitergeführt. Die Salzburg AG strebt einen Ausbau von Wärmepumpen im Ausmaß von 193 Terajoule an. Die Salzburg AG wird weiters die Bereiche Bewusstseinsbildung und Vorbildwirkung sowie die Energieberatung ausbauen und selber zahlreiche nachhaltige Initiativen im eigenen Betrieb umsetzen.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.salzburg2050.at

   
     

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at