Zehn Kleinsennereien errichten gemeinsame Käseschneide- und Verpackungsanlage
Innsbruck (lk) - Zehn Tiroler Kleinsennereien haben sich zusammengeschlossen, errichten in Schlitters im Zillertal
eine gemeinsame Käseschneide- und Verpackungsanlage und können ihren Käse künftig marktgerecht
in den verschiedensten Formen und Verpackungseinheiten anbieten. „Mit der Kaiserwinkl Sennerei Kössen und
Sebastian Danzl aus Schwendt ist der Bezirk Kitzbühel mit zwei Vorzeigebetrieben im Projekt vertreten“, freut
sich LHStv Josef Geisler. In den beiden Sennereien werden von 17 MitarbeiterInnen in Summe 6,5 Millionen Liter
Milch von rund 110 Lieferanten verarbeitet. Insgesamt verarbeiten die zehn „Tirol Pack“ Gesellschafter rund ein
Viertel der Tiroler Milch und beschäftigen mehr als 190 MitarbeiterInnen. In Schlitters kommen durch die Tirol
Pack nochmals 25 Arbeitsplätze im ländlichen Raum hinzu. Baubeginn für die Käseschneide- und
Verpackungsanlage ist im Frühjahr. Ende 2017 soll das Gemeinschaftswerk den Betrieb aufnehmen und jährlich
5.000 Tonnen Käse reiben, in Scheiben, Stücke oder Zwickel schneiden und verpacken.
„Diese Investition dient der Absicherung des Milchpreises und der Erschließung neuer Absatzmärkte für
Tiroler Käsespezialitäten. Sie schafft und sichert Arbeitsplätze und schließt regionale Kreisläufe
und ist deshalb in höchstem Maß förderungswürdig“, kann Geisler dem Gemeinschaftsprojekt
nur Positives abgewinnen. 17 Millionen Euro kostet die neuen Käseschneide- und Verpackungsanlage. Fünf
Millionen Euro beträgt der Landeszuschuss für das überbetriebliche Zukunftsprojekt.
Jede der zehn Sennereien, die sich zur „Tirol Pack“ zusammengeschlossen haben. produziert und vermarktet ihre Produkte
auch weiterhin selbständig. Die Dienstleistung des Käseschneidens und -verpackens sowie die Logistik
Richtung Handel erfolgt in Zukunft aber gemeinsam. Bislang wird ein Großteil des Tiroler Käses in Bayern
verpackt. Somit ist auch das deutsche Genusstauglichkeitskennzeichen auf der Verpackung angeführt. Damit ist
die Herkunft der hochwertigen Heumilch- und Bio-Heumilch-Spezialitäten nicht mehr klar erkennbar.
Initiiert und begleitet wurde das Projekt gemeinsame Schneide- und Verpackungsanlage von der Agrarmarketing Tirol.
„In der Produktion sind die Tiroler Kleinsennereien bestens aufgestellt. Herausforderungen liegen vor allem in
den vom Markt geforderten Verpackungseinheiten“, erklärt Wendelin Juen, Geschäftsführer der Agrarmarketing
Tirol. Für kleine Haushalte müssen die Käsespezialitäten aus der Region bequem verpackt, für
Großverbraucher in Großküchen und Gastronomie beispielsweise in Scheiben geschnitten sein, damit
die Spezialitäten ohne weitere Bearbeitungsschritte serviert werden können.
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