Landesrätin Wiesflecker: Gleichberechtigung erfordert breites Miteinander
Götzis/Bregenz (vlk) - "Wir müssen tiefverwurzelte Rollenvorstellungen aufbrechen, die die
Wahlmöglichkeiten von Frauen und Männern einschränken und ein wesentlicher Grund für die ungleiche
Aufteilung der beruflichen und familiären Pflichten sind", sagte Landesrätin Katharina Wiesflecker
beim traditionellen Frauen-Neujahrsempfang am 12.01. in Götzis. Es brauche den Mut von Frauen und Männern
und von allen Entscheidungsträgerinnen, sich mit dem strukturellen Rahmen für die tatsächliche Gleichstellung
zu beschäftigen. Rasche und wirksame Fortschritte können nur gemeinsam erzielt werden, so Wiesflecker.
In ihren Begrüßungsworten betonte die Frauenlandesrätin, dass Vorarlberg in Bezug auf Gleichstellung
auf gutem Wege, aber noch lange nicht am Ziel sei: "Das Bewusstein der Frauen, in führende Funktionsbereiche
zu gehen, steigt stetig. Bei der politischen Partizipation von Frauen gibt es spürbare Veränderungen.
Und kontinuierliche Veränderungen in Richtung Gleichstellung zeigen sich auch bei jungen Frauen, die in der
Schul- und Berufsauswahl auch zu männerdominierten Ausbildungen tendieren.
Ein brisantes Thema bleibe aber auch weiterhin die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Darauf reagiert
Landesrätin Wiesflecker mit Maßnahmen in Richtung Erhöhung der Erwerbstätigkeit, auch für
Frauen mit Migrationsgeschichte: "Es muss weiterhin viel Energie und Engagement in die strukturellen Rahmenbedingungen
für eine gendergerechte Arbeit fließen." Die Möglichkeit der Festanstellung bei den Mobilen
Hilfsdiensten und die bessere Bezahlung von Kindergartenpädagoginnen seien klare Signale in diese Richtung.
Nicht zu vergessen auch die Einführung der leistbaren Kinderbetreuung, sowie der stetige Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen.
Unter dem Titel "Mehr Mut" stand auch der Festvortrag, den heuer die Journalistin Sibylle Hamann hielt.
Ihre Botschaft lautete, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter allen etwas bringt – nicht nur den Frauen,
sondern auch Männern und Kindern und auch dem Wirtschaftsstandort Vorarlberg. Hamann ging auf die Ängste
ein, wegen derer es bisher nicht gelang, Zeit, Geld, Arbeit und Aufgaben vernünftiger zu verteilen, und sie
zeigte vor allem auf, was in der Gesellschaft verändert werden kann und muss.
Frauenlandesrätin Wiesflecker und die Leiterin des Referats für Frauen und Gleichstellung, Monika Lindermayr,
hießen bei der Veranstaltung in der Kulturbühne AMBACH in Götzis mehr als 300 Frauen willkommen,
darunter Landesrätin Bernadette Mennel, Landtags-Vizepräsidentin Gabriele Nussbaumer, die Landtagsabgeordneten
Nicole Hosp, Sandra Schoch und Daniel Zadra und die Bürgermeisterinnen Angelika Schwarzmann aus Alberschwende
und Judith Schelling-Grabher aus Bildstein. Ebenso im Publikum: Ulrike Furtenbach (ifs Gewaltschutzzentrum), Amanda
Ruf (Verein Amazone), Gertraud Burgstaller (Selbsthilfe nach Krebs), Sabine Wäger (Landessprecherin Frauennetzwerk),
Sabine Rudigier (Frauenreferentin ÖGB), Sabine Juffinger (Unternehmensberaterin), Birgitt Breinbauer (Präsidentin
der Rechtsanwaltskammer Vorarlberg), Kamilla Simma (Frauenreferentin AMS Vorarlberg), Kitty Hertnagel (Obfrau MOHI).
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