Beitritt zu SDDS Plus als Gütesiegel des heimischen Statistiksystems
Washington/Wien (oenb) - Österreich ist am 10.01.2017 dem „Special Data Dissemination Standard Plus
(SDDS Plus)“ des Internationalen Währungsfonds (IWF) beigetreten und erfüllt damit eine Reihe strenger
Vorgaben zur Erstellung, Verbreitung und Dokumentation von statistischen Daten. „Verlässliche, rasch verfügbare
und international vergleichbare Statistiken sind ein unerlässlicher Wegweiser durch das zunehmend globalisierte
wie auch komplexe Wirtschaftsgeschehen unserer Zeit. Österreichs Beitritt zum SDDS Plus dokumentiert nachweislich
den hohen Entwicklungsgrad und die Transparenz eines statistischen Systems, woraus ein wertvoller Beitrag für
die Attraktivität eines Wirtschafts- und Finanzplatzes resultiert“, erklärte Ewald Nowotny, Gouverneur
der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Österreich befindet sich in einem kleinen Kreis von weltweit nur
dreizehn Ländern, die diesem international derzeit anspruchsvollsten Qualitätsstandard gerecht werden
können. Der SDDS Plus wurde als Reaktion auf die 2007 einsetzende Wirtschafts- und Finanzkrise geschaffen
und richtet sich insbesondere an jene Länder, deren Finanzmärkte infolge deren Größe und/oder
deren internationaler Vernetzung für das globale Finanzsystem von Bedeutung sind. Der SDDS Plus soll dazu
beitragen, makroökonomische Fehlentwicklungen frühzeitig und verlässlich zu erkennen.
Zusätzlich zu den bisher schon geltenden Vorgaben des SDDS, dem Österreich bereits 1996 beigetreten ist,
fordert der SDDS Plus ein anspruchsvolles Lieferprogramm in neun weiteren Datenkategorien, zum Beispiel Indikatoren
zur Stabilität des österreichischen Finanzsektors oder Informationen zu grenzüberschreitenden Finanztransaktionen.
Die neuen Indikatoren betreffen sowohl real- als auch finanzwirtschaftliche Statistiken und richten sich an eine
Reihe österreichischer Statistikersteller, die ihre Meldungen ab nun unter der Koordination der OeNB verbindlich
an den IWF zu melden haben.
Der Beitritt zum SDDS Plus bringt – abgesehen von der Erfüllung des durch den IWF geforderten Beitrags zur
Finanzmarktstabilität – auch positive Effekte in der Wahrnehmung Österreichs bei internationalen Investoren.
Ein international akzeptiertes Gütesiegel wie jenes des SDDS Plus-Datenstandards schafft zusätzlich Vertrauen
und damit Vorteile im Wettbewerb um internationale Veranlagungen sowie die Ansiedlung ausländischer Unternehmen.
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