Das Land Steiermark nahm von Josef Krainer beim feierlichen Requiem
am 10.01.im Grazer Dom Abschied.
Graz (diözese) - Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl feierte mit Erzbischof Franz Lackner, Erzbischof
em. Alois Kothgasser, Bischof em. Johann Weber und Bischof em. Maximilian Aichern das feierliche Requiem für
Landeshauptmann a.D. Josef Krainer. In seiner Predigt würdigte Bischof Krautwaschl den am 09.01. in Graz-St.
Veit zu Grabe getragenen ehemaligen Landeshauptmann für sein „Lebenswerk an politischer Dynamik“. Josef Krainer
war „ein Mensch mit starkem und überzeugendem Wesen und einem nachhaltig prägenden politischen Charakter
über Grenzen und seine Zeit hinaus“. Bischof Krautwaschl erzählte über die letzte Begegnung gemeinsam
mit Landeshauptmann Schützenhöfer am Heiligen Abend. Sie habe in zwei kleinen Gesten, dem Streicheln
über das Gesicht und dem Bekreuzigen gezeigt, wie wichtig ihm Gott und der Mensch gewesen sei. Krautwaschl
bezeichnete dieses christlich-humanistisches Weltbild, geprägt durch das II. Vatikanische Konzil als „Säule“für
das Leben von Josef Krainer. „Im Menschen sah er jene, die ihm von Gott an die Seite gestellt worden sind. Letztlich
besagt der christliche Glaube ja, wir alle sind gleich an Würde geboren und auf ein gemeinsames Ziel hin unterwegs.
Das ist ein brückenbauendes Moment bei aller Unterschiedlichkeit und gegensätzlicher Meinung im Alltag
und kann dies auch in der Politik sein“, so Krautwaschl. Der Mensch ist der Weg der Kirche, und der Mensch sei
daher auch Ziel aller Politik, so der Bischof. Josef Krainers Werk und dieses große Zeugnis werde in diesem
Land weiterleuchten, so Bischof Krautwaschl abschließend, er habe sich mit seinem Leben, bildlich gesprochen,
in die Zeile der Landeshymne „dieses schöne Land ist der Steirer Land“ eingeschrieben.
Am Ende des Gottesdienstes ergriff Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer das Wort. Er blickte zurück
auf das Begräbnis am Vortag mit hunderten Teilnehmern, den randvoll gefüllten Landtag bei der heutigen
Trauersitzung des steirischen Landtags und das feierliche Requiem. „Er hätte sich wohl sehr gefreut“, meinte
Landeshauptmann Schützenhöfer, „was sich alles in diesen letzten elf Tagen in unserem Land an Trauerbekundungen
getan hat.“ Die Steiermark verliere mit Josef Krainer einer seiner „großen Söhne, eine charismatische
Persönlichkeit, einen weltoffen Staatsmann, er hat das Land beflügelt, und er war einer, der das Land
geliebt hat und den die Menschen geliebt haben“. Bewusst sage er es im Dom, sagte der Landeshauptmann: „Er war
ein treuer Mann der Kirche, ein überzeugter Katholik.“ Und abschließend sagte Landeshauptmann Schützenhöfer:
„Josef Krainer lebt in unseren Herzen weiter, als großer Mensch, der in der Steiermark immer verwurzelt bleiben
wird.“
Die Messe wurde musikalisch umrahmt vom Grazer Domchor und dem Domorchester unter Leitung von Josef Döller
mit dem Mozart Requiem in d-moll, KV 626, mitgestaltet vom Domorganisten Christian Iwan.
Neben der großen Familie und vielen Freunden und Weggefährten aus allen Bereichen des gesellschaftlichen
Lebens waren mit weiteren Mitgliedern der Landesregierung gekommen: Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
und Landeshauptmann-Stellvertreter. Michael Schickhofer, Bundespräsident a.D. Heinz Fischer, Bundesminister
Jörg Leichtfried, mit weiteren ehemaligen Mitgliedern der Bundesregierung Bundeskanzler a.D. Wolfgang Schüssel,
LH Erwin Pröll, mit ihren Präsidiumskollegen Landtagspräsidentin Bettina Vollath, mit vielen weiteren
ehemaligen Landeshauptleuten der Bundesländer die steirischen Landeshauptleute a.D. Franz Voves und Waltraud
Klasnic, Bürgermeister Siegfried Nagl, Superintendent Hermann Miklas und Superintendentialkurator Michael
Axmann, der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde Elie Rosen und Prof. Grigorius Larentzakis als Vertreter
der griechisch orthodoxen Kirche, das versammelte Domkapitel, Äbte und Obere der steirischen Orden und Klöster
und zahlreiche Bürgermeister steirischer Gemeinden.
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