Uni Graz wirbt erfolgreich Hochschulraum-Strukturmittel ein
Graz (universität)- Erfolgreich konnte die Uni Graz bei der jüngsten Vergabe der Hochschulraum-Strukturmittel
des Wissenschaftsministeriums für Kooperationsprojekte sowohl im Bereich Forschung als auch im Bereich Verwaltung
abschneiden. Insgesamt zehn Vorhaben werden gefördert, mit einem Fördervolumen von mehr als neun Millionen
Euro. „Die Uni Graz ist ein kräftiger Motor für Kooperationen am Standort. Mit den Mitteln tätigen
wir wichtige Investitionen in Forschung und Infrastruktur für die Zukunft“, freut sich Rektorin Christa Neuper.
Erforschung von chronischen Krankheiten
Die intensivierte Erforschung krankhafter Veränderungen des Fettstoffwechsels und damit einhergehender
Erkrankungen, wie Krebs, Diabetes und Fettleibigkeit, verfolgt das Projekt „Explorative Lipidomics seltener und
chronischer Krankheiten“. Karl-Franzens-Universität, Medizinische Universität Graz und Technische Universität
Graz bauen damit sowohl die bereits erfolgreiche gemeinsame Lipidomics-Plattform als auch das Kooperationsprojekt
BioTechMed-Graz aus. Eine hochmoderne Lipidanalyse soll noch tiefere Blicke in die biochemischen Prozesse und Rückschlüsse
auf mögliche Auslöser von Erkrankungen erlauben. Fördersumme: 1,5 Millionen Euro.
Einblicke in kleinste Strukturen
Präzise Einblicke in Strukturen, Zusammensetzung und Alter von Materialien ermöglicht die Elektronenstrahlmikroanalytik.
Sie ist ein zentraler Bestandteil geowissenschaftlicher Forschung, doch auch Chemie und Physik sowie Archäologie
nutzen diese Technologie. Mit einer neuen Feldemissionsmikrosonde erfährt das Geozentrum von NAWI Graz – der
Schulterschluss von Uni Graz und Technischer Universität – einen wichtigen Infrastruktur-Impuls. Fördersumme:
800.000 Euro.
Beobachtung der Gesellschaft
Für die Analyse gesellschaftlicher Probleme, wie der zunehmenden Polarisierung der Gesellschaft im Zuge der
geopolitischen Lage und der Flüchtlingssituation, sind der sozialwissenschaftliche internationale Vergleich
und die Analyse von Veränderungen über die Zeit von besonderer Bedeutung. Ein wichtiges Instrument stellt
dafür das Datenbank-Tool „SoWiDat – Österreich“ dar, das vielen Partner-Institutionen unter der Projektleitung
des Instituts für Soziologie zugutekommt. Fördersumme: 500.000 Euro
Vernetztes Klima
Die Vernetzung von Klimadaten, die an verschiedenen Zentren Österreichs gesammelt werden, sieht das Kooperationsprojekt
GEOCLIM vor. Die Datenzentren werden damit weiter ausgebaut, integriert und mit den Hochleistungscomputern des
Vienna Scientific Cluster (VSC) verbunden. Dies schafft international konkurrenzfähige Rechen- und Speicher-Kapazitäten
für das Monitoring und computergestützte Modellierungen von Ökosystemen, Klima und Wasserhaushalt.
Fördersumme: 1,5 Millionen Euro
Datenbank des Lebens
Zur Erforschung der Biodiversität hat sich DNA-Barcoding als Methode zur Bestimmung von Tier- und Pflanzenarten
etabliert. Die österreichische Initiative ABOL hat zum Ziel, die genetische Vielfalt aller heimischen Tier-,
Pflanzen- und Pilzarten durch DNA-Barcodes zu inventarisieren und zu charakterisieren. Im Verbund zahlreicher Institutionen
soll die Generierung von DNA-Barcodes für 80 Prozent aller in Österreich gemeldeten Tier- Pflanzen- und
Pilzarten innerhalb von zehn Jahren erreicht werden. Fördersumme: eine Million Euro
Nanopartikel für Arzneimittel
Nanopartikel aus Metallen werden für viele Anwendungen sowohl in der Technik als auch für Alltagsprodukte
im Haushalt verwendet, ebenso in der Medizin und Pharmazie als Arzneistoffträger. Neben solchen anorganischen
Materialien haben auch organische Substanzen wie Peptide, Proteine und Polymere zur Entwicklung neuer Arzneimittel
beigetragen. Ein modernes Labor will sich der Charakterisierung von nanostrukturierten sowie organischen (Bio-)Materialien
verstärkt widmen. Fördersumme: 100.000 Euro
Digitale Dokumente
Im Bereich „Digitale Geisteswissenschaften“ hat die Uni Graz in enger Kooperation mit der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften eine Vorreiterrolle eingenommen: Dabei werden Kulturgüter, wie zum Beispiel Bilder
und Texte, digital aufbereitet und mit Hilfe der Informationstechnologie auf unterschiedlichen Ebenen miteinander
verknüpft. Für diese digitale Edition werden nun unter anderem innovative Methoden zur Visualisierung
sowie Werkzeuge für die Verarbeitung der digitalen Dokumente entwickelt. Fördersumme: 1,9 Millionen Euro
Migration, Integration, religiöse Vielfalt
Der Forschungscluster „Migration – Integration – religiöse Vielfalt“ greift aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen
auf und will mit Hilfe interdisziplinärer Zugänge die aktuellen Themen bearbeiten. Unter anderem soll
das Verständnis der für Österreich relevanten Islamtraditionen verbessert sowie wissenschaftliches
Know-how noch stärker für die Öffentlichkeit aufbereitet werden. Fördersumme: 500.000 Euro
Karrierewege von Studierenden und AbsolventInnen am Arbeitsmarkt
Was bringt ein Studienabschluss am Arbeitsmarkt? Wie und wo etablieren sich die AbsolventInnen am Arbeitsmarkt?
Die Karl-Franzens-Universität Graz hat zur Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen 2009-2011 gemeinsam
mit dem Institut für Höhere Studien ein Monitoring geschaffen. Darauf basierend wird ein österreichweites,
universitätsübergreifendes und damit vergleichbares Studierenden- und AbsolventInnen-Monitoring aufgebaut.
Fördersumme: 500.000 Euro
Ausbau des Hochschul-Fundraising
Auf erfolgreichen Initiativen – darunter die Fundraising-Kampagne 430 Hörsaalsessel sowie 21 internationale
Alumni-Außenstellen – will die Uni Graz aufsetzen, um universitäres Sponsoring zu stärken sowie
die Verbindung zu den AbsolventInnen weiter zu intensivieren. Unter anderem wird ein Ausbau des Alumni-Netzwerks
der Universität Graz, der TU Graz und der FH Joanneum angestrebt. Fördersumme: 750.000 Euro.
|