Autonomie, Europa, Migration und Brennergrenze: Die Themen, über die LH Kompatscher heute
mit Bundeskanzler Kern gesprochen hat, waren vielfältig.
Wien/Bozen (lpa) - Landeshauptmann Arno Kompatscher ist am 12.01. im österreichischen Bundeskanzleramt
erstmals mit Bundeskanzler Christian Kern zu einem offiziellen Gespräch zusammengetroffen. Im Verlauf des
einstündigen Gesprächs wurden viele aktuelle politische Fragen und Themen angesprochen. Ein Schwerpunkt
war die Südtirol-Autonomie und deren Weiterentwicklung auch im Lichte der gescheiterten Verfassungsreform.
"Bundeskanzler Kern war sehr gut über die Lage in Südtirol und in Italien informiert", berichtete
nach dem Treffen Landeshauptmann Kompatscher. Er unterrichtete den österreichischen Bundeskanzler über
die einzelnen Fragen, die es nach Ablehnung der Verfassungsreform im Hinblick auf Südtirols Sonderautonomie
zu klären gebe. Dabei nutzte Landeshauptmann Kompatscher auch die Gelegenheit, um sich für Österreichs
Schutzfunktion zu bedanken.
Die Migration war ein zweites Schwerpunktthema des Gesprächs. Die Flüchtlingsfrage, waren sich die Gesprächspartner
einig, sei eine große Herausforderung, die gemeinsame europäische Antworten und vor allem auch Solidarität
erfordere. Bundeskanzler Kern anerkannte, dass sich Italien an die Vereinbarungen des vergangenen Jahres gehalten
habe, wodurch die Schließung der Brennergrenze vermieden worden sei.
Gesprochen wurde auch über die politische Entwicklung in Europa. Dass der Populismus in Europa zunehme, darüber
zeigten sich Bundeskanzler Kern und Landeshauptmann Kompatscher gleichermaßen besorgt. Weitere Gesprächsthemen
waren die Arbeitsmarktpolitik sowie die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung auf europäischer,
österreichischer und Südtiroler Ebene.
Vor seinem Treffen mit Bundeskanzler Kern war Landeshauptmann Kompatscher im Wiener Rathaus mit Bürgermeister
Michael Häupl zusammengetroffen. Auch bei diesem Gespräch war Migration ein bestimmendes Thema neben
Wohnbau und Bildung und Schule. Bürgermeister Häupl, der auch Landeshauptmann des Landes Wien ist, pflegt
seit Jahren enge Beziehungen zu Südtirol und ist auch Träger des Großen Verdienstorden des Landes.
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