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Zum Tod von Ari Rath
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aktualisiert
13. 01. 17
14:30 MEZ
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Nationalratspräsidentin Doris Bures tief betroffen über das
Ableben des Journalisten und Zeitzeugen Ari Rath – Kurz: Ein Löwe hat uns verlassen –
Drozda: Ari Rath schrieb in vielen Facetten über Jahrzehnte hinweg Geschichte – Jewish Welcome Service: Er wird uns sehr fehlen.
Wien (pk) - Nationalratspräsidentin Doris Bures zeigt sich tief betroffen über das
Ableben des Journalisten und Zeitzeugen Ari Rath im Alter von 92 Jahren. "Ari Raths Berichte haben nicht nur
den Antisemitismus vor 1945 umfasst. Er schilderte auch den über viele Jahre beschämenden Umgang Österreichs
mit der NS-Zeit in der Zweiten Republik", so die Nationalratspräsidentin.
Vor zwei Jahren, im Jänner und Mai 2015, war Ari Rath auf Einladung der Nationalratspräsidentin als Zeitzeuge
im Parlament. Am Internationalen Holocaust-Gedenktag und am Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus schilderte er
seine Erlebnisse vor zahlreichen ZuhörerInnen. "Ari Raths Worte prägten viele, vor allem junge Menschen.
Bis ins hohe Alter setzte er sich mit aller Kraft gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz in unserer Gesellschaft
ein. Dafür können wir ihm nicht dankbar genug sein."
Nationalratspräsidentin Bures drückt in dieser Stunde ihr Mitgefühl vor allem gegenüber der
Familie und allen Angehörigen des für Österreich so wichtigen Verstorbenen aus.
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Kurz: Ein Löwe hat uns verlassen
Wien (bmeia) - „Ari Rath war in seinem Leben vieles: ein Wiener Jugendlicher, der seine Heimat fluchtartig
verlassen musste um dem nationalsozialistischen Terror zu entkommen, ein Journalist mit Leib und Seele, Autor und
begnadeter Erzähler, langjähriger Chefredakteur und Herausgeber der Jerusalem Post, ein stets wachsamer
Zeitzeuge und Mahner gegen Intoleranz und Ausgrenzung“, reagierte Bundesminister Sebastian Kurz tief bestürzt
auf die Nachricht vom Ableben von Ari Rath.
„Ari Rath hat immer den Kontakt zu den jungen Menschen gesucht, um sie für seinen engagierten Kampf gegen
Antisemitismus, Rassismus und Xenophobie zu gewinnen. Als Angehöriger der jüngeren Generation ist es
mir ein besonderes Anliegen, Ari Raths Andenken auch dadurch zu ehren, dass wir seinen Einsatz für Toleranz
und Verständigung weiterführen“, so Sebastian Kurz.
Ari Rath musste 1938 aus Österreich flüchten. 1948 kehrte er erstmals in seine alte Heimat zurück
und 2007 nahm er wieder die österreichische Staatsbürgerschaft an. Ari Raths Autobiographie trug den
Titel „Ari heißt Löwe“. „Besser hätte dieser Titel nicht gewählt werden können. Denn
Ari Rath war vor allem stets auch eines: ein kritischer Geist, ein Kämpfer mit dem Herz eines Löwen.
Ein Löwe hat uns heute für immer verlassen, wir trauern um einen großen Mann und Mensch. Mein Mitgefühl
gilt seiner Familie“, so Sebastian Kurz abschließend.
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Drozda: Ari Rath schrieb in vielen Facetten über Jahrzehnte hinweg Geschichte
Wien (bka) - "Ari Rath schrieb in vielen Facetten über Jahrzehnte hinweg Geschichte. Als Journalist
der Jerusalem Post gehörte er zu den herausragendsten Publizisten des 20. Jahrhunderts; als politischer Mensch,
der die Schrecken des 20. Jahrhunderts in der eigenen Biographie erfahren musste, setzte er sich unermüdlich
für eine neue Welt ein, in der Hass keine Bedeutung mehr haben sollte. Ari Rath stritt für die Freiheit
und trat mit den Mitteln des Wortes gegen die Schattenseiten der menschenverachtenden Ideologien auf. Er war im
besten Sinn ein Mann der Aufklärung, der selbst unter den widrigsten Umständen niemals bereit war, die
Hoffnung aufzugeben oder für sie einzutreten. Dieses Vermächtnis steht im Einklang mit seinen Bemühungen,
die Erinnerung an die jüdische Kultur und Identitäten in Österreich wach zu halten. Unvergesslich
bleiben dafür seine Auftritte auf der Bühne des Burgtheaters im Rahmen der hoch beachteten Produktion
'Die letzten Zeugen'. Durch seinen Tod verlieren wir nicht nur einen der letzten großen Zeitzeugen des letzten
Jahrhunderts, sondern auch einen Großen in der Welt der Publizistik und einen Streiter für die Verständigung
der Völker", so tief betroffen Bundesminister Thomas Drozda, der Ari Rath auch persönlich eng verbunden
war.
Der Journalist, Publizist und Historiker wurde zuletzt 2011 mit dem "Großen Ehrenzeichen für Verdienste
um die Republik Österreich" ausgezeichnet, zuvor waren seine Verdienste 2005 durch den Berufstitel „Professor“
und 1995 mit dem "Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse" gewürdigt
worden.
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Jewish Welcome Service zum Ableben von Ari Rath
Wien (jwc) - Der Jewish Welcome Service ist tief betroffen über den Tod von Ari Rath, der
am Morgen des 13.01. in Wien verstorben ist. Der Publizist wurde am 6.Jänner 1925 in Wien geboren und ist
in einer bürgerlich-jüdischen Familie im 9. Bezirk aufgewachsen. Als Dreizehnjähriger konnte er
im November 1938 mit seinem Bruder Meshulam gerade noch rechtzeitig vor den Nationalsozialisten mit einem Kindertransport
nach Palästina flüchten. Ari Rath war viele Jahre in der Kibbuzbewegung engagiert. Er gehörte zur
Aufbaugeneration des Staates Israel und war Weggefährte von Shimon Peres, Yitzhak Rabin, Teddy Kollek wie
Ben Gurion.
Als langjähriger Chefredakteur und Herausgeber der „Jerusalem Post“ setzte er sich stets für den Nahostfriedensprozess
ein. 2012 erschienen im Zsolnay Verlag unter dem Titel „Ari heißt Löwe“ seine Lebenserinnerungen. Ari
Rath war einer der Protagonisten der erfolgreichen Burgtheater-Produktion „Die letzten Zeugen“ von Doron Rabinovici
und Matthias Hartmann.
In den letzten Jahren lebte er wieder in Wien und war bis ins hohe Alter unermüdlich unterwegs, um vor allen
mit jungen Menschen über seine Erfahrungen von Verlust, Vertreibung und Flucht zu sprechen. Gerade zur jüngeren
Generation hatte Ari Rath immer eine besondere Verbindung. Von ihr erwartete er Engagement und Zivilcourage gegenüber
Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus. Stets fand er die richtigen Worte zur richtigen Zeit und erinnerte
immer wieder an die lange verleugnete NS-Vergangenheit Österreichs.
Der Jewish Welcome Service dankt Ari Rath für seine jahrzehntelange Unterstützung seiner Aufgaben und
Aktivitäten. Ari Rath war Mitglied des Herausgebervereins der Zeitschrift „Das Jüdische Echo“ und Jury-Mitglied
des Leon Zelman Preises für Dialog und Verständigung.
"Wir sind sehr traurig: Mit Ari Rath verlieren wir einen großen Humanisten und einen lieben Freund.
Ari – Der Löwe: Er wird uns sehr fehlen."
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Weitere Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ari_Rath
Allgemeine Informationen:
http://www.jewish-welcome.at
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